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Die Verborgenen

Die Verborgenen

Titel: Die Verborgenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Sigler
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Worte waren viel lauter, als man das bei einem so kleinen Jungen für möglich gehalten hätte. »Und wegen der Verbrechen, die zum Ziel hatten, uns alle umzubringen, wie lautet das …«
    »H-Ä-S-S-L-I-C-H«, schrie Pookie, und seine Stimme hallte genauso wider wie die von Rex. »Für so etwas gibt’s kein Alibi. Ihr alle seid einfach verdammt hässlich! «
    »Aufhören!«, schrie Rex so laut, dass Bryan hören konnte, wie seine Stimmbänder zu versagen drohten. »Hör auf, mich zu unterbrechen, oder ich schneide dir die Zunge heraus!«
    Bryan zog sein Messer.
    Er machte einen Schritt nach vorn, legte seine Hand auf ein von Fell umgebenes Maul und riss den Arm heftig nach hinten. Das blaufellige Wesen stürzte rückwärts in den Tunnel. Für einen winzigen Moment blickte Bryan in zwei schockierte blaue Augen und spürte, wie unter seiner Hand ein Schrei aufzusteigen drohte. Dann schob er sein Messer unter das Kinn der Kreatur und drückte die Hand nach oben. Das Wesen begann, um sich zu treten. Bryan schraubte das Messer immer tiefer in den blauen Körper.
    Von dichtem Fell umgebene Augen starrten ihn an, blinzelten, starrten ihn wieder an und trübten sich schließlich.
    Bryan zog das Messer aus dem Körper der Kreatur und schob es in die Scheide. Dann streifte er die stinkende Decke von der Leiche und warf sie sich um die Schultern.
    Draußen in der Höhle: »Und wie lautet das Urteil über den Angeklagten wegen … äh, Augenblick … o ja, richtig, wegen Verbrechen, die unser aller Tod zum Ziel hatten?«
    Bryan winkte John und die anderen nach vorn, als die Menge Schuldig! schrie.
    Bryans Mitkämpfer schoben sich dicht an ihn heran. Sie starrten ihn schockiert und voller Angst an, als wäre er ein Monster und ein brutaler Killer. Und das war er tatsächlich – und noch mehr. Er starrte zurück auf John und Alder, deren Gesichter fast vollständig von ihren grünen Kapuzen verhüllt wurden, und auf Adam, der den Kragen seiner Jacke hochgeklappt und seine Schädelkappe bis auf seine Augenbrauen herabgezogen hatte.
    »Pookie ist irgendwo da vorn«, flüsterte Bryan. »Ich werde einen Weg finden, um zu ihm zu gelangen. Ich benutze diese Decke als Tarnung, vielleicht bemerken sie mich nicht sofort. Ich werde mich so nah wie möglich heranschleichen.«
    »Was dann?«, sagte Adam.
    Bryan griff in eine Tasche und zog den kleinen Kasten mit dem Schalter heraus, den Adam ihm auf dem Klinikparkplatz gegeben hatte. »Funktioniert dieses Ding auch hier unten?«
    Adam nickte und zog ein kleines Gerät aus seiner eigenen Tasche. »Ja, wenn das da vorn eine offene Höhle ist und du nicht noch tiefer in irgendeinen Tunnel kriechst, kann ich hier dein Signal auffangen.«
    Bryan hob den Kasten hoch. »Wenn ich auf den Knopf drücke, greift ihr an. Schießt sie in den Kopf, dann sind sie erledigt. Geht raus auf den Sims und haltet diese Position . Wir kennen keinen anderen Weg nach draußen. Richtet so viel Schaden an wie möglich. Ich werde versuchen, die Verwirrung zu nutzen, um Pookie zu retten.«
    Ohne auf eine Antwort zu warten, klappte er den Kragen seiner Jacke nach oben, rückte seine Maske zurecht und schob sich die Decke über den Kopf, um sein Gesicht zu verbergen.
    Mit allen Augen … mit allen Zähnen.
    Bryan Clauser trat hinaus auf den Sims.

Pookie Changs letzte Sekunden
    » I hr habt die Argumente gehört«, schrie Rex. »Jetzt müssen wir das Urteil sprechen.«
    Schuldig! Schuldig!
    Pookie wusste natürlich, dass er eines Tages sterben würde. Aber er hatte immer gehofft, dass er dann ein alter Mann wäre; dass es in seinem Bett geschehen würde und er von vier Frauen umgeben wäre, von denen jede nur ein Viertel seines Alters erreicht hätte. Ein vierfacher Chang Bang mit einem finalen Orgasmus, auf den nur noch die vollständige Auslöschung folgte. So trat ein richtiger Kerl ab.
    Nicht so wie hier.
    Rex hob seine Imperator-Faust, der Daumen verharrte waagerecht. Der psychotische Junge hatte das alles wiederholt durchexerziert. Man sollte meinen, sein Publikum hätte inzwischen genug davon. Doch keineswegs. Die Menge raste und tobte. Sie wartete auf die Entscheidung.
    Wie eine riesige Woge brach das Gefühl dazuzugehören über Bryan herein.
    ba-da-bum-bummmm! ba-da-bum-bummmm! ba-da-bum-bummmm!
    Der Sims war etwas über einen Meter, manchmal auch anderthalb Meter breit. Am vorderen Rand befanden sich die verschiedensten Sitzgelegenheiten – Plastikstühle, Metallstühle, Steinblöcke, Holzbalken.

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