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Die verborgene Stadt - Die Prophezeiung

Die verborgene Stadt - Die Prophezeiung

Titel: Die verborgene Stadt - Die Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V Panov
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Sportstätten. Äußerlich unterscheiden sich die meisten von uns überhaupt nicht von euch. Genauer gesagt, unterscheidet ihr euch nicht von uns, und deshalb ist bei uns alles so wie bei euch.«
    »Bringt ihr euch gegenseitig um?«
    »Wie ich schon sagte, bei uns ist alles so wie bei euch.« Der Gast zog eine weitere Nuss aus der Tasche und warf sie dem Eichhörnchen zu. »Es gibt keinen Anlass, eine Bedrohung in uns zu sehen, Herr Major. Ihr Menschen seid nur eine von vielen Zivilisationen. Ihr
seid irgendwann entstanden, werdet eine Blütezeit erleben und früher oder später in der Verborgenen Stadt landen.«
    Kornilow schwieg für einen Moment. Bei den Ermittlungen wegen der Schießereien war er von Anfang an auf mysteriöse, unerklärliche Umstände gestoßen. Jetzt ergab sich die Möglichkeit, diese Widersprüche aufzulösen.
    »Aus welchem Grund haben Sie sich entschlossen, mich aufzusuchen?«
    »Sie sind nicht der Erste, der mir diese Frage stellt«, erwiderte Santiago grinsend. »Mir wurde von mehreren Seiten nahegelegt, auf ein Treffen mit Ihnen zu verzichten und Ihnen schon gar nicht von der Verborgenen Stadt zu erzählen. Glauben Sie mir, ich hätte meine Probleme auch lösen können, ohne Sie zu kontaktieren, aber das liegt mir nicht. Ich bin der Ansicht, dass es auch unter euch Menschen Eingeweihte geben sollte.«
    »Das habe ich jetzt nicht ganz verstanden«, gab Kornilow zu. »Sie sprachen von Problemen, die Sie lösen müssen. Was meinten Sie damit?«
    Das Eichhörnchen hatte sich endlich satt gefressen und kletterte munter den Vorhang hinauf.
    »Führen wir uns folgende Situation vor Augen«, schlug Santiago vor. »Jemand – wir wollen keine Namen nennen – hat ein auf den ersten Blick banales Gerät, das zur Führung von Gesprächen über große Distanzen dient, in seinen Besitz gebracht. Das Gerät ist ziemlich modern und weckt aus diesem Grund das Interesse von Experten wie auch des schon erwähnten Jemand. Das
Gerät muss jedoch unbedingt seinen Eigentümern zurückgegeben werden. – Ich langweile Sie doch nicht?«
    »Keineswegs. Fahren Sie fort.« Kornilow ließ sich bereitwillig auf den eigenartigen Stil der Unterredung ein.
    »Vielen Dank. In der beschriebenen Situation gibt es nun zwei Möglichkeiten. Erstens: Das Gerät wird seinem Eigentümer ohne das Einverständnis des aktuellen Besitzers zurückgegeben.« Der Gast legte einen Plastikbeutel mit einem zerbrochenen Mobiltelefon auf den Tisch. »Zweitens: Man bittet den geheimnisvollen Jemand, das Gerät selbst zurückzugeben.«
    Santiago schob den Beutel zu Kornilow und verstummte. Der Major starrte entgeistert auf das kaputte Handy. Seit die Beweisstücke aus der Asservatenkammer verschwunden waren, hatte er es stets in seiner Sakkotasche bei sich getragen.
    »Wie kommen Sie dazu?«
    »Wie ich schon sagte«, erläuterte Santiago etwas unterkühlt. »Ich habe zwei Möglichkeiten, mein Problem zu lösen. Ich hätte mich nicht unbedingt an Sie wenden müssen. Dann wäre das Telefon eben über Nacht aus ihrer Tasche verschwunden, als hätten Sie es nie in Händen gehabt. Jetzt kann ich Sie darum bitten, es mir zurückzugeben. «
    Plötzlich wurden die Umrisse des Gastes unscharf und verschwammen. Kornilow rieb sich die Augen, und als ihm klarwurde, dass mit seinen Sehorganen alles in Ordnung war, zwickte er sich in den Arm. In seinem Chefsessel saß auf einmal General Schwedow.
    »Kornilow, was fällt dir ein, Beweismittel mit dir
herumzutragen, anstatt sie ins Labor zu bringen?! Hast du noch mehr heiße Ware in der Tasche versteckt? Lass sehen.«
    Die Illusion war perfekt. Dem Major stieg sogar der Duft von Schwedows Rasierwasser in die Nase. Im nächsten Moment wurden die Umrisse des Generals wieder unscharf, und der Gast nahm wieder sein ursprüngliches Äußeres an.
    »Wie machen Sie das?«, staunte Kornilow. »Mit Hypnose ?«
    »So etwas nennt man ein Trugbild. Ein simpler magischer Trick, der es erlaubt, das wahre Äußere eines Gegenstandes oder Lebewesens zu verbergen.«
    »Haben Sie noch mehr solchen Hokuspokus auf Lager ?«
    »Sind Sie mit Märchen vertraut?«
    »Mein älterer Sohn ist vier Jahre alt. Manchmal lese ich ihm welche vor.«
    »Dann haben Sie ja ohnehin eine ungefähre Vorstellung. «
    Kornilow schüttelte den Kopf, und zum ersten Mal während des Gesprächs rang er sich ein Lächeln ab: »Und das soll ich Ihnen glauben?«
    »Das bleibt ganz Ihnen überlassen. Entscheidend ist, dass wir uns über eine Zusammenarbeit

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