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Die verbannte Braut (German Edition)

Die verbannte Braut (German Edition)

Titel: Die verbannte Braut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy McAllister
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immer. Nie zuvor hatte er eine Frau so begehrt, wie sein verlogenes Eheweib. Zumindest in einem hatte er sich in ihr getäuscht. Sie war tatsächlich noch unberührt gewesen. Auch, wenn er sie verabscheute, so war er kein Mann, der Gefallen daran fand, eine Frau mit Gewalt zu nehmen. Das schlechte Gewissen fraß ihn auf, als er daran dachte, wie barbarisch er sie beim ersten Mal genommen hatte. Erst recht, wenn er daran dachte, mit wie viel Leidenschaft sie gerade eben auf ihn reagiert hatte. Er hatte ihre Reaktion auf seine Küsse zuvor missinterpretiert. Es war nicht Erfahrung, die sie so willig in seinen Armen gemacht hatte, sondern eine offensichtlich tief in ihr verankerte Sinnlichkeit. Er war ihr Mann. Er hatte jetzt jedes Recht, sich diese Sinnlichkeit zunutze zu machen, sie in vollen Zügen zu genießen, doch er konnte nicht. Er durfte nicht zulassen, dass er sein Herz an diese falsche Schlange verlor. Er musste sich ihre Schuld am Tod von Jeremiah ins Gedächtnis rufen. Sie verdiente keine Liebe. Es war an der Zeit, sie auf seinen Landsitz zu verbannen und zu vergessen.
    Mit einem wütenden Knurren rollte er sich von ihr herunter und sprang aus dem Bett. Er würde noch heute die notwendigen Vorkehrungen treffen. Je eher sie aus seiner Reichweite war, desto besser. Ohne ihr einen Blick zu gönnen, griff er nach seiner Kleidung und zog sich hastig an. Dann floh er förmlich aus dem Zimmer, die Tür heftig hinter sich zuschlagend.



Kapitel 8

    E ve lag da wie erstarrt. Sie verstand diesen Mann, der sie zur Ehe gezwungen hatte, nicht im Geringsten. Sein ganzes Verhalten ihr gegenüber war ihr unerklärlich. Erst entführte er sie, drängte sich ihr auf, um sie wieder von sich zu stoßen. Dann heiratete er sie, tat ihr Gewalt an, liebte sie danach mit zärtlicher Leidenschaft und verschaffte ihr so unglaublich exquisite Lust, nur um sie dann wütend wieder zu verlassen, ohne sie noch einmal anzusehen. Und zu allem Überfluss konnte sie ihre eigenen, verwirrenden Gefühle nicht verstehen. Sie verabscheute ihn für das, was er getan hatte, ja, fürchtete ihn sogar. Und dennoch wünschte sie sich gerade nichts mehr, als dass er zurückkommen möge, um sie noch einmal diese aufregenden Gefühle verspüren zu lassen. Allein der Gedanke daran ließ ihren Schoß pulsieren und sie spürte ein sehnsüchtig schmerzliches Ziehen in ihrem Unterleib.
    Verwirrt und verletzt rollte sie sich auf der Seite zusammen und zog zitternd die Decke wieder über sich. Tränen brachen sich Bahn und tränkten bald das Kissen unter ihrem Kopf. Sie schluchzte, bis sie schließlich erschöpft einschlief.
    ***
    Jemand rüttelte sie sanft an der Schulter.
    „Mylady?“
    Eve öffnete die Augen und schaute verwirrt in das Gesicht eines der französischen Mädchen.
    „Mylady müssen sich eilen. Die Kutsche fahren in eine Stunde“, sagte das Mädchen mit starkem, französischem Akzent.
    „Kutsche? Was für eine Kutsche? Reisen wir schon wieder ab?“
    „Qui, Mylady. Ich habe Euer Frühstück hier. Ihr essen jetzt und ich packe Sachen.“
    „Da gibt es nicht viel zu packen“, sagte Eve missmutig.
    „Mylord haben besorgen Kleider. Nicht viel, nur fünf. Aber sagen, wenn in Ravenloft, dann Madame bekommen Kleider von Schneiderin.“
    Eve erhob sich aus dem Bett und wurde gewahr, dass ihr Gewand vollkommen zerfetzt war. Röte stieg ihr ins Gesicht, doch das Mädchen tat so, als sehe es nichts Besonderes und ging zum Schrank, um Unterwäsche und ein Kleid herauszusuchen. Nachdem Eve sich am Waschstand, der hinter einem Paravent stand, etwas frisch gemacht hatte, half das Mädchen ihr beim Ankleiden.

    Nachdem sie sich dazu gezwungen hatte, wenigstens etwas von dem reichhaltigen Frühstück zu essen, kam Mrs. Donovan ins Zimmer.
    „Die Kutsche ist bereit, Mylady.“
    „Ist … ist seine Lordschaft schon fertig?“, fragte Eve mit unsicherer Stimme.
    „Seine Lordschaft ist bereits gestern Abend abgereist“, antwortete die Haushälterin. „Wenn Mylady jetzt bitte kommen mögen. Ich habe veranlasst, dass man Euer Gepäck nach unten bringt. Ema wird mit Euch reisen und Mylady als Zofe dienen.“
    Eve schwieg, in Gedanken versunken. Offenbar war ihr Gatte schon vorausgefahren. Vermutlich wollte er, dass bei ihrem Eintreffen alles in Ordnung war. Vielleicht war es besser, wenn sie allein reiste. Seine Gegenwart machte sie viel zu nervös. Besonders jetzt, seit sie miteinander intim geworden waren, wusste sie nicht, wie sie ihm gegenübertreten

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