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Die verborgene Stadt - Die Prophezeiung

Die verborgene Stadt - Die Prophezeiung

Titel: Die verborgene Stadt - Die Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V Panov
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weißer Fleck auf der Landkarte. Auch über die Mitarbeiter, die dort ein – und ausgegangen sind, haben wir wenig erfahren. Die Nachbarn haben höchstens mal einen Wachmann gesehen und ein paarmal eine junge Frau im Aufzug getroffen, die wohl zu denen gehörte. Wir werden versuchen, Phantombilder anzufertigen, aber es ist wenig wahrscheinlich, dass dabei etwas herauskommt.«
    Der Wolga verließ den Autobahnring und hielt auf dem Parkplatz des Restaurants Goldenes Hufeisen .
    »Findet hier unser Treffen statt?«, wunderte sich Waskin.
    »Ich habe da gestern am Wernadski-Prospekt so einen Wagen gesehen«, erläuterte Kornilow kryptisch. »Und mit dem Besitzer dieses Wagens muss ich ein paar Takte sprechen.«
    »Und was soll ich tun?«
    »Möglichst den Mund halten«, versetzte der Major und fügte versöhnlich grinsend hinzu: »Ich bin schon zufrieden, wenn du hier niemanden erschießt.«
    »Ich werde mir alle Mühe geben«, versprach Waskin
beim Aussteigen. »Ist unser Gesprächspartner ein Krimineller? «
    »Ein Vollblut-Mafioso.«
    Für Gäste, die es liebten, im Freien zu speisen und sich ungestört zu unterhalten, standen im Goldenen Hufeisen kleine Holzpavillons zur Verfügung. In einem davon wurden die Polizisten von zwei Männern erwartet.
    »Ich bin etwas zu spät dran«, eröffnete Kornilow das Gespräch, als er sich setzte. »Darf ich vorstellen: Leutnant Waskin.«
    »Du kommst immer zu spät«, erwiderte der kleinere der beiden Männer gut gelaunt. »Wo hast du denn Schustow gelassen?«
    »Der hat zu tun«, teilte der Major mit, überlegte kurz und fügt hinzu: »Er jagt ein paar Banditen.«
    »Richte ihm schöne Grüße von mir aus«, plapperte der Kleine und wandte sich Waskin zu: »Mein Name ist …«
    »Der Laberfritze da heißt Edik«, unterbrach ihn Kornilow, »und der andere ist Spike.«
    Waskin musterte die beiden Banditen aufmerksam und bemühte sich dabei um einen möglichst coolen Gesichtsausdruck, den er sich bei seinem Chef abgeschaut hatte. Der agile Edik war ein hageres, drahtiges Kerlchen mit schütterem Haar, das er sorgfältig nach hinten gegelt hatte. Mit seinem feinen Anzug und der teuren Uhr hätte man ihn eher für einen abgebrühten Börsenmakler halten können als für eine kriminelle Autorität.
    »Ein guter Junge«, sagte Edik zum Major, als er Waskins penetranten Blick auffing. »Erinnert mich an den
jungen Kornilow, genauso schneidig. Findest du nicht, Spike?«
    »Kein Plan. Sieht aus wie alle Bullen«, erwiderte der zweite Bandit trocken. »Ich finde, wir sollten zur Sache kommen.«
    Spike hatte wesentlich mehr Ähnlichkeit mit dem Bild des klassischen Bösewichts, wie man es aus dem Kino kannte. Er war ein muskulöser, stiernackiger Koloss, unter dessen offenem Hemd eine fette Goldkette baumelte. Er schien den Ankömmlingen weniger wohlgesinnt, als sein subtiler Kollege.
    »Der Herr Major sieht heute etwas mitgenommen aus«, bemerkte Edik mit ironischer Anteilnahme. »Ist etwas passiert?«
    »Ich habe nicht ausgeschlafen«, antwortete Kornilow und schlürfte an seinem Orangensaft. »Habe mir die halbe Nacht am Wernadski-Prospekt um die Ohren geschlagen. «
    »Hast du jemanden verfolgt?«
    »Ach, ein paar Typen haben da gewaltig Krawall gemacht, eine Schießerei angezettelt und die Anwohner zu Tode erschreckt.«
    »So was kommt vor«, bestätigte Edik. »Die Leute sind völlig durchgeknallt in letzter Zeit, ballern in der Gegend herum, stechen sich gegenseitig ab, ganz zu schweigen davon, was sich auf den Straßen abspielt – zur Hauptverkehrszeit riskiert man jedes Mal Kopf und Kragen.«
    Eine Pause trat ein.
    »Habt ihr jemanden verhaftet?«, erkundigte sich der redselige Kriminelle.

    Kornilow schüttelte den Kopf.
    »Die Bullen haben doch keine Lust, sich eine Kugel einzufangen«, behauptete Spike. »Da bleiben sie lieber in sicherer Entfernung, die Memmen.«
    »Das ist nicht wahr, Spike«, verteidigte Edik die Polizisten. »Du bräuchtest nur die Statistiken zu lesen, dann wüsstest du, dass der Herr Major – im Unterschied zu vielen Berufskollegen – seine Dienstpflichten vorbildlich erfüllt. Er arbeitet professionell und mit Leidenschaft. Beim letzten Mal, als er mich festgenommen hat, war ich richtiggehend gerührt von seinem Engagement.«
    Spike seufzte und machte ein mürrisches Gesicht.
    »Doch diesmal hat sich der Herr Major getäuscht«, setzte Edik fort. »Wir wissen nichts über die Geschehnisse am Wernadski-Prospekt. Wir sind überhaupt gegen jede Art von

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