Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die verborgene Stadt - Die Prophezeiung

Die verborgene Stadt - Die Prophezeiung

Titel: Die verborgene Stadt - Die Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V Panov
Vom Netzwerk:
des
Barbaren. Mit jedem Hieb schlug der Bote eine neue Bresche in die Reihen seiner Gegner. Greife stürzten zu Boden, Basilisken und Salamander krümmten sich unter seinen Füßen. Nur einige Drachen entgingen der tödlichen Klinge, indem sie sich in die Lüfte schwangen. Nun kreisten sie über dem Dach und stießen jämmerliche Schreie aus.
    Nach wenigen Augenblicken war alles vorüber. Der vor Anstrengung zitternde Großmagister lehnte am Torbogen, ihm gegenüber verharrte die etwas verblasste Silhouette des Boten. Beide atmeten schwer. Die sprachlos daneben stehenden Magier konnten die kräftigen, dumpfen Schläge von Lubomirs Herz deutlich hören.
    »Du bist stärker, als ich gedacht hätte«, sagte der Zauberer.
    »Verflucht sollst du sein«, drohte der Großmagister hustend.
    »Das wäre nicht das erste Mal«, versetzte Lubomir grinsend. »Du bist nicht gerade originell, Alterchen.«
    De Saint-Carré schaute zu dem blutüberströmten Franz de Geer hinüber und biss verbittert die Zähne zusammen.
     
    Hammer zog es vor, nicht unmittelbar am Gefecht teilzunehmen. Er hatte es sich auf dem Dach seiner Gazelle bequem gemacht, die etwa hundert Meter von der Burg entfernt geparkt war. Er kommandierte den Überfall mit Hilfe von drei technisch leidlich begabten Funkern, die sich im Innenraum des hochgerüsteten Kleintransporters befanden. Die Uibujen hielten ständigen Funkkontakt
zum Stab in der Gazelle, und alle drei Minuten bekam Hammer einen detaillierten Lagebericht. Die Stimmung des Odoros war euphorisch.
    Alles lief wie am Schnürchen und exakt nach dem Plan, den er höchstpersönlich ausgearbeitet hatte. Natürlich leistete auch der Zauberer einen wichtigen Beitrag zum Gelingen, doch der militärische Erfolg der Operation war allein sein, Hammers Verdienst. Nun würde Lubomir endgültig Gewissheit erlangen, auf wen er sich wirklich verlassen konnte und welchem Clan die alleinige Führungsrolle gebührte.
    Zärtlich streichelte der Odoro über die kunstvoll auf seine Wange tätowierte grüne Distel. Im Augenblick war er nur einer von drei Clanführern und selbst der einäugige Fötido-Boss war ihm vom Rang her gleichgestellt. Doch damit würde es nun bald vorbei sein. Der Zauberer hatte hoch und heilig versprochen, dass Hammer zum Imperator aufsteigen werde und ihm dann eine purpurrote Distel gebühre. Damit würden die Rothauben zum ersten Mal in der Geschichte unter der Führung eines einzigen Clans vereint – unter der Führung seiner Odoros!
    Der junge Clanführer streckte sich genussvoll und schnalzte mit der Zunge. Ihm winkte eine rosige Zukunft. Er zog sein Handy aus der Hosentasche und kratzte sich damit unter dem rechten Schulterblatt. Die Angewohnheit der Rothauben, sich ständig zu kratzen, stammte noch aus jenen fernen Zeiten, als sie in den Westlichen Wäldern hausten und ihre Körper von einem dichten Fell bedeckt waren.

    Nachdem der Odoro-Boss den Juckreiz erfolgreich bekämpft hatte, zog er sein Handy heraus und tippte eine ihm wohlbekannte Nummer ein.
    »Lubomir? Hier ist Hammer. Wir haben die Burg erstürmt. In einer Stunde bringe ich dir das Amulett.«
    »Du bist ja überpünktlich«, antwortete der Zauberer.
    »Hauptsache, du hältst dein Versprechen: Für das Amulett bekomme ich die Köpfe der zwei anderen Clanführer, bei meinem Yatagan!«
    »Natürlich, wie abgemacht«, bestätigte Lubomir. »Gib dem Hubschrauber das Startsignal.«
    Daraufhin ertönte das Belegtzeichen, und Hammer wandte sich an einen der Funker, der sich gerade aus dem Fenster des Kleintransporters lehnte und gestikulierend um Aufmerksamkeit warb.
    »Was ist los?«
    »Wir können das zweite Stockwerk nicht mehr lange halten, Chef. Die Gardisten machen unseren Leuten die Hölle heiß.«
    Der Odoro legte die Stirn in Falten.
    »Und wie läuft’s im Keller?«
    Noch ehe der Funker antworten konnte, wurde das gesamte Areal der Burg von einer ohrenbetäubenden Detonation erschüttert. Das gewaltige Gebäude erzitterte, und Hammer konnte sich nur mit Mühe auf dem Dach seines Stabsfahrzeugs halten.
    »Was ist passiert?«
    »Wir haben die erste Safetür gesprengt«, meldete der Funker, der sich mit beiden Händen den Kopfhörer an die Ohren drückte.

    Hammer ballte triumphierend die Faust.
    »Wie viele Kämpfer haben wir noch in Reserve?«
    »Zwanzig.«
    »Beordert sie alle in die Burg, in die oberen Etagen!«
    Der Funker verschwand im Innenraum und Hammer wählte abermals eine Nummer.
    »Ihr könnt starten!«
     
    »Worauf

Weitere Kostenlose Bücher