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Die Verbindung: Thriller (German Edition)

Die Verbindung: Thriller (German Edition)

Titel: Die Verbindung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Craig
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nichtsdestotrotz ein Lächeln. Er packte sie an den Schultern, beugte sich vor und küsste sie oben auf den Kopf.
    »Keine Sorge«, sagte er. »Ich besorge dir einen Termin.«

Vierundzwanzig
    Harry Allen ging durch die nicht vorhandene Zollkontrolle in die Ankunftshalle und überflog die versammelten Taxischilder, bis er das mit seinem Namen darauf entdeckte. Er nickte dem Fahrer knapp zu, reichte ihm seine Reisetasche und folgte ihm nach draußen zu dem wartenden Wagen. Er ließ sich auf der Rückbank nieder, griff in seine Hosentasche und bemerkte sofort, dass er sein Handy in der Reisetasche gelassen hatte, die jetzt im Kofferraum lag. Während er leise vor sich hin fluchte, dachte er daran, wieder auszusteigen und es sich zu holen, aber er brachte nicht die Energie dazu auf. Eine halbe Flasche Wein im Flugzeug hatte ihn schläfrig gemacht, und außerdem würde er in einer Stunde zu Hause sein. Es gab nichts, was so wichtig war, dass es nicht bis dahin warten konnte.
    Allen öffnete das Seitenfenster ein paar Zentimeter, während sie losfuhren und sich in den langsamen Verkehr eingliederten. Ausnahmsweise war das Wetter schön, aber das diente nur dazu, ihn angesichts seiner Rückkehr noch mehr zu deprimieren. London war ein Ort, der für schlechtes Wetter prädestiniert war: Immer wenn die Sonne herauskam, sollte man woanders sein. Er schloss die Augen, versuchte, den Verkehrslärm auszublenden, und begann, seine nächste Geschäftsreise zu planen.
    Als Nächstes merkte er, dass sie angehalten hatten. Langsam öffnete er die Augen, gähnte und streckte sich. Seine Glieder fühlten sich steif an, die Beine taten ihm weh, und sein Mund war trocken. Die Luft im Wagen war stickig, und er fühlte sich benommen. Er fummelte an dem Türgriff herum und versuchte, die Tür zu öffnen. Sie war verriegelt.
    »Hallo?«, sagte er mit schwacher Stimme, die kaum in dem Wagen gehört werden konnte.
    Wo war der Fahrer?
    Wichtiger noch: Wo war er selbst?
    Er schirmte die Augen gegen das grelle Licht ab und schaute sich um. Der Wagen war am Rand einer einspurigen Straße mitten in einem Stück Brachland, das sich so weit erstreckte, wie er sehen konnte. In einiger Entfernung wurden einige Strommasten sichtbar. Auf seiner Rechten bewegte sich ein Güterzug langsam am Horizont entlang. Ein Düsenflugzeug näherte sich unüberhörbar in geringer Höhe dem Flughafen.
    Jetzt war er richtig wach und konnte spüren, wie sein Herz raste. Erneut versuchte er, die Tür zu öffnen – ohne Erfolg. Schließlich begann er, mit der Handfläche gegen das Fenster zu schlagen.
    »Hallo? HALLO ?«
    Ein plötzliches Piepen ließ ihn zusammenzucken. Nachdem die Tür aufgesprungen war, bewegte er sich einen Moment lang nicht. Dann gab er sich einen Ruck und stolperte aus dem Wagen. Die Hände in die Hüften gestemmt, stand er einen Moment da, um einen klaren Kopf zu bekommen. Als er sich ein bisschen besser fühlte, marschierte er los. In dem Bewusstsein, keine Ahnung zu haben, wo er war, schlug er die Richtung zu den Bahngleisen ein, weg von der Straße. Er behielt ein gleichmäßiges Tempo bei, ohne zu rennen.
    Einige Minuten später sorgte das Geräusch, mit dem der Motor des Wagens ansprang, dafür, dass sich seine Nackenhaare aufrichteten. Als er zu laufen begann, spürte er sofort, wie ihm die Brust zu eng wurde, und er verfluchte sich, weil er seit Jahren nicht genug für seine Fitness tat. Hinter ihm federte der Wagen sanft über das unebene Gelände auf ihn zu. Allen beachtete seine Schmerzen nicht und begann zu rennen. Aber das Fahrzeug hatte ihn in wenigen Sekunden eingeholt. Als er es unmittelbar hinter sich spürte, drehte er sich endlich um – gerade noch rechtzeitig, um vom linken Kotflügel erfasst und in die Luft katapultiert zu werden, bevor er als kümmerliches Häufchen im Staub landete.
    Er spuckte Blut und keuchte qualvoll. Dann rollte er sich auf den Rücken, versuchte, sich aufzurichten, fiel aber zurück in den Dreck. Durch die Tränen in seinen Augen blinzelte er in den Himmel. Die entsetzlichen Schmerzen in seinem linken Bein verrieten ihm, dass es gebrochen war, noch bevor er den Knochen aus der Haut ragen sah. Aber das lenkte ihn nur von den Schritten ab, die jetzt stetig auf ihn zukamen. Allen drehte den Kopf und sah ein paar schmutzige Turnschuhe, die nur wenige Zentimeter von seinem Gesicht entfernt stehen blieben. Da er direkt in die Sonne schaute, konnte er nur die Silhouette eines Mannes erkennen. In einer seiner

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