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Die verborgene Stadt - Die Prophezeiung

Die verborgene Stadt - Die Prophezeiung

Titel: Die verborgene Stadt - Die Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V Panov
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auch so bleiben möge, deshalb zog er sich lautlos an die Wand zurück und sah sich nach Lana um. Doch die war leider verschwunden.
    »Mein Herz bekommst du nie!«

    »Du redest zu viel«, erwiderte der Naw. »Fangen wir an?«
    »Einverstanden.«
    Genau in diesem Augenblick fasste Artjom den weitsichtigen Entschluss, sich auf die Seite des Siegers zu schlagen.
    Der Zauberer erhob seinen Stab und plötzlich loderten Blitze auf. Wie grüne Laser schossen sie aus Lubomirs Augen und züngelten nach Santiago. Doch der Kommissar hielt dagegen. Er ging ein wenig in die Knie und vollführte mit der unbewaffneten Hand kreisende Bewegungen vor seinem Gesicht. Dabei entstand eine dicke schwarze Wolke, von der die Blitze des Zauberers buchstäblich verschluckt wurden. Hinter Santiagos Rücken waberte dichter Nebel.
    »Wie ich sehe, bist du gut vorbereitet, Naw«, keifte der Zauberer. »Die Dunkelheit scheint dir zusätzlich Kräfte zu verleihen.«
    Das Kaminfeuer brannte plötzlich heftiger, als sei es von einem Windstoß angefacht worden.
     
    »Hier kommen wir nicht mehr durch«, konstatierte Cortes enttäuscht, als er mit de Geer den Treppenabsatz inspizierte. »Wir müssten zuerst ein paar Tonnen Schotter wegschaufeln.«
    Der Söldner war im Begriff, die missliche Lage mit einem wüsten Fluch zu kommentieren, doch ein Hustenanfall hinderte ihn daran, ausfällig zu werden. Im Treppenhaus stand eine dichte Staubsäule.
    Unter den Tschuden, die sich auf der Flucht vor der
Schuttlawine in das leerstehende Büro in der dreiundzwanzigsten Etage gerettet hatten, erhob sich unzufriedenes Murren. Franz de Geer betrachtete betrübt seinen frisch gekalkten Rittermantel und seufzte. Er fühlte sich um den Erfolg betrogen.
    »Wir müssen eben durch die Decke«, ermunterte ihn Cortes, nachdem er ausgehustet hatte. »Haben wir noch Sprengstoff?«
    »Da gibt es eine bessere Methode«, belehrte ihn der Kriegsmeister. »Bringt einen Tisch her!«
    De Geer malte mit dem Finger einen Kreis auf die staubige Tischplatte, zeichnete einige seltsame Schriftzeichen in die Kreisfläche und legte behutsam einen raffiniert geschliffenen Rubin in die Mitte.
    »Das Kabinett des Boten ist bestimmt mit einem Zauber geschützt«, unkte Cortes.
    Der Kriegsmeister sah den Humo mitleidig an, doch als er sich daran erinnerte, dass Santiago ihn als einen Freund vorgestellt hatte, beschloss er, ihn einzuweihen.
    »Das ist ein Drachenseufzer . Damit kommen wir sogar durchs Dach.«
    »Aha.«
    Der Kapitän ging einige Schritte zur Seite, starrte konzentriert auf den Rubin und brummelte eine kurze Zauberformel. Der Stein füllte sich mit einem dicken, roten Saft, hob ein paar Zentimeter vom Tisch ab und begann sich langsam um seine Achse zu drehen.
    »Ich glaube, ich spinne«, stammelte Juschlakow, verstummte jedoch sofort, als er Cortes’ drohenden Blick bemerkte.

    Der Rubin beschleunigte seine Rotation und blähte sich auf. Schon bald schwebte eine fußballgroße, rotglühende Kugel über dem Tisch. Den im Raum Versammelten schlugen heftige Hitzewellen ins Gesicht. De Geer machte eine Handbewegung und der Feuerball, der sein Volumen inzwischen noch einmal verdreifacht hatte, stieg langsam zur Decke empor, wo er ein kreisrundes Loch ausfräste. Danach durchbrach der rotierende Rubin auch alle weiteren Hindernisse und explodierte schließlich über dem Dach. Fasziniert sahen die Tschuden ihm hinterher, während Fontänen von Putz auf sie herabregneten.
    »Vorwärts, Gardisten!«, rief de Geer und sprang auf den Tisch. »Zum Ruhme des Ordens!«
    Die Antwort auf den Schlachtruf war ein Schwall Wasser, der sich völlig unvermittelt über den Kopf des Kriegsmeisters ergoss.
    »Was war denn das?«, stammelte Franz konsterniert.
    Die kalte Dusche versiegte zu einem dünnen, schmutzigen Rinnsal und schließlich klatschten nur noch ein paar dicke Tropfen aufs Haupt des Chefgardisten. Auf dem Boden hatte sich eine Pfütze gebildet, in der ein paar Goldfische zappelten. De Geers Untergebene hatten das Schauspiel staunend verfolgt und bemühten sich redlich, nicht laut loszuprusten vor Lachen. Dem einen oder anderen entwich dennoch ein unterdrücktes Grunzen.
    »Was war das?«, wiederholte der Kriegsmeister, der triefend auf dem Tisch stand.
    »Wasser«, antwortete ihm eine klangvolle Frauenstimme.
Sie gehörte einer hübschen Schwarzhaarigen, die aus dem Loch in der Decke herabschaute. »Es kam aus der obersten Etage.«
    »Jana!!!«, rief Cortes erfreut.
    »Cortes, mein

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