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Die verborgene Stadt - Die Prophezeiung

Die verborgene Stadt - Die Prophezeiung

Titel: Die verborgene Stadt - Die Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V Panov
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arbeitet für mich.«
    »Angenommen, ich bin einverstanden«, begann der Major nachdenklich. »Was bieten Sie mir als Gegenleistung an?«
    »Als Gegenleistung?« Auf Santiagos Gesicht erschien ein diabolisches Grinsen. »Haben Sie Juschlakow schon ausfindig gemacht?«
    Kornilow war perplex.
    »Ja.«
    »Ich organisiere Ihnen die Beweise für seine Täterschaft. «
    Der Sonderermittler dachte nach und spielte mit seinem kaputten Feuerzeug herum. Dann legte er es auf den Tisch und sah seinem Gast mit festem Blick in die schwarzen Augen.
    »Juschlakow hat niemanden umgebracht.«
    »Das weiß ich. Aber er hat dem Vivisektor die jungen Mädchen verkauft.«
    »Das ist ein völlig anderer Tatbestand.«
    »Das schon, aber ist er weniger verwerflich?« In Santiagos Stimme schwang eiserne Härte. »Ich sehe keinen großen Unterschied zwischen Ihrem Fotografen und diesem Serienmörder. Früher oder späterwusste Juschlakow genau, was mit den Mädchen geschieht. Trotzdem hat er sie weiterhin kaltblütig ans Messer geliefert. Ich bin der Meinung, dass er dafür bezahlen muss.«
    »Und der Vivisektor selbst?«

    »Den werden wir beseitigen. Für die Öffentlichkeit tut es auch ein gescheiterter Fotograf mit perversen Neigungen. «
    Kornilow griff abermals nach seinem Feuerzeug.
    »Und wem soll ich die Schießereien ans Bein binden?«
    »Ich verstehe Ihr Problem.« Nachdenklich streichelte der Kommissar des Dunklen Hofs das Eichhörnchen, das ihm auf den Schoß gehüpft war. »Ich überlasse Ihnen ein paar von den Krawallmachern für einen Schauprozess. Die Übrigen tauchen unter. Einverstanden?«
    »Einverstanden.«
    »Dann auf Wiedersehen, Herr Major.« Santiago erhob sich, und das Eichhörnchen sprang auf seine Schulter. »Sie brauchen mich nicht hinauszubegleiten.«
     
    »Andrej, Andrej!«
    Jemand rüttelte Kornilow an der Schulter.
    »Aufwachen, Andrej!«
    Der Major öffnete die Augen und sah Schustow verständnislos an.
    »Wo ist er?«
    »Wo ist wer?«
    »Santiago!«
    »Welcher Santiago?«
    Kornilow sah sich um. Nur Schustow und Waskin waren im Büro. Lediglich die erstaunlich frische Luft in dem ansonsten chronisch verrauchten Raum erinnerte an den Besuch des rätselhaften Gastes.
    »Du hast geschlafen, als wir ins Büro gekommen sind. Bist du überarbeitet?«

    »Ein wenig, ja.« Kornilow rieb sich die Augen. »Habt ihr Golowin schon zur Fahndung ausgeschrieben?«
    »Noch nicht.«
    »Lasst es vorläufig sein.«
    Der Major nahm eine Zigarette aus der Schachtel. Das Feuerzeug funktionierte auf Anhieb.
    »Sergej, hast du irgendeine Bekannte im Archiv?«
    »Natürlich!«
    Schustow hatte überall Bekannte.
    »Bitte sie, mir eine Auswahl von seltsamen Fällen zusammenzustellen. «
    »Was meinst du mit seltsamen Fällen?«
    »Kennst du die Serie ›Akte X – Die unheimlichen Fälle des FBI‹?«
    »Klar.«
    »So etwas in der Art. Es müssen Fälle sein, bei denen entweder das Verbrechen selbst oder das Motiv oder auch das Verhalten der Zeugen unerklärlich und auf irgendeine Weise mysteriös ist.«
    »Wie kommst du auf einmal darauf? Hast du etwas geträumt?«
    »Erkläre ich euch später.«

KAPITEL SIEBZEHN
    »… Die Aktie des Finanz – und Industriekonzerns Tschud Incorporated ist heute mit einem neuerlichen Plus von vier Punkten aus dem Handel gegangen. Es sei daran erinnert, dass erst vor zwei Tagen ein verheerender Überfall auf den Hauptsitz des Konzerns verübt wurde, der von den Ordnungskräften bislang nicht aufgeklärt, geschweige denn verhindert wurde. In diesem Zusammenhang stellt sich natürlich die uralte Frage: Wofür bezahlen wir eigentlich Steuern? …«
    ROSBUSINESSCONSULTING
     
     
     
     
     
    »… Der Bürgermeister sieht keine Veranlassung, die Führung des Polizeipräsidiums auszutauschen. Er äußerste sich zuversichtlich, dass die Ermittlungen zu den Schießereien und im Vivisektor-Fall bis Ende der Woche abgeschlossen werden könnten …«
    ECHO MOSKWY

    Warenhaus der Handelsgilde
Moskau, Bolschaja-Lubjanka-Straße
Mittwoch, 28. Juli, 09:13 Uhr
     
     
    Nach dem Gespräch mit Santiago schaltete Cortes das Mobiltelefon aus, sah sich um und überlegte, was als Nächstes zu tun sei. Aus Stolz hatte er dem Kommissar verschwiegen, in welch erbarmungswürdiger Lage er sich befand: Er hatte keinen Groschen mehr in der Tasche, sein Messer diente fortan dem Ossen Tschuja, die T-Grad-Com-Karte hatten ihm die Luden abgenommen und nach der Flucht durch die Kanalisation sah er aus, als hätte man ihn gerade

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