Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Vampirjaegerin

Die Vampirjaegerin

Titel: Die Vampirjaegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amelia Atwater-Rhodes
Vom Netzwerk:
erstarrte. Sie richtete den Blick auf Jaguar. Offensichtlich versuchte sie einzuschätzen, ob es gut war, Lord Daryl abzuwehren oder nicht.
    »Sie gehört dir nicht!« Jaguars Stimme klang ruhig, bedrohlich allein durch ihre Ausdruckslosigkeit.
    »Dir aber auch nicht«, entgegnete Lord Daryl.
    Jaguar trat vor und fasste Lord Daryl am Gelenk der Hand, die Ravyns Arm hielt. Sowie sich Lord Daryls Griff um Ravyns Arm verstärkte, griff auch Jaguar fester zu. Turquoise sah, wie Ravyn zwischen den Gesichtern der beiden Vampire und der Tür hin und her sah.
    »Gabriel wird nicht erfreut sein, wenn du sie beschädigst.« Lord Daryl zuckte zusammen, als Jaguars Griff schmerzhaft wurde.
    »Sie kann hier nicht einfach herumlaufen.« Einen Moment schwieg er und sagte dann: »Lass mich los.«
    Turquoise lehnte sich gegen die Wand und beobachtete befriedigt das Machtspiel der beiden Vampire. Als sie das Geräusch brechender Knochen vernahm, schrak sie auf.
    Lord Daryl fluchte laut, stieß Ravyn fort und hieb nach Jaguar.
    Geistesgegenwärtig nutzte Ravyn die Gelegenheit, um zu fliehen.
    Jaguar griff Lord Daryls Handgelenk, bevor sein Hieb ihn traf, und verdrehte es hinter dem Rücken des hellhäutigen Vampirs. Turquoise konnte hören, wie die Sehnen im Ellbogengelenk mit einem satten Geräusch rissen. Lord Daryl heulte auf und Jaguar legte eine Hand um seinen Hals.
    »Midnight ist mein Eigentum«, stellte Jaguar fest. »Und solange du hier bist, wirst du mir gehorchen, ist das klar?«
    Lord Daryl begann zu strampeln, als Jaguars Griff fester wurde, und Turquoise sah angewidert weg, als der Kehlkopf ihres früheren Meisters brach.
    »Hast du mich verstanden, Daryl?«, wiederholte Jaguar.
    Jaguar ließ seinen Gegner los und Lord Daryl fiel zu Boden, die Hände an seiner Kehle. Turquoise betrachtete ihn mit einer Mischung aus Abscheu und Überraschung. Dort lag nun die Kreatur, die sie gequält und geängstigt hatte, und stieß leise Schmerzenslaute aus seiner schnell heilenden Kehle aus. Zum ersten Mal, seit sie seinen Namen gehört hatte, war dieses Wesen nicht mehr Lord Daryl für sie. Er war immer noch stärker als sie – physisch gesehen, aber er war niemandes Meister mehr.

    Daryl rückte von Jaguar ab, erhob sich und hustete ein paarmal, bevor er antwortete: »In Ordnung.« Er lehnte sich an die Wand und rieb sich den Hals.
    »Und jetzt raus hier, Daryl!«, befahl Jaguar erneut.
    Diesmal gehorchte Daryl, ohne zu zögern.

    Kapitel 15

    »Was dich angeht ...« Er warf Turquoise die Schlüssel zu und setzte sich im Schneidersitz ihr gegenüber. »Ich konnte nicht zulassen, dass du Jeshickah tötest.
    Die Frau hat mächtige Freunde, die dich im Gegenzug später umgebracht hätten.
    Als ich Jillian Red engagierte, um mir Jägerinnen zu besorgen, glaubte ich nicht, dass das ein Problem sein würde, doch unglücklicherweise scheine ich dich wirklich gern zu haben, und es würde mir nicht gefallen zu sehen, wie du zu Tode gequält wirst.«
    Turquoise schloss die Handschellen auf. »Sie haben sie engagiert?«
    Jaguar nickte. »Sie ist eine Hexe, sehr mächtig und sehr gut informiert. Ich glaube, sie hat mit Nathaniel bei der Zerstörung des ursprünglichen Midnight zusammengearbeitet, daher war ich der Meinung, sie würde diesmal auch nicht zögern.«
    »Das verstehe ich nicht«, wandte Turquoise ein. »Sie haben im alten Midnight gearbeitet, aber es hat Sie nicht gestört, dass es zerstört wurde. Sie gründeten dieses Midnight und wollen es jetzt tatsächlich ruinieren?«
    »Ich war mit dem Midnight, wie es bis vor zwei Wochen war, vollständig zufrieden. Jeshickah allerdings nicht. Ihre Autorität war immer größer als meine und das wird sie auch immer sein. Entweder kann ich zusehen, wie sie meine Zuflucht wieder zu ihrem Imperium macht – und sie hat die Macht, das zu tun –, oder ich werde sie irgendwie los.«
    Turquoise nickte nachdenklich. »Wie lange wissen Sie schon, wer Ravyn und ich sind?«
    »Ich war vom ersten Moment, als ich euch sah, misstrauisch«, antwortete Jaguar.
    »Nathaniel verkauft selten Fleisch, und dass er mir nur ein paar Tage, nachdem ich Mrs Red beauftragt hatte, zwei starke Frauen, beide ungebrochen, verkaufen will
    ...« Er zuckte mit den Schultern. »Aber ich war nicht sicher, bis ich dich nach dem Messer greifen sah. Jillian hat gut gewählt. Ich wusste, dass du einmal Daryl gehört hast, und als ich Ravyn beschrieben habe, erkannten sie einige Leute. Je mehr ich erfuhr, umso wahrscheinlicher

Weitere Kostenlose Bücher