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Die verborgene Stadt - Die Prophezeiung

Die verborgene Stadt - Die Prophezeiung

Titel: Die verborgene Stadt - Die Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V Panov
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relativ großer Entfernung zur Burg und warteten die Entwicklung der Ereignisse ab. Die junge Frau hielt sie stets auf dem Laufenden.
    »Hoffentlich schafft er es nicht«, sagte Lebed.
    »Dann sind wir unseren Job los«, konstatierte Cortes achselzuckend.
    »Hm …« Lebed überdachte Cortes’ Einwand, spuckte aus dem offenen Fenster und änderte dann seinen Standpunkt: »Auch wieder wahr. Na, dann drücken wir mal die Daumen, dass die Rothauben das Amulett kriegen.«
    »Das will ich doch meinen«, pflichtete Cortes bei. »Wie sieht’s aus, Jana?«
    »Auf dem Dach wird gekämpft.«
    Die junge Frau legte das Fernglas auf einen Stuhl, öffnete das Fenster und ging zum Schrank hinüber.
    »Wir treffen uns also in der Eidechse ?«, fragte sie für alle Fälle nach.

    »Das haben wir doch ausgemacht«, bestätigte Cortes etwas ungehalten. »Werde jetzt nicht nervös.«
    »Alles in Ordnung.«
    Jana nahm das geladene, großkalibrige Scharfschützengewehr, das sorgfältig in ein weiches Wildlederfutteral gehüllt war, aus dem Schrank, packte es aus, und ließ seinen Lauf zärtlich durch ihre Hand gleiten. Aufgrund ihrer großen Reichweite und verheerenden Zerstörungskraft war die Barret light fifty, Kaliber .50 BMG, ideal geeignet für ihren Auftrag. Jana musste schmunzeln, als sie sich daran erinnerte, mit welcher Detailversessenheit ihr der Söldner erklärt hatte, wie sie sich in jeder nur denkbaren Situation zu verhalten habe. Sie nahm drei zusätzliche Magazine aus dem Regal und begab sich zum Fenster. Vierzig hochexplosive, panzerbrechende Brandgeschosse: Die Rothauben würden ihre helle Freude haben.
    Die junge Frau fixierte das Gewehr auf dem Zweibein und verfolgte die Ereignisse durch das Zielfernrohr mit zwölffacher Vergrößerung. Der Hubschrauber, der zunächst hoch über der Burg gekreist hatte, schwebte nun herab und verharrte unmittelbar über dem Dach.
    »Der Hubschrauber kommt die Beute holen.«
    »Du weißt, was du zu tun hast.«
    Als sich der Eisenvogel kurz darauf wieder in die Lüfte schwang, nahm Jana den stämmigen Kämpfer mit dem schwarzen Rucksack, der an der Strickleiter hing, ins Visier.
    »Ich sehe das Ziel«, murmelte sie und drückte ab.
    Das Großkalibergeschoss zerfetzte den Kopf des
Kämpfers. Sein Griff löste sich, und er fiel trudelnd zu Boden.
    »Etwa dreihundert Meter südlich der Burg«, meldete Jana. »Das Amulett ist in einem schwarzen Rucksack. «
    »Verstanden.«
    Mit aufheulendem Motor setzte sich der Hummer der Söldner in Bewegung.
    Auch im Hubschrauber bemerkte man den Verlust. Er wendete augenblicklich und steuerte die Absturzstelle des Kämpfers an. Jana hatte den Kopf des Piloten bereits im Fadenkreuz, doch sie kam nicht mehr dazu, abzudrücken: In einem Fenster im vorletzten Stockwerk der Burg erschien ein Gardist mit einem MANPADS auf der Schulter. Die ihres Heiligtums beraubten Tschuden waren in der Wahl ihrer Mittel nicht zimperlich. Als die Flugabwehrrakete aufheulte, duckte sich Jana instinktiv unter das Fensterbrett. Das Geschoss schlug in der Bordwand des Hubschraubers ein, eine ohrenbetäubende Explosion zerriss die Luft, und die Maschine stürzte brennend zu Boden.
    Jana hob vorsichtig den Kopf und sah nach dem Kämpfer, den sie abgeschossen hatte. Eine schwarze Gazelle näherte sich der Stelle, wo er lag.
     
    »Ich hab’s geschafft!«, jubelte Hammer, als er sah, wie sich der Hubschrauber vom Dach der Burg entfernte. »Das Amulett gehört mir!«
    Was für ein Sieg! Der Odoro schloss die Augen und genoss den Moment, da die Anspannung sich löste.

    »Er fällt runter!« Der hysterische Schrei des Funkers bohrte sich in Hammers Gehirn.
    »Wer?«
    »Das Amulett! Der Kämpfer mit dem Amulett ist vom Hubschrauber gefallen!!«
    »Wieso das denn?«
    »Keine Ahnung!«
    Kaum hatte der Körper auf dem Boden aufgeschlagen, verwandelte eine aus der Burg abgefeuerte Rakete den Hubschrauber in einen Feuerball. Hammer erfasste die Situation sofort und sprang auf den Beifahrersitz der Gazelle.
    »Da lang!«, schrie er und zeigte in die Richtung, wo der Kämpfer zu Boden gestürzt war.
    Der Transporter beschleunigte mit Vollgas.
    »Das war ein Hinterhalt«, haderte der Clanführer verbittert. »Sie haben ihn abgeschossen, bei meinem Yatagan! «
    Hammer blickte sich um und wusste sofort, von wo der Schuss abgefeuert worden war. Kurz darauf erreichte die Gazelle die Stelle, wo der Kämpfer lag.
    »Bleib auf der anderen Seite stehen, du Trottel«, fauchte Hammer den Fahrer an.

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