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Die Verborgenen

Die Verborgenen

Titel: Die Verborgenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Sigler
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Gesicht, seine Arme und seine Hände, während er fiel. Schließlich schlug er irgendwo hart mit seinem Kopf und seiner Schulter auf. An seiner Landung würde er noch arbeiten müssen.
    Er rappelte sich auf. In der rechten Hand hielt er immer noch die Fünf-Siebener. Seine linke Hand war leer. Die Waffe darin war nicht mehr da, und es war leicht zu erkennen, warum: Sein kleiner Finger und sein Ringfinger hingen schlaff herab; sie waren am ersten Gelenk gebrochen.
    Geborstene Planken umgaben ihn, in der Luft hing alter Staub. Er war durch das Ober- und offensichtlich auch durch das nächsttiefere Deck gestürzt. Viereinhalb Meter über sich sah er das gezackte Loch im Oberdeck und darüber den Mast mit den dort angebrachten Lampen. Er musste es wieder nach oben schaffen, musste zu Pookie und den anderen gelangen. Nur mit Mühe fand Bryan zwischen den zerschmetterten Planken Halt. Als er sicher stand, ging er in die Hocke und sprang . Er flog fast zwei Meter hoch und landete auf dem nächsthöheren Deck. Ein weiterer rascher Sprung beförderte ihn gleich danach wieder auf das Hauptdeck.
    Schüsse und Schreie hallten durch die Höhle. Im Heck des Schiffs standen die Kajütenwand und die Tür in Flammen. Aus dem Inneren schrie etwas mit tiefer Stimme. Mehrere Monster schlugen heftig gegen die Flammen, um sie zu ersticken. Bryan sah Pierre, Sly, den Erstgeborenen und die Frau mit der Kettenpeitsche, die Robin getötet hatte. Sie alle kämpften gegen das Feuer an, doch er konnte ihnen noch nicht entgegentreten: Zuerst musste er die Geiseln befreien.
    Er sah zu den Pfosten, an die Verde, Chief Zou und die anderen gefesselt waren. Der nervige Junge mit dem aufgeblähten Bauch stand zwischen ihnen und Bryan. Er trug eine Brille mit verbogenem Drahtgestell und hielt ein goldenes Zippo-Feuerzeug in seiner rechten Hand.
    Mit einer eleganten Bewegung – selbst der lässigste Kettenraucher wäre grün vor Neid geworden – hob der Junge die Hand, schnippte das Zippo auf und ließ es fast gleichzeitig aufflammen.
    Die Wangen des Jungen blähten sich, als müsste er sich erbrechen. Sein Bauch gab ein gurgelndes Geräusch von sich. Bryan hörte es trotz des Prasselns der Flammen. Der Junge führte das Zippo vor seinen Mund und stieß ein Geräusch aus, das irgendwo zwischen einem Rülpsen und einem Brüllen lag.
    Flammen wogten aus seinem Mund, und ein immer größerer Feuerball schoss auf Bryans Gesicht zu.
    Bryan machte einen Schritt zurück und sprang durch das Loch im Deck, während der Feuerball über ihn hinwegrauschte.
    Rechts von John schob sich ein insektenartiges Monster über die Leiche eines seiner Brüder und stürmte auf John zu. John wirbelte herum und drückte zweimal auf den Abzug der Schrotflinte. Der erste Schuss traf die Kreatur in die Brust, der zweite in den Kopf. Das Wesen wurde nach hinten geschleudert, sein obszönes Gesicht zur Hälfte weggerissen. Etwas hämmerte gegen Johns linke Schulter und schleuderte ihn gegen die Höhlenwand. Steine und Erdklumpen regneten neben ihm zu Boden – jemand schoss auf ihn.
    »Alder! Heckenschütze!«
    »Ich hab ihn«, sagte Alder. Er kniete nieder und richtete seinen Stock auf einen Schützen auf der anderen Seite der Höhle, der sich unter einer Decke verbarg.
    Finger kratzten an Johns linkem Fuß. Er sah nach unten. Ein kleines rothaariges Mädchen, nicht älter als zehn, kroch unter dem Sims hervor. Ihre winzigen Finger tasteten nach seinem Bein. Der Blick in ihren Augen voller Mordlust, Hass, Hunger .
    John riss die Mündung der Schrotflinte nach unten, richtete sie aus zwei, drei Zentimetern Entfernung auf das Gesicht des Mädchens und drückte ab. Umgeben von einer Wolke aus Hirnmasse und Knochensplittern wurde das Mädchen nach unten in die Gräben geschleudert.
    Alders Stockgewehr feuerte. Der Heckenschütze feuerte nicht mehr.
    »Verdammt, bin ich gut«, sagte der alte Mann. Immer mehr Monster rückten von rechts und von links heran, während Adam pausenlos mit seinen Fünf-Siebenern um sich schoss.
    John griff nach seinen Granaten.
    An Händen und Füßen gefesselt, versuchte Pookie mühsam, auf die Beine zu kommen. Er musste handeln. Der dicke Junge, der einen Feuerball auf Bryan ausgeatmet hatte, blickte nur ein, zwei Meter von ihm entfernt durch das Loch im Deck nach unten. Pookie drückte sich mit beiden Füßen vom Boden ab und hüpfte auf den Jungen zu.
    Ich muss meine Balance halten. Ich schwöre, wenn ich hier rauskomme, trainiere ich wie verrückt

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