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Die Verbindung: Thriller (German Edition)

Die Verbindung: Thriller (German Edition)

Titel: Die Verbindung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Craig
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schön manikürte Hand auf die Schulter, um sie beruhigend zu tätscheln. »Keine Sorge, Inspector. Wem sollte ich etwas verraten? Ihre Superintendentin hat alle in diesem Fall an der Leine. Und wenn die Zeitungen nicht darüber berichten, wird die BBC es nicht mit der Kneifzange anfassen. Uns wäre nicht nach einem Rechtsstreit dieser Art zumute. Außerdem ist es nicht die Art von Publicity, die Edgar im Moment braucht. Also sagen Sie mir, welche Fortschritte Ihre Ermittlungen machen.«
    »Sie machen Fortschritte«, erwiderte Carlyle knapp, der kein Lächeln zustande brachte. Er ließ seinen Blick kurz durch den Raum schweifen. Der Journalistenrummel verlief sich allmählich, sodass Carlton bald auch verschwunden sein würde. Carlyle würde versuchen müssen, die Gelegenheit zu ergreifen, solange er konnte.
    »Ich bin erstaunt, dass Sie bis jetzt noch nicht mit Edgar gesprochen haben«, bemerkte sie.
    Carlyle sagte nichts.
    »Kommen Sie«, sagte sie und nahm ihn beim Arm, »ich stelle Sie vor.«
    Vor ihnen versuchte der PR-Lakai, alles zum Abschluss zu bringen. »Das wär’s dann für heute Morgen. Vielen Dank, dass Sie alle gekommen sind. Falls Sie irgendwelche weiteren Fragen haben, wenden Sie sich bitte an unsere Presseabteilung.« Die verbliebenen Journalisten beachteten ihn nicht und fuhren fort, seinen Boss mit Fragen zu bestürmen.
    Rosanna schob sich zwischen zwei Kameramännern hindurch, bis sie fast vor Carlton stand. »Edgar!«, rief sie, trat geschickt vor die deutsche Reporterin und gab Carlton einen kräftigen Kuss auf die Wange.
    »Rosanna! Schön, Sie zu sehen«, erwiderte Edgar herzlich, bevor er sie auf beide Wangen küsste. Carlyle sah amüsiert, dass er sie zur gleichen Zeit kräftig in den Hintern kniff.
    »Du warst heute Morgen gut in Form«, stellte sie fest.
    »Vielen Dank.« Edgar warf Carlyle einen Blick zu, der wie ein verirrter Schuljunge neben Snowdons Schulter schwebte, und entfernte beiläufig seine Hand von ihrer linken Pobacke. »Brauchen Sie ein Interview?«
    »Nein«, erwiderte Rosanna, »ich glaube, wir nehmen einen Ausschnitt von dem Stück, wo Sie von Ihrem ›eisernen Willen‹ sprachen, ›die erschütterten Hoffnungen und Träume einer Generation wiederherzurichten‹.«
    »Sehr gut.«
    Sie schnappte sich erneut Carlyles Arm und zog ihn nach vorn. »Ich wollte Sie einem Freund von mir vorstellen.« Sie trat einen halben Schritt zur Seite. »Edgar, das hier ist Inspector John Carlyle.«
    Die deutsche Reporterin bemerkte nicht die Wolke, die über Carltons Gesicht zog, als er sich dem Polizisten zuwandte. Die Wolke verzog sich in dem kurzen Moment, den Edgar Carlton brauchte, um seine Miene in den Griff zu bekommen, aber Carlyle bemerkte sie. Schön, willkommen zu sein, dachte er und widerstand dem Impuls, sein Abzeichen hervorzuholen und es allen vor die Nase zu halten.
    »Der Inspector untersucht den Tod von Ian Blake«, fuhr Rosanna fort.
    »Eine schreckliche Geschichte.« Carlton beugte den Kopf.
    »Ich habe mich gefragt, ob Sie zwei Minuten Zeit für mich haben«, sagte Carlyle und lächelte unverbindlich.
    »Auf jeden Fall«, sagte Carlton und erwiderte das Lächeln.
    »Ich wollte Sie nur fragen …«
    Carlton hob die Hand hoch. »Wir müssen das auf einen späteren Zeitpunkt verschieben, weil es jetzt leider einfach unmöglich ist. Ich bin schon verspätet, und wir haben heute noch eine Menge zu erledigen, wie Sie sich vorstellen können.«
    »Nur ein paar Minuten würde ich sehr zu schätzen wissen«, beharrte Carlyle freundlich.
    Carlton zeigte auf seinen Lakaien, der mittlerweile alle Journalisten aus dem Raum komplimentiert hatte. »Sprechen Sie mit Mr Murray hier, dann werden wir einen Termin einbauen. Heute ist ein schrecklich arbeitsreicher Tag, aber ich bin sicher, William kann Sie irgendwann in dieser Woche noch einschieben.«
    »Nun ja … «, begann Carlyle zu protestieren, aber Carlton hatte den Blickkontakt abgebrochen und war innerlich bereits woanders. Soweit es ihn betraf, existierte der Polizist nicht mehr.
    »Kommen Sie, Rosanna«, sagte Carlton und ergriff ihren Arm, »Sie können mich zu meinem nächsten Termin begleiten.«
    »Bis später, Inspector«, sagte sie mit einem Blick über die Schulter.
    Sobald sie verschwunden waren, stand Carlyle dem Lakaien gegenüber. Er sah wie ein Zwölfjähriger aus, und sein Gesichtsausdruck gab zu erkennen, dass Carlyle ungefähr so willkommen war wie ein Stück Scheiße auf seinem gut geputzten Schuh.
    »William

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