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Die verborgene Stadt - Die Prophezeiung

Die verborgene Stadt - Die Prophezeiung

Titel: Die verborgene Stadt - Die Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V Panov
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Krawall.«
    »Warum habt ihr ihn dann nicht verhindert?«, fragte der Major. »Das ist doch schließlich euer Bezirk. Außerdem habe ich deinen BMW dort gesehen.«
    »Meinen BMW?«, staunte Edik. »Welchen denn?«
    »Er hat zwei«, erläuterte Spike und fing wiehernd zu lachen an.
    »Mir scheißegal, welcher«, versetzte Kornilow schroff. »Fakt ist, dass ich deine Karre am Wernadski-Prospekt gesehen habe. Spiel hier nicht den Clown, dazu habe ich zu wenig Zeit.«
    Spike sah Edik fragend an. Der zuckte mit den Achseln. Kornilows rüde Art schien ihn nicht im mindesten zu kränken.
    »Zuerst habe ich gedacht, dass die Schießereien auf
euer Konto gehen«, setzte Kornilow grinsend fort. »Doch dann ist mir klargeworden, dass diese Nummer selbst für Chamberlain zu groß wäre: ein Hubschrauber, ein gepanzerter Funkwagen, Granatwerfer. Demnach hat sich also eine neue Bande in der Stadt eingenistet, und das kann euch genauso wenig gefallen wie mir. Deshalb sag mir, was du weißt, Edik, und ich werde mich bemühen, diese Typen mit den roten Kopftüchern kaltzustellen, bevor sie sich mit euch anlegen.«
    »Erzähl uns keinen Schwachsinn, Bulle«, entgegnete Spike grimmig. »Wenn sie Chamberlain an den Karren fahren, kriegen sie’s mit der gesamten Moskauer Unterwelt zu tun.«
    Edik zog seinen Tabaksbeutel aus dem Sakko, drehte sich mit flinken Fingern eine Zigarette, steckte sie an und pustete eine Wolke aromatischen Rauchs über den Tisch.
    »Ganz recht, Kornilow, woher willst du wissen, dass wir vor diesen kurzbeinigen Affen Angst haben?«
    »Weil ich euch kenne.«
    »Mag sein, dass du uns kennst, aber du hast keine Ahnung, was um dich herum vorgeht.«
    »Worauf willst du hinaus?«
    »Die Zwerge mit den roten Kopftüchern gibt es in der Stadt, solange ich denken kann. Sie haben schon zu Zeiten der Sowjetunion ihr Unwesen getrieben. Aber das sind kleine Fische. Die Jungs, denen sie gestern Nacht an den Kragen gehen wollten, sind da ganz andere Kaliber. Die lassen sich weder von euch noch von uns in die Suppe spucken.«

    »Im Ernst?« Kornilow zog die Brauen hoch.
    »Versuch mal zum Spaß, einen Durchsuchungsbefehl für die Tschud Incorporated zu bekommen. Du wirst dein blaues Wunder erleben.«
    »Wenn ich einen brauche, besorge ich mir einen, verlass dich drauf«, erwiderte der Major. »Was weißt du über sie?«
    »Von dieser Firma habe ich zum ersten Mal vor fünf Jahren gehört. Einige von uns hatten beschlossen, den Laden zu ›privatisieren‹.« Bei diesem letzten Wort malte Edik Anführungszeichen in die Luft. »Sie sind zu den Eigentümern hingegangen, haben denen erklärt, dass sie einen Anteil wollen und so weiter – du weißt ja, wie das läuft. Sie haben auch nach allen Regeln der Kunst Druck gemacht, doch das Ganze endete in einem totalen Desaster: Die Jungs wurden nie wieder gesehen, sie waren plötzlich wie vom Erdboden verschluckt, die ganze Brigade.«
    »Was heißt die ganze Brigade?«
    »Na, alle eben. Nicht nur die, die hingefahren waren, um den Laden zu privatisieren, sondern auch alle anderen, insgesamt dreißig Mann. Sie sind allesamt über Nacht verschwunden.«
    »Habt ihr nach ihnen gesucht?«
    »Nein, normalerweise tauchen sie doch von selbst wieder auf: Der eine wird aus einem Fluss gezogen, der Nächste im Wald gefunden. Doch nichts dergleichen ist geschehen. Es ist mir ein Rätsel, wo sie die dreißig Mann entsorgt haben. Zuerst dachte ich, das Gebäude sei vielleicht der Stammsitz von einer äußerst einflussreichen
Persönlichkeit mit Privatarmee und allem Drum und Dran. Aber nein …«
    »Wieso nicht?«
    »So etwas lässt sich nicht ewig geheim halten, Major. Früher oder später dringt etwas nach draußen, und wenn es nur Anspielungen sind. Wir wissen aber immer noch nichts über diese Firma und ihre Eigentümer.«
    »Die Tschud Incorporated«, brummelte Kornilow.
    »Eine extrem abgeschottete Firma«, nickte Edik. »Wir sind nicht an sie herangekommen. Sie stellen keine Fremden ein, haben einen eigenen Sicherheitsdienst, eine eigene Bank. Na ja, nach dieser Geschichte damals haben wir uns auch nicht mehr allzu viel Mühe gegeben. «
    »Gibt es mehr Firmen von dieser Sorte?«
    »Ja. Es gibt ein paar Orte in Moskau, zu denen sowohl uns als auch euch der Zugang versperrt ist.«
    »Clubs«, warf Spike ein.
    »Auch einige Clubs«, pflichtete Edik bei. »Es gibt Etablissements, da lassen sie unsere Jungs einfach nicht rein.«
    »Und das lasst ihr euch gefallen?«, wunderte Kornilow sich

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