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Die verbotene Pforte

Die verbotene Pforte

Titel: Die verbotene Pforte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ravensburger
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rein!«, dann kommst du hier nicht rein.
    Niemand bringt eigenes Essen mit. Schon gar nicht Essen, das sagen kann, wo es wohnt.
    Keine Lieder über Ziegen. Keine magischen Duelle, keine Verfluchungen. Falls doch: Wanja zeigt euch gerne eure Tür.
    Im Interesse der eigenen Sicherheit: Keine Witze über den Stammtisch der Schicksalsfrauen, Vegetarier oder unsere Katze. Wer über Wanja Witze macht, hat es nicht anders gewollt.
    Dämonen haften für ihre Kinder!
    Apropos: Es werden hier keine Kinder geopfert. Es werden keine Erwachsenen geopfert. Es wird gar nichts geopfert, außer dem letzten Dalar, um die Schankschulden zu bezahlen. (Falls du das liest, Baba Jaga: Es sind immer noch 32 Dupeten!)
    Banshees und Sirenen sind von den Karaoke-Wettbewerben ausgeschlossen.
    Draußen bleiben: Tiere, die beißen, spucken, stechen. Tiere mit magischen Fähigkeiten. Alle anderen Tiere. Leute, die sich in Tiere verwandeln können, betreten die Taverne gefälligst in ihrer zivilisierten Gestalt. Es sei denn, das Tier IST ihre zivilisierte Gestalt.
    Wer die Katze quält, den wird Wanja quälen.
    Seit der Sache mit Kali und Tobbs gibt es neue Tarife: Eine kaputte Tür kostet 24 Dupeten, ein kaputtes Schloss 8 Dupeten. Zu zahlen an Wanja. Persönlich.
    Hausverbot haben: immer noch alle Elfen.
    Costas H. Dopoulos
    PS : Wir bitten den Lärm durch Aufräumarbeiten zu entschuldigen. Seit einem kleinen Zwischenfall, der sich vor zwei Wochen ereignete, ist der Südflügel unseres Domizils ein wenig renovierungsbedürftig . vollkommen in Schutt und Asche gelegt!

DIE MAUER
    Sosehr Tobbs auch Nacht für Nacht heimlich an der Mauer herumkratzte, er kam kaum weiter. Dopoulos hatte wirklich ganze Arbeit geleistet. Erschöpft lehnte sich Tobbs zurück und strich sich mit dem Ärmel über die heiße Stirn. Sein Nacken schmerzte vom stundenlangen Sitzen, die Finger hatte er sich am Mörtel aufgerieben, während er mit dem Messer Bröckchen um Bröckchen zwischen den Spalten herauskratzte. Skeptisch betrachtete er das Ergebnis seiner bisherigen Arbeit. Vier lange Gräben zwischen den größten Steinen hatte er freigelegt, doch die Mauer war weitaus dicker, als er gedacht hatte.
    Tobbs seufzte und blickte auf den langen Flur. In der Taverne war es schon weit nach Mitternacht. Die winzige Kerze, die er auf den Boden gestellt hatte, gab nicht viel Licht. Nur schemenhaft erkannte er die Türen auf dem Gang. Durch das Schlüsselloch einer Tür in der Mitte des Flurs fiel ein dünner Lichtfinger und zeigte genau auf einen Fleck auf dem gebohnerten Flur. Die Tür führte nach Tobadil, das Land der unendlichen Steppen voller gelangweilter Rammkopfrinder. Im Moment war es dort später Vormittag.
    Nachdenklich wendete er sein neues Messer in den Händen. Wanja hatte die Klinge geschmiedet. Ihre Messer schnitten sogar härtestes Leder, als wäre es dünner Stoff, und wurden nie stumpf. Doch gegen die Steine hier konnte auch ein magisch gehärtetes Messer nicht viel ausrichten.
    Tobbs fluchte vor Enttäuschung und unterdrückte nur mühsam ein Gähnen. Ein Geräusch ließ ihn aufhorchen. Gemurmel aus dem Keller und gemächliche Schritte. Tobbs hielt den Atem an und lauschte:
    Zu den Schritten gesellte sich das Stampfen dicker Pfoten. Kein Zweifel: Neki. Und wo die Katze war, befand sich in aller Regel auch Dopoulos.
    Tobbs begann in fieberhafter Eile aufzuräumen. Hastig griff er nach einem der feuchten Stoffstreifen, die er vorbereitet hatte, rollte ihn zusammen und wälzte die Schlange in den Mörtelkrümeln auf dem Boden. Dann stopfte er den panierten Wulst zwischen die Mauerritzen. Na bitte! Sah aus, als wäre der Mörtel unberührt. Tobbs pustete noch die Flamme der Kerze aus und huschte über den Flur zum nächsten Durchgang. Keinen Augenblick zu früh.
    Lautlos betrat Dopoulos den Flur. Im Licht der kleinen Öllampe, die er bei sich trug, glänzte seine Halbglatze wie eine lackierte Eierschale. Tobbs beobachtete aus dem Schatten heraus, wie er auf Zehenspitzen zu der zugemauerten Tür schlich, wobei er seinen riesigen Schlüsselbund sorgsam festhielt. Nicht das leiseste Klirren war zu hören, als Dopoulos zur Tür trat und das Ohr an das Mauerwerk legte. Eine Weile lauschte er angestrengt, dann riss er erstaunt die Augen auf. Sogar im Halbdunkel des Flurs konnte Tobbs erkennen, dass Dopoulos blass geworden war.
    »Unglaublich!«, flüsterte der Wirt in Richtung Kellertür. »Hör dir das an!« Das letzte Doppelstampfen erklang, dann betrat Neki den

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