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Die Verbindung: Thriller (German Edition)

Die Verbindung: Thriller (German Edition)

Titel: Die Verbindung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Craig
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Murray.« Er hielt ihm eine schlaffe Hand hin. »Ich bin einer von Mr Carltons Sonderberatern.«
    »Und was bedeutet das?«, fragte Carlyle.
    »Wie bitte?« Murray sah verwirrt aus.
    »Was machen Sie?«
    »Ich berate«, sagte der Junge, als sei dies das Selbstverständlichste auf der Welt.
    »In welchen Fragen beraten Sie?«
    »Was immer gerade ansteht.«
    Carlyle biss die Zähne zusammen, weil ihm klar wurde, dass er hier rausmusste, bevor er versuchte, diesen kleinen Wichser zu erwürgen. Konzentrier dich auf das vorliegende Problem, sagte er sich. Atme tief durch. Bleib neutral. Lass dich nicht von diesem kleinen Scheißer aus der Ruhe bringen.
    »Also wann kann ich zehn Minuten mit Mr Carlton sprechen?«, fragte er.
    »Weiß ich nicht«, erwiderte Murray.
    »Aber er hat gesagt …«
    »Ich muss mich mit dem persönlichen Referenten kurzschließen, der Edgars Terminkalender verwaltet, und dann melde ich mich wieder bei Ihnen.«
    Carlyle übergab Murray eine Karte. »Meine Chefin sagte mir, ich könne mit Mr. Carltons umfassender Zusammenarbeit rechnen.«
    Murray drehte die Karte kurz um, bevor er sie in die Tasche steckte. »Sie können unserer umfassenden Zusammenarbeit sicher sein. Wir sind die größten Befürworter der Polizei.«
    Wie schön, dass wir das geklärt haben, dachte Carlyle. »Geben Sie mir sobald wie möglich einen Termin durch.«
    »Natürlich. Aber vergessen Sie nicht, uns steht eine Wahl ins Haus.«
    Er hatte erwartet, im Gegenzug eine Karte von Murray zu erhalten, aber danach sah es nicht aus. »Es handelt sich um eine Routineangelegenheit«, sagte Carlyle, »die aber trotzdem wichtig ist. Es sind Menschen gestorben, und dies ist eine Mordermittlung. Ich habe genauso meine Arbeit zu erledigen wie Sie. Genauso wie Mr Carlton. Wenn Sie meine Anfrage weiter verzögern, werde ich einen ziemlichen Wirbel veranstalten.«
    »Einen ziemlichen Wirbel?« Murray grinste. »Das wäre nicht in unserem Interesse, Inspector. Ganz und gar nicht.«
    »Gut«, war alles, was Carlyle dazu einfiel.
    »Keine Sorge«, sagte Murray, »wir werden uns bei Ihnen melden.« Damit machte er sich aus dem Staub.

Sechsundzwanzig
    Während Carlyle in London eine Abfuhr erhielt, trank Joe Szyszkowski eine Tasse Tee mit Paul Hawley, dem Dozenten für mittelalterliche Geschichte an der University of Cambridge. Sie saßen im Starbucks an der Vimeiro Road im Stadtzentrum. Das Lokal war ziemlich leer, und sie hatten zwei bequeme Sessel am Fenster gefunden. Auf der anderen Straßenseite war das imposante Eingangstor des Wellesley College zu sehen. Es war während der Sommerferien geschlossen, und deshalb machte der Ort einen leblosen Eindruck.
    Paul Hawley sah wie eine etwas verhärmtere, aber freundlichere Version seines mit Devisen und Drogen handelnden Bruders Clement aus. Sein Haar wies graue Strähnen auf und begann sich gerade erst von den Schläfen zurückzuziehen. Am Kinn hatte er einen Zweitagebart, und er sah aus, als hätte er seit einem Monat nicht mehr geschlafen. Vielleicht liegt es an der ganzen Heimwerkerei, dachte Joe. Oder an der serbischen Freundin.
    Paul nahm einen Schluck von seinem Chai. »Also, Sergeant, wie haben Sie die Bekanntschaft Clements gemacht?«
    »Wir haben von Zeit zu Zeit beruflich mit ihm zu tun«, sagte Joe.
    »Ach?«
    »Keine Sorge, bei dieser Sache geht es nicht um ihn.« Joe schnupperte an seinem Zen-Tee – »eine erleuchtende Mischung der feinsten Grüntees, die zur Beruhigung des Geistes mit Minze und Zitronengras aufgegossen wird« – und fragte sich, ob ein Mokka nicht besser geschmeckt hätte. Zusammen mit einer Zimtspirale für den perfekten Koffein-Zucker-Rausch.
    »Das ist eine Erleichterung.«
    »Es scheint ihm gut zu gehen«, fügte Joe hinzu, »aber schließlich ist es ein sehr hartes Geschäft, in dem er mitmischt, und es spricht eine Menge dafür, zum richtigen Zeitpunkt auszusteigen.«
    »Das lässt sich nicht abstreiten«, sagte Hawley gelassen. »Ich werde es ihm gegenüber erwähnen. Er kommt mich an diesem Wochenende besuchen.«
    »Das klingt gut.«
    »Nun denn«, sagte Hawley, der jetzt einen entspannten Eindruck machte, seit die Präliminarien erledigt waren und er beruhigt sein konnte, dass seine Rolle in den laufenden Ermittlungen des Polizisten nur, na ja, akademischer Natur war, »wie kann ich Ihnen behilflich sein?«
    Joe beugte sich vor. »Wir möchten wissen, was es mit dem Merrion Club auf sich hat.«
    »Was gibt’s da zu wissen? Das ist nur ein Haufen reicher

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