Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die verbannte Braut (German Edition)

Die verbannte Braut (German Edition)

Titel: Die verbannte Braut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy McAllister
Vom Netzwerk:
offensichtlich, dass er irgendetwas auf der Spur war. Was natürlich die Vermutung nahe legte, dass er wusste, oder zumindest ahnte, was mit seinem Bruder wirklich geschehen war. Da klar war, dass er früher oder später bei dir auftauchen würde, haben wir einen Spitzel in deinem Haus platziert."
    "Das neue Dienstmädchen! Lori!"
    "Genau. Sie hat euch gehört. Offenbar bist du nicht ganz so prüde, wie ich gedacht hatte, denn Lori meinte, du hättest so laut gestöhnt, dass das ganze Haus es mitbekommen hat. Sie wusste natürlich, wer da bei dir im Zimmer gewesen sein musste."
    "Was habt ihr mit mir und Ronan vor, wenn er hierher kommt?"
    "Nun, meine liebe Eve ...", mischte sich Lord Saints in das Gespräch ein. "... könnt Ihr Euch das nicht selbst ausmalen? Euer Gatte wird sicher seinen Mund nicht halten, sollten wir ihn je wieder gehen lassen."
    "Dann … dann wollt ihr uns töten, ist das so?", fragte Eve und schaute Lord Saints tapfer in die Augen.
    "Nicht Euch, meine Liebe. Es widerstrebt mir, eine so schöne Blume vom Leben abzupflücken. Nein! Nachdem Euer Gatte tot ist, werdet Ihr meine Frau werden. Er gilt ja ohnehin schon als tot. Wir müssen also keine Trauerzeit einhalten. Und da wir beide in der letzten Zeit öfters zusammen in der Öffentlichkeit waren, wird es für die Leute keine große Überraschung sein, wenn wir unsere Liebe legalisieren."
    "Nur über meine Leiche", zischte Eve hasserfüllt. "Ich werde Euch niemals heiraten! Ich hasse Euch!"
    "Davon hast du mir nichts gesagt", brauste Henrietta auf. "Ich habe gedacht, du liebst mich. Ich dachte, wir heiraten. Wir passen doch auch viel besser zusammen."
    Lord Saints lachte, von Henriettas wütend funkelnden Augen offenbar wenig beeindruckt.
    "Henrietta. Welcher Mann möchte schon eine Hure heiraten, die es mit jedem Mann treibt, der ihre Röcke anhebt?"
    Henrietta schnappte nach Luft und fast tat sie Eve ein wenig leid. Aber nur fast.
    "Wie kannst du so etwas sagen? Ich … ich werde euch alle auffliegen lassen, du wirst schon sehen!", schrie Henrietta außer sich vor Wut.
    Mit vor Zorn hochrotem Gesicht wollte sie aus dem Raum stürmen, doch Lord Saints holte sie an der Tür ein und packte sie brutal an den Haaren, dass sie vor Schmerz und Schreck laut aufschrie.
    "Glaubst du wirklich, dass ich dich einfach so davon lasse, damit du uns alle hinter Gittern bringst? Du hast gerade dein eigenes Todesurteil unterschrieben. Jetzt brauchen wir uns für unser nächstes Ritual kein Opfer mehr besorgen."
    "Nein!", schrie Henrietta panisch. "Bitte Jeffrey. Um unserer Zeiten willen. Bitte tu das nicht. Ich … ich werde natürlich nichts verraten. Ich hab das nur so gesagt, weil ich wütend war. Ich würde doch nie … Auah!"
    Lord Saints hatte Henrietta an den Haaren zu einem zweiten Stuhl gezerrt und machte sich daran, auch sie auf die gleiche Art zu fesseln, wie Eve gefesselt war. Tränen liefen Henrietta über die Wangen. Die Angst stand ihr ins Gesicht geschrieben, doch Eve hatte Mühe, Mitleid mit ihrer Cousine zu empfinden. Immerhin war sie für ihre Situation selbst verantwortlich.
    ***
    Ronan ging eine Stunde, nachdem er den Brief gelesen hatte, aus dem Haus. Er wusste, dass man ihn beschatten würde und so lockte er seine Beschatter vom Haus weg, damit Will, der Küchenjunge, zum Nachbarn gehen konnte. Dort gab Will einen Zettel zu einem anderen Küchenjungen, der wiederum den Zettel zu einem Freund Ronans brachte. Erst nachdem Ronan seine Verfolger eine Stunde durch die Stadt geführt hatte, kehrte er nach Hause zurück und wartete. Er hoffte, dass seine Botschaft angekommen war und das man ihm heute Abend zur Seite stehen würde. Er wusste, dass er keine Chance hatte, es mit der Sekte allein aufzunehmen, jetzt wo er enttarnt war. Außerdem war Eves Leben in Gefahr. Er bezweifelte, dass man sie so einfach wieder gehen lassen würde. Sie wusste zu viel. Er konnte nur hoffen, dass man sie noch nicht angerührt hatte. Der Gedanke, dass diese Bastarde Eve Gewalt antun könnten, brachte sein Blut zum Kochen. Er musste sich sehr unter Kontrolle halten, dass er heute Abend ruhig blieb. Lieber würde er noch einmal drei Jahre Gefangenschaft in Ägypten in Kauf nehmen, als Eve in den Händen dieser Schweine zu wissen.
    Als Ronan um kurz vor zehn vor die Tür trat, war weit und breit niemand zu sehen. Er fragte sich, ob die Leute von Scotland Yard sich hier irgendwo verborgen hielten oder ob seine Nachricht nicht angekommen war. Er zwang sich, seinen

Weitere Kostenlose Bücher