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Die verborgene Stadt - Die Prophezeiung

Die verborgene Stadt - Die Prophezeiung

Titel: Die verborgene Stadt - Die Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V Panov
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einig werden. Glauben Sie mir, Ihnen wird nichts abverlangt, was Sie mit Ihrem Gewissen oder Ihren Pflichten als Polizist nicht vereinbaren könnten. Unsere Beziehungen werden zum beiderseitigen Nutzen sein, und außerdem können Sie sie jederzeit abbrechen.«

    »Und was passiert dann?«
    »Nichts.«
    Das glaubte Kornilow seinem Gast sogar. Dennoch war ihm immer noch nicht ganz klar, was der Fremde namens Santiago eigentlich von ihm wollte.
    »Warum wenden Sie sich an mich, wenn Sie doch jederzeit auf einen Plan B zurückgreifen könnten? Womit kann ich Ihnen nützlich sein?«
    »Ihre Scharfsinnigkeit ist wirklich beeindruckend, Herr Major«, lobte Santiago und lächelte. »Selbstverständlich folgt mein Handeln nicht ausschließlich altruistischen Prinzipien, ich muss auch an meinen eigenen Nutzen denken.«
    »Daran kann ich nichts Verwerfliches finden«, beruhigte ihn Kornilow mit einem Seitenblick auf das Eichhörnchen, das gerade in haarsträubendem Tempo über die Regale des Aktenschranks turnte.
    »Wissen Sie, Herr Major, in der Verborgenen Stadt herrschen wahrhaft babylonische Zustände. Es gibt keine Zentralmacht und keine Gruppierung, die eine klare Führungsrolle einnimmt. Die Macht verteilt sich auf drei Herrscherhäuser. Und für die Sicherheit eines dieser Herrscherhäuser bin ich verantwortlich. Sie können sich denken, dass es äußerst schwierig ist, in einer so zersplitterten Gesellschaft den Überblick zu behalten. Es gibt divergierende Interessen und eine Vielzahl eigenständiger Machtzentren. Um die Sicherheit meines Herrscherhauses zu garantieren, muss ich jede sich bietende Möglichkeit der Einflussnahme nutzen. Können Sie mir folgen?«

    »Absolut.«
    »Der Kontakt zu Ihnen verschafft mir eine solche Einflussmöglichkeit. Durch Ihre Hilfe kann ich Druck auf meine Gegner ausüben.«
    »Was bekomme ich als Gegenleistung?«
    »Sie können sicher sein, dass sich unsere Kooperation für Sie lohnen wird.«
    »Warum wenden Sie sich an mich und nicht an höhergestellte Persönlichkeiten, über die Sie viel mehr Einfluss nehmen könnten?«
    »Selbstverständlich arbeiten wir mit solchen Persönlichkeiten zusammen, doch in der Regel geben wir unser wahres Gesicht dabei nicht zu erkennen. Das legale Geschäftsleben verschafft uns Zutritt zu den höchsten Kreisen.«
    »Die Tschud Incorporated.«
    »Vollkommen richtig. Doch wir nutzen diese Kontakte verdeckt. Denn wenn führende Persönlichkeiten der Menschheit erführen, über welche Möglichkeiten wir verfügen, würden sie maßlose Forderungen stellen, die für uns unerfüllbar sind. Und noch ein Letztes: Ihr ausgezeichneter Ruf und Ihre intellektuellen Fähigkeiten lassen es nicht ratsam erscheinen, Sie im Dunkeln tappen zu lassen. Einen solchen Umgang mit Ihnen empfände ich schlichtweg als arrogant.«
    Kornilow spürte, dass sein Gesprächspartner dies durchaus ehrlich meinte. Dieser Santiago hatte es weiß Gott nicht nötig, ihm zu schmeicheln.
    »Und wenn ich das Wissen um Ihre Existenz nicht für mich behalte?«

    »In einem der städtischen Irrenhäuser würde sich gewiss noch ein Plätzchen für Sie finden. Aber Spaß beiseite, Herr Major, ich bin davon überzeugt, dass Ihr kluger Verstand Sie vor unbedachten Schritten bewahrt.«
    Auch damit hatte Santiago zweifellos Recht.
    »Wenn Sie nichts dagegen haben, könnten wir dann wieder zur Sache kommen«, setzte der Besucher fort.
    »Richtig, Sie sind ja schließlich in Eile.«
    »Ja. Und außerdem habe ich ein paar kleinere Scherereien am Hals.«
    »Die Schießereien?«
    »Genau. In der Stadt ist eine Gruppe aufgetaucht, die uns allen – ich betone: uns allen – enorme Unannehmlichkeiten bereiten könnte. Der radikale Flügel unserer Gesellschaft, sozusagen.« Santiago seufzte. »In diesem Zusammenhang benötige ich Ihre Unterstützung.«
    »Ich höre.«
    »Geben Sie mir bitte dieses Telefon zurück.«
    Kornilow betrachtete den Beutel, der auf dem Tisch lag, und dachte kurz nach.
    »Es gehört Ihnen.«
    »Geben Sie mir auch das Obsidianmesser. Eine chemische Analyse des daran haftenden Blutes würde nur Verwirrung stiften.«
    »Bitte sehr.« Kornilow zog den Beutel mit dem Messer aus der Tasche und legte ihn auf den Tisch.
    »Und noch ein Letztes: Sie suchen nach folgender Person. « Santiago zeigte dem Major ein Foto von Artjom. »Lassen Sie ihn unbehelligt.«
    »Das ist schwierig.«

    »Dennoch.«
    »Ist er denn noch am Leben?«, erkundigte sich Kornilow nach einer kurzen Pause.
    »Ja. Er

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