Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Vampirjaegerin

Die Vampirjaegerin

Titel: Die Vampirjaegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amelia Atwater-Rhodes
Vom Netzwerk:
Schritt vor ihr zurück.
    »Du hattest lange genug Zeit für sie.«
    Jaguar wollte widersprechen, doch sie schnitt ihm das Wort ab: »Du bist nicht ihr Kindermädchen. Daryl ist vielleicht inkompetent, aber zumindest ist er kein weichherziger Babysitter.«
    Lord Daryls beleidigter Protest wurde ignoriert.
    Turquoise konnte sehen, wie Jaguar schnell überlegte und nach einem Weg suchte, sie von Jeshickah und Daryl fernzuhalten. »Gib mir drei Wochen Zeit mit ihnen«, schlug er vor.
    »Ich glaube nicht, dass du mit beiden fertig wirst«, wandte Jeshickah ein.
    »Gib ihm die Rothaarige«, schlug Lord Daryl vor. »Ich will Catherine.«
    »Habe ich dir erlaubt zu sprechen?«, fauchte Jeshickah ihn an, bevor sie sich wieder Jaguar zuwandte. »Vor ein paar hundert Jahren hätten dir ein paar Tage ausgereicht.«

    »Sie war zu lange bei Daryl, sie hat gelernt, sich gegen ihn zu wehren«, entgegnete Jaguar schnell. »Gib Ravyn an Gabriel, sie ist sein Typ.«
    »Eine Woche mit Daryls Liebling«, erlaubte Jeshickah.
    »Zwei.«
    »Unnötig«, widersprach Jeshickah.
    »Jeshickah ...« Lord Daryl versuchte erneut, seine Meinung zu Gehör zu bringen, doch er wurde grob unterbrochen, als Jeshickah ihn wie beiläufig an die gegenüberliegende Wand stieß. Dort blieb Lord Daryl schmollend stehen.
    »Eine Woche«, wiederholte Jeshickah. »Keine besonderen Privilegien, kein Schutz, keine Seidenkissen oder Verhätschelungen. Ich will, dass sie dir vollkommen gehorcht, oder ich nehme sie dir weg und trainiere sie selbst darauf, dass sie dir die Kehle durchschneidet. Verstanden, Katerchen?«
    Jaguar senkte einen Moment den Blick und sah ihr dann ins Gesicht. Es war nur ein kurzer Augenblick der Unterwerfung, aber er war deutlich. »Verstanden«, antwortete er mit vor unterdrücktem Zorn bebender Stimme.
    »Gut.«
    Sie verschwand und Jaguar fuhr herum und hieb mit der Handfläche gegen die Mauer. Turquoise zuckte bei dem Geräusch, das seine Hand auf dem Stein machte, zusammen und war sich nicht sicher, ob bei dem lauten Krachen der Stein oder seine Hand gebrochen war.
    Turquoise war nicht aufgestanden, sondern hatte heimlich eine Sicherheitsnadel und eine Kugelschreiberhülse aus ihrem Hosenaufschlag genommen. Hinter ihrem Körper konnte man nicht sehen, dass sie das Schloss an ihrem rechten Handgelenk bearbeitete.
    Sie versuchte, Lord Daryl zu ignorieren, der Jaguar finster anstarrte, aber nichts sagte. Sie sah Jaguar an. »Und jetzt?« Ihrer ruhigen Stimme waren ihre Gedanken nicht anzumerken. Das Schloss war schwer zu knacken, und dass sie es einhändig hinter dem Rücken öffnen musste, vereinfachte die Sache nicht. Sie hatte keine Ahnung, was sie tun würde, wenn sie es geschafft hatte, aber es blieb ihr nicht viel anderes übrig.
    »Raus hier, Daryl«, verlangte Jaguar.
    »Ich würde gerne die Antwort auf Catherines Frage hören«, entgegnete Lord Daryl.
    Jaguar starrte den anderen Vampir an, der plötzlich überrascht aussah. Turquoise ahnte, dass sie schweigend kommunizierten, und hätte alles dafür gegeben, zu wissen, was sie sagten, besonders als Lord Daryl zu lächeln begann.
    »Ist das klar?«, fragte Jaguar kühl.
    Lord Daryl nickte fast unmerklich. »In Ordnung.«
    Turquoise konzentrierte sich mehr auf die beiden als auf ihre Befreiung. Die Sicherheitsnadel glitt ab, und sie hörte, wie das Schloss wieder einrastete.
    »Soll ich das für dich aufmachen?«, fragte Jaguar, als er das Geräusch vernahm.
    »Das würde die Sache vereinfachen«, antwortete Ravyn gelangweilt an Turquoises Stelle. »Und wenn ihr schon dabei seid, könntet ihr dann nicht die Tür aufmachen und zum Mittagessen gehen?«
    Lord Daryls Lippen kräuselten sich erneut amüsiert, und Turquoise begann, nervös zu werden.

    Jaguar lächelte dünn. »Du«, erklärte er Ravyn, »bist nicht mehr mein Problem.«
    Er warf ihr die Schlüssel zu. Innerhalb weniger Sekunden hatte sie das Schloss geöffnet und stand auf. Sie sah Jaguar und Lord Daryl misstrauisch an.
    »Du lässt sie doch nicht gehen?«, wandte Lord Daryl ein.
    Jaguar ignorierte ihn und sprach weiter mit Ravyn. »Sobald du durch diese Tür gehst, bist du im Westflügel. Gabriel ist im zweiten Zimmer. Wie ich höre, habt ihr beide eine ... geschäftliche Verbindung?«
    Ravyn nickte und gab ihm die Schlüssel zurück. »Wir stehen uns sehr nahe«, schnurrte sie und ging. Ihr hoheitsvoller Abgang wurde durch ein leichtes Hinken nur mäßig beeinträchtigt.
    Lord Daryl ergriff Ravyn am Arm und die Jägerin

Weitere Kostenlose Bücher