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Die verbannte Braut (German Edition)

Die verbannte Braut (German Edition)

Titel: Die verbannte Braut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy McAllister
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veranlassen, dass alles für Eure Bequemlichkeit hergerichtet wird. Wünschen Mylady ein Bad nach der langen Reise?“
    „Das wäre wunderbar. Vielen Dank, George“, sagte Eve dankbar.
    Sie schritt an dem Butler vorbei in die Empfangshalle und musste sich selbst ermahnen, nicht den Mund offen stehen zu lassen. Die edlen Fliesen im Schachbrettmuster waren auf Hochglanz poliert. Eine breite, gewundene Treppe war mit dunkelrotem Teppich bedeckt, das aufwendig gedrechselte Treppengeländer war ebenso poliert, wie alles andere in der prunkvollen Halle. Die Wände waren mit Wandgemälden und Stuck verziert. Ein junges Mädchen stand am Fuße der Treppe und machte einen Knicks bei Eves Eintreten.
    „Beth, bring Ihre Ladyschaft in das gelbe Zimmer und veranlasse, dass man ein Bad bereitet und etwas zur Stärkung aufs Zimmer bringt. Danach siehst du bitte Lady Stoneboroughs Bedienstete zu ihrem Quartier“, ordnete der Butler an.
    Das Mädchen knickste erneut, und bedachte Eve mit einem schüchternen Lächeln.
    „Mylady, wenn Ihr mir bitte folgen möchtet?“
    Eve nickte und schickte sich an, Beth die Treppe hinauf zu folgen. Ema blieb dicht hinter ihr. Sie erreichten die Landung und bogen in einen breiten Korridor ab. Eve warf im Vorbeigehen einen Blick auf die Gemälde links und rechts. Es waren sowohl ländliche Szenen als auch Portraits, die offensichtlich von verschiedenen Künstlern angefertigt worden waren. Eve hatte sich seit jeher viel für Malerei interessiert und malte selbst leidenschaftlich gern. Sie erkannte, dass die Gemälde unterschiedlichen Stils waren.
    Beth blieb vor einer Tür stehen und öffnete sie.
    „Euer Zimmer Mylady“, sagte sie, ohne Eve direkt anzusehen.
    Eve betrat den großen Raum, der durch die zwei großen Fenster und den hellen Farben in Creme, Gelb und Gold sehr freundlich wirkte. Das große Bett stand in der Mitte des Raumes. Weiche Teppiche bedeckten den Boden aus polierten Eichendielen, die Möbel waren weiß lackiert und mit goldenen Ranken verziert. Vor der Feuerstelle stand ein bequem aussehender Sessel mit einem passenden Fußschemel, daneben ein kleines Tischchen mit weißer Marmorplatte.
    Beth war ebenfalls in den Raum getreten und schritt an Eve vorbei, um eine von zwei Türen zu öffnen.
    „Hier befindet sich das Bad. Das Zimmer seiner Lordschaft befindet sich dahinter. Und hier ...“ Beth öffnete die zweite Tür. „... befindet sich das Ankleidezimmer. Ich werde veranlassen, dass man Eure Sachen hierher schafft, ein Bad herrichtet und Euch etwas zu Essen bringt. Sicher ist Mylady von der Reise erschöpft. Wenn Ihr noch etwas braucht, zieht an dieser Schnur. Es wird dann umgehend jemand kommen.“
    Eve ließ den Blick über ihr neues Reich wandern. Alles war wunderbar, wären da nur nicht die ungewöhnlichen Umstände ihrer Ehe. Sie fragte sich, ob ihr seltsamer Gatte je mit ihr hier wohnen würde. Sie war noch immer ganz durcheinander von den Ereignissen seit ihrer Entführung und hatte keine Ahnung, was für Schritte sie als Nächstes zu tun hatte. Vielleicht würde sie klarer sehen, wenn sie sich erst einmal vernünftig ausgeschlafen hatte. Die lange Reise und die oft etwas primitive Unterbringung unterwegs hatte doch deutlich Spuren hinterlassen. Sie würde erst einmal ihr Bad genießen und eine Stärkung zu sich nehmen. Danach wollte sie nur noch eines. Schlafen.
    „Ich danke dir, Beth“, sagte sie.
    Das Dienstmädchen knickste und wandte sich an Ema, die auf der Schwelle stehen geblieben war. „Dein Zimmer ist am Ende des Ganges. Ich zeige es dir und du kannst dich etwas einrichten. Danach kannst du ihrer Ladyschaft nach dem Bad zur Hand gehen. Komm.“
    Ema warf Eve einen Blick zu und Eve nickte ihr aufmunternd zu. Mit einem knappen Lächeln verabschiedete sich ihre Zofe und die Tür schloss sich hinter den beiden Frauen. Jetzt war Eve allein und das selbstsichere Gesicht, das sie aufgesetzt hatte, seit sie aus der Kutsche gestiegen war, fiel. Mit weichen Knien schritt Eve zum Bett und setzte sich.
    Sie war sich nicht sicher, ob sie der Aufgabe gewachsen war, die sie hier erwartete. Ravenloft war so riesig und so prunkvoll. Alles hier schien reibungslos zu laufen. Was konnte sie hier noch tun? Sie hatte zwar Erfahrung in Haushaltsführung, doch der Haushalt von Greenwood Manor war so viel überschaubarer als Ravenloft. Zu ihrer Erleichterung hatte man sie freundlich empfangen, und falls es jemand als seltsam empfand, dass seine Lordschaft so plötzlich

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