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Die verbannte Braut (German Edition)

Die verbannte Braut (German Edition)

Titel: Die verbannte Braut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy McAllister
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schauen.
    „Er ist … Er wird nicht nach Ravenloft kommen? Aber ich dachte, er wäre nur vorausgefahren.“
    „Non, Mylady. Er nur sagen, ich sollen achten auf Mylady, weil er nicht da sein lange Zeit.“
    Eves Herz klopfte unruhig, doch sie gab sich alle Mühe, sich ihre Irritation nicht anmerken zu lassen. Ihr Ehemann hatte sie also tatsächlich auf seinen Besitz verbannt und sie sollte sich vollkommen allein in einer fremden Umgebung zurechtfinden. Wusste man auf Ravenloft überhaupt, dass sie kam? Wie würde das Personal auf sie reagieren? Würde sie auf Familienmitglieder ihres Gatten treffen?
    „Mylady sorgen sich?“
    Eve nickte.
    „Ihr nicht sorgen so viel. Non! Ich helfen Mylady und alles werden gut. Mylady werden sehen. Und wenn der Lord kommen zu Hause, er werden sein überrascht und stolz auf Mylady. Oui!“
    ***
    „Wir werden in etwa einer Stunde Ravenloft erreicht haben“, informierte sie Will, als sie die Pferde in einer kleinen Ortschaft getränkt hatten.
    Eves Herz schlug schneller und sie bekam feuchte Hände. Mit einem flauen Gefühl in der Magengegend nickte sie dem Kutscher zu und ließ sich in die Kutsche helfen. Ema folgte ihr nach, und sobald die beiden Frauen saßen, setzte sich die Kutsche auch schon in Bewegung. Die beiden berittenen Wachen folgten hintenan. Nur noch eine Stunde! Es war Eve, als würde sie nur noch eine Stunde bis zu ihrer Hinrichtung haben und nicht eine Stunde bis zur Ankunft in ihrem neuen Zuhause. Nicht einmal vor ihrer erzwungenen Hochzeit war ihr so flau gewesen.
    Zum ersten Mal seit ihrer langen Reise, schaute auch Eve nun aus dem Fenster. Sie nahm ihre neue Heimat gründlich unter die Lupe. Die Landschaft war hügelig, mit saftigen Wiesen auf denen unzählige Schafe weideten. Sie fuhren durch eine kleine Ortschaft, die aus kaum mehr als ein halbes Dutzend Häusern bestand und danach ging der Weg leicht bergauf. Sie passierten ein kleines Wäldchen. Der Weg machte mehrere Kurven, ehe in der Ferne ein großes Haus auszumachen war. Eves Herz schlug schneller. Das musste es sein. Ravenloft.
    „Ich glauben, das Ravenloft“, sagte Ema beeindruckt. „Das sehr großes Haus. Mylady leben werden wie Königin.“
    Eve lachte freudlos.
    „Eher wie im goldenen Käfig.“
    Ema schüttelte entschieden den Kopf.
    „Mylady nicht so trüb sein. Werden alles gut. Bestimmt.“
    „Dein Wort in Gottes Ohr, Ema“, seufzte Eve.
    Hoffen wir, dass du recht hast!



P A R T
2



Kapitel 9

    D as Haus war noch größer, als es aus der Entfernung ausgesehen hatte. Eve wusste, dass die Eltern ihres Gatten standesgemäß in einem Chateau lebten, doch dieser Landsitz mutete in ihren Augen bereits selbst wie ein kleines Schloss an. Ravenloft war viel größer und prächtiger, als Greenwood Manor, dem Anwesen ihrer Familie. Zur Linken des Haupthauses lag ein großes Stallgebäude und zur Rechten einige Wirtschaftsgebäude. Die Kutsche umrundete einen riesigen Springbrunnen und kam vor einer breiten Treppe zum Halten. Dienstboten eilten herbei, um sich um die Ankömmlinge und die Pferde zu kümmern.
    Der Kutscher öffnete die Tür und streckte Eve hilfreich die Hand entgegen.
    „Mylady.“
    Sie ließ sich von Will aus der Kutsche helfen und versuchte, sich ihre Unsicherheit nicht anmerken zu lassen, als sie die Schultern straffte und das Kinn hob. Sie war die Frau des Lords. Kein Grund, vor ihren Dienstboten nervös zu sein. Solange ihr Gatte nicht da war, hatte sie hier das Sagen und sie würde sich nicht von Anfang an gleich alles kaputtmachen lassen, nur weil sie innerlich zitterte, wie ein gehetztes Reh. Nein! Sie würde resolut und selbstsicher auftreten und damit von vornherein die Fronten klären.
    Ein paar Dienstboten kümmerten sich schon um das Gepäck, und Eve erklomm mit wackligen Beinen die Stufen. Will folgte ihr mit Ema gleich hintenan. Ein würdig aussehender Butler mit hoher Stirn und einer großen Nase erwartete sie mit unbeteiligter Miene.
    „George. Dies ist Lady Stoneborough“, stellte Will sie vor. „Seine Lordschaft beauftragte mich, sie hierher zu geleiten und dafür zu sorgen, dass sie standesgemäß untergebracht wird. Er lässt ausrichten, dass Lady Stoneborough mit allem Respekt, der ihr als seine Gattin zusteht, zu behandeln ist und dass er auf unabsehbare Zeit selbst nicht nach Hause kommen wird. Alle Anliegen sind daher bis zu seiner Rückkehr an seine Gattin zu richten.“
    Der Butler nickte.
    „Willkommen auf Ravenloft, Mylady. Ich werde sofort

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