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Die Verbindung: Thriller (German Edition)

Die Verbindung: Thriller (German Edition)

Titel: Die Verbindung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Craig
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Meter die Straße hinunter, während es zehn Uhr schlug. Eine Sekunde lang wurden alle Bildschirme im Raum dunkel.
    Mit klopfendem Herzen hielt Xavier den Atem an.
    Plötzlich, endlich, erschien Edgars Gesicht auf der Leinwand.
    Mit einer Verzögerung von einem Sekundenbruchteil brandete ein ungeheurer Jubel auf. Rund um sie herum riefen und schrien die Menschen, fielen sich gegenseitig in die Arme und streckten die Fäuste in die Luft. Eins der Mädchen in der Nähe brach in Tränen aus.
    Xavier ging zu seinem Bruder und umarmte ihn.
    »Gott sei Dank!« Edgar schloss die Augen und schickte ein stilles Gebet zum Himmel.
    »Amen«, sagte Xavier und spürte, wie seine Knie leicht nachgaben. Er gewann seine Fassung wieder, packte Edgar am Arm und führte ihn schnell an zwei von Trevor Millers Sicherheitsmännern vorbei und durch einen Gang, der von dem Lärm wegführte. Als sie um eine Ecke kamen, zog er eine Schlüsselkarte durch einen Kartenleser, was ihnen Zutritt zu dem Allerheiligsten ihrer privaten Hotelsuite verschaffte. Es waren strikte Anweisungen erteilt worden, dass abgesehen von einer Handvoll ihrer engsten Vertrauten absolut niemand Zutritt hatte. Sogar Familienangehörige und Freunde waren in Zimmern einen Stock tiefer untergebracht worden, weil die Brüder darauf bestanden hatten, einen Raum für sich allein zu haben. Diese Jahre, in denen buchstäblich jede ihrer Bewegungen beobachtet, enthüllt, seziert, erörtert und kritisiert worden war, waren vorbei. Die Kampagne, durch die sie ein wenig von ihrer Privatsphäre zurückgewinnen wollten, begann hier und jetzt.
    Xavier schnappte sich ein frisches Bier und ließ sich auf das Sofa in der Mitte des großen Wohnzimmers nieder. Auf einem an der Wand montierten Fernseher verkündete der Ansager: »Die Wahllokale der heutigen Unterhauswahlen sind jetzt geschlossen worden, und es sieht heute Abend so aus, als bekomme Großbritannien eine neue Regierung. Nach unseren Berechnungen wird Edgar Carlton der nächste Premierminister mit einer Mehrheit von zwanzig Sitzen im Unterhaus.«
    In dem Ballsaal draußen begann die Musik, nachdem die eigentliche Siegesparty schließlich ins Rollen gekommen war. Xavier spürte die Hand seines Bruders auf seiner Schulter, während er sein Bier trank. Keiner von beiden sagte ein Wort, ihre Euphorie versank in reiner Erleichterung.
    Sie waren immer noch ganz in Gedanken, als die Tür schwungvoll geöffnet wurde und William Murray mit glänzenden Augen ins Zimmer stürzte.
    »Herzlichen Glückwunsch!«, rief der Sonderberater. »Sie haben es geschafft!« In jeder Hand hielt er eine gekühlte Magnumflasche 1995er Krug, auf deren dunkelgrünem Glas sich schnell Perlen von Kondenswasser gebildet hatten. Eine nicht angezündete Romeo y Julieta Short Churchill steckte zwischen seinen Lippen. Unsicher auf einem Bein stehend, trat er die Tür hinter sich mit dem anderen zu.
    Das kleine Arschloch ist betrunken, dachte Xavier. Aber warum nicht? Ich werde bald genug auch voll sein. Jeder sollte sich in einer solchen Nacht betrinken. In der herrlichsten Nacht seines Lebens.
    »Vielen Dank, William.« Edgar machte einen Schritt nach vorn und lächelte breit. Der Gefühlsüberschwang des Augenblicks hatte nachgelassen, und er war dabei, sich wieder zu fassen. »Und vielen Dank für Ihre ganze Arbeit während der letzten Jahre.«
    Mit Tränen in den Augen verbeugte sich der junge Mann. »Es war mir eine Ehre …«
    »Sie sind ein entscheidendes Mitglied unseres Teams gewesen«, plapperte Edgar weiter, »und, wie ich immer gesagt habe, dies ist nur der Beginn unseres Abenteuers.« Er zeigte auf die Tür. »Bitte, sagen Sie allen draußen Bescheid, dass Xavier und ich sofort herauskommen werden. Die Feier soll beginnen. Heute Nacht wollen wir, dass sich jeder hier großartig amüsiert. Gott weiß, dass sie es verdient haben. Können Sie ihnen sagen, dass wir in ein paar Minuten bei ihnen sind?«
    Murray starrte ihn ausdruckslos an. »Nein, das glaube ich nicht.« Während er eine der Flaschen auf das Sofa warf, tänzelte er direkt auf Edgar zu. Er packte die übrig gebliebene Flasche mit beiden Händen und hob sie hoch über den Kopf. Die beiden Politiker schienen wie gelähmt. Eine Hundertstelsekunde lang, während er sich darum bemühte, das Gleichgewicht zu bewahren, sah es so aus, als könnte Murray nach hinten kippen. Dann ließ er die Flasche mit einem dumpfen Geräusch mitten auf Edgars Kopf krachen.
    »Was zum …?« Xavier beobachtete

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