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Die verborgene Stadt - Die Prophezeiung

Die verborgene Stadt - Die Prophezeiung

Titel: Die verborgene Stadt - Die Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V Panov
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Kampf eingreifen zu können. In diesem Augenblick ertönte die Stimme des Zauberers: »Klausur!«
    In das Dunkel des Gangs drang grüner Nebel. Metscheslaw wurde zuerst durchgerüttelt und verlor dann den Boden unter den Füßen. Er befand sich plötzlich im freien Fall, überschlug sich mehrmals, während er vor Panik schrie. Sekundenlang wurde der arme Baron umhergeschleudert wie in einer gigantischen Zentrifuge. Als ihn das Portal endlich ausspuckte und er unsanft auf dem Boden landete, wurde ihm speiübel und alles drehte sich um ihn herum. Sein Magen krampfte sich zusammen, und die Reste seines Frühstücks ergossen sich über ein Paar Motorradstiefel. Vom Brechreiz befreit, hob Metscheslaw den Blick, um zu sehen, wem sie gehörten. Vor ihm stand der völlig perplexe Pulle.

    »Dich bring ich um!«, bellte der Lud, sprang auf und holte mit seiner Streitaxt zu einem gewaltigen Schlag aus.
    Dabei fiel ihm auf, wie erstaunlich leicht sich die Waffe anfühlte. Der Baron hatte leider nicht mitbekommen, dass er nur noch ein Stielfragment seiner Axt in der Hand hielt, während der schwere Keil in Lubomirs Kabinett lag. Durch die ins Leere gehende Wucht seines Hiebes verlor Metscheslaw das Gleichgewicht und stürzte zu Boden.
    »Alarm!«, krähte Pulle und warf sich unter den Tisch. »Die Luden!«
    Die Rothauben griffen zu ihren Schießeisen und feuerten unkontrolliert, aber verbissen in Richtung des Barons. Die Wachstube füllte sich mit Pulverdampf. Auf der Flucht vor dem verheerenden Kugelhagel rannte Metscheslaw gegen die Wand. Durch die unbändige Kraft, die ihm das Killerkraut verlieh, durchschlug er die Betonmauer wie Styropor und stürzte ins Bodenlose.
    »Alarm, Alarm!!!«, zeterte Pulle unter dem Tisch.
    »Halt die Fresse«, versetzte Säbel. »Er war doch allein. «
    Unter den bewundernden Blicken der übrigen Rothauben trat der Einäugige furchtlos an den Mauerdurchbruch heran und spähte in den sich auftuenden Abgrund. Es war der Liftschacht und irgendwo ganz weit unten gellten Metscheslaws Flüche.
    »Wir sollten ihm ein Geschenk hinterherschicken«, befand Säbel und warf eine Granate in den Schacht.
    Sekunden später explodierte sie, und die Flüche des
Barons verhallten. Den Rothauben gefiel das Spiel, und sie warfen noch ein paar weitere Granaten hinterher.
     
    »Habt ihr das gesehen?!«, kreischte Waskin und rüttelte Kornilow an der Schulter. »Wo sind sie hin?!!«
    »Jetzt werde mal nicht hysterisch! «, blaffte der Major. »Bist du ein Offizier oder ein Weib?«
    Waskin verstummte beschämt und sah sich hilfesuchend nach Schustow um. Der Dicke sagte nichts, machte jedoch ein Gesicht, als hätte er gerade ein Gespenst gesehen.
    Das Geschehen mutete in der Tat mysteriös an. Die zwei Marktweiber, die unten auf der Straße geblieben waren, unterhielten sich eine Weile in der Nähe eines grünen Saabs, dann zog die größere der beiden ein Handy aus dem Dekolleté und telefonierte kurz. Kurz darauf bildete sich direkt vor ihnen wie aus dem Nichts eine schwarze Wolke, in der die älteren Damen vor den Augen der Polizisten nacheinander verschwanden. Die Wolke löste sich auf, und Waskin geriet völlig aus dem Häuschen.
    »Sehr merkwürdig«, urteilte Schustow. »Vielleicht sind das irgendwelche Hypnotiseure oder Schamanen.«
    »Vielleicht, ja«, grummelte Kornilow. »Oder Zirkusartisten, die aus dem Irrenhaus abgehauen sind.«
    »Bist du auf solche Sachen im Archiv gestoßen?«
    Der Major kam nicht dazu, zu antworten.
    »Schon wieder!«, flüsterte der Leutnant und wies mit dem Arm auf einen silberfarbenen Mustang, der ganz in der Nähe ihres Wolgas geparkt war.

    Neben dem Sportwagen entstand eine weitere schwarze Wolke.
    Fassungslos beobachteten die Sonderermittler, wie ein groß gewachsener Mann in einem blauen Anzug daraus hervortrat, in aller Ruhe die Tür des Sportwagens öffnete und einen kleinen, schwarzen Rucksack an sich nahm, der auf der Rückbank lag.
    »Sollen wir ihn aufhalten?«, fragte Schustow unschlüssig.
    Kornilow schüttelte den Kopf.
    Der Mann schloss die Tür des Mustangs wieder, zwinkerte den Polizisten verschmitzt zu und verschwand in der Wolke, die sich alsbald wieder in Luft auflöste.
    »Müssen wir den kennen?«, wunderte sich Schustow. »Andrej, wem von uns hat er jetzt eigentlich zugezwinkert ?«
    »Mir jedenfalls nicht«, sagte Kornilow und warf einen Blick auf Waskin. »Na, Student, hast du dich wieder gefangen ?«
    »Ja«, wisperte der Leutnant.
    Eine Sekunde später

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