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Die Verbindung: Thriller (German Edition)

Die Verbindung: Thriller (German Edition)

Titel: Die Verbindung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Craig
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Vertrauen darauf, dass Joe hinter ihm Schritt hielt, begann er, auf das Haus zuzulaufen.
    Erst als er ungefähr noch fünfzig Meter von seinem Ziel entfernt war, schaute er hoch. Der Regen hatte alle von der Straße vertrieben, ausgenommen zwei Jungen und einem alten Burschen, die Schutz unter einem Baum mit Wurzeln im Bürgersteig gesucht hatten. Einer der Jungs benutzte sein Handy, um die Ankunft eines Rettungswagens zu filmen, der langsam mit ausgeschalteter Sirene und eingeschaltetem Blaulicht, das die Düsternis illuminierte, an den Bordstein heranfuhr. Die Sanitäter schalteten den Lichtbalken aus und zogen jeder seinen Anorak an. Da sie keine besondere Eile an den Tag legten, wusste Carlyle, dass sie es nicht mit einem lebenden Patienten zu tun hatten. Schließlich traten sie auf die Straße und liefen nach hinten zum Heck des Fahrzeugs. Sie öffneten schwungvoll die Tür, zogen einen Rollwagen heraus und schoben ihn an dem missgelaunten Constable vorbei, der immer noch neben der Eingangspforte stand.
    Carlyle, der sich ein bisschen wie ein Mann vorkam, der gerade zu spät zu seiner eigenen Beerdigung eingetroffen war, ging mit Joe im Schlepptau auf die andere Straßenseite. Er machte sich keine Sorgen mehr wegen des Regens, sondern konzentrierte sich eher auf das flaue Gefühl in seinem Magen. Es war klar, dass er den Bogen überspannt hatte, und jetzt war nicht die Zeit, in das Haus zu stürmen.
    Nach ein paar Minuten kamen die Sanitäter zurück. Sie verstauten die zugedeckte Leiche im Heck des Rettungswagens und schlugen die Tür zu, bevor sie einstiegen und losfuhren. Nach zehn Metern begriff der Fahrer, dass seine Weiterfahrt durch die Straßenarbeiten vor ihm blockiert war. Er vollführte eine komplizierte Wendung in drei Zügen und fuhr auf dem Weg zurück, den er gekommen war.
    Die neugierigen Gaffer interpretierten das als ihr Zeichen zum Aufbruch. Während er zusah, wie sie sich verkrümelten, versuchte Carlyle, seine Befangenheit abzuschütteln. Dann, gerade als er losgehen wollte, tauchte Trevor Miller aus dem Haus auf. Er blieb einen Moment auf dem Bürgersteig stehen und schlug den Kragen seines Regenmantels hoch. Als er aufschaute, fiel Carlyle ihm ins Auge. Er nahm ihn mit einem kaum merklichen Nicken zur Kenntnis, steckte die Hände in die Hosentaschen und machte sich eilends auf den Weg Richtung Fluss.
    Der Regen begann nachzulassen, als Carlyle dem Copper an der Eingangspforte seinen Ausweis zeigte. Er steckte ihn gerade wieder in die Tasche, als Simpson selbst mit einem Schirm in der Hand aus der Haustür trat.
    »Ach, da sind Sie ja, Inspector.« Sie blieb stehen, um den Schirm aufzuspannen, bevor sie auf ihn zukam. Sie nickte Joe zu, der einen Meter hinter ihm stand, und legte Carlyle eine Hand sachte auf den Ellbogen, bevor sie ihn ein paar Schritte die Straße hinunter bis zu der Stelle führte, wo ein Fahrer in einem BMW auf sie wartete. Sie blieb neben der Beifahrertür stehen und musterte Carlyle eindringlich.
    »Warum sehen Sie so bedrückt aus, John?«
    »Was ist passiert?«, fragte Carlyle über das Geräusch des Regens hinweg.
    Simpson schürzte die Lippen und ignorierte die Frage. »Sie haben ein Ergebnis … so oder so. Der Fall ist erledigt.«
    »Was machen Sie hier?«, fragte Carlyle, der sich bemühte, jede Spur von Gefühl aus seiner Stimme zu verbannen. Das unangenehme Rumoren in seinen Eingeweiden hatte sich verflüchtigt. Es war inzwischen durch eine gewisse leichte Benommenheit ersetzt worden, die sich bei ihm immer dann einstellte, wenn die Dinge spektakulär in die Hose gingen.
    Ein leichtes, brüchiges Lächeln erschien auf Simpsons Lippen. »Mr Miller rief mich persönlich an, nachdem er die Leiche gefunden hatte. Anscheinend hatte Ms Ahl Edgar Carlton angerufen, um ein Treffen zu verlangen.«
    »Was für ein Treffen?«
    Simpson zuckte mit den Achseln. »Es sieht so aus, als sollten wir das nie erfahren. Carlton beschloss, Miller zu schicken. Er kam hier um halb sieben an und stellte fest, dass die Tür offen war.«
    »Miller? Der Leiter von Carltons Sicherheitsabteilung? Am Wahltag …?«
    Carlyle hielt mit glänzenden Augen inne. Auch der Regen hatte aufgehört, und die Luft kam ihm frischer vor als in den letzten Wochen.
    »War an ihrem Tod irgendwas nicht ganz astrein?«, fragte er und versuchte vergeblich, einen Anflug von Verzweiflung aus seiner Stimme fernzuhalten.
    Simpson vollführte einen kleinen Hopser auf der Stelle, wie ein kleines Kind, das unbedingt

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