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Die verbotenen Küsse des Scheichs (German Edition)

Die verbotenen Küsse des Scheichs (German Edition)

Titel: Die verbotenen Küsse des Scheichs (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marguerite Kaye
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denen bis auf eine Reitgerte nichts hing.
    Cassie sah, dass der Griff mit Edelsteinen verziert war, und griff danach.
    „Was tun Sie denn da? Legen Sie die Gerte sofort weg!“
    Sie fuhr herum. Vor Schreck war ihr das Blut aus den Wangen gewichen. Ihre Knie wurden weich, und ihre Hand war plötzlich so kraftlos, dass sie die Gerte einfach fallen ließ.
    Jamil machte ein paar Schritte nach vorn und trat so heftig gegen die Gerte, dass sie unter die Truhe rutschte. Tiefe Falten hatten sich in seine Stirn eingegraben. Sein Mund war eine dünne Linie. Sein Blick hatte sich verfinstert. Er sah bedrohlich aus.
    „Nun, was haben Sie zu Ihrer Verteidigung zu sagen?“
    Unfähig, ein Wort über die Lippen zu bringen, starrte sie ihn an. Sein Anblick machte ihr Angst. Aber sie fürchtete sich nicht davor, dass er gewalttätig werden könne. Es war der Schmerz, den sein Gesicht widerspiegelte, den sie nicht ertragen konnte. „Ich hatte von einem geheimen Garten gehört und wollte ihn sehen“, brachte sie schließlich hervor.
    „Sie haben genug gesehen. Gehen Sie!“
    „Jamil …“
    „Sie hätten niemals hierher kommen dürfen.“
    Sie rührte sich nicht, sondern sagte mit sanfter Stimme: „Früher waren dies Ihre Räumlichkeiten, nicht wahr?“
    „Von jeher hat hier der älteste Sohn und Erbe des regierenden Scheichs gelebt. So will es die Tradition.“
    „Dann habe Sie also mit dieser Tradition gebrochen.“
    „Ich verstehe nicht …“
    „Wenn Ihr Sohn hier aufwachsen sollte, hätten Sie dafür gesorgt, dass nicht alles verfällt.“
    „Wenn ich jemals einen Sohn haben sollte, dann …“ Er schluckte. „Sie haben recht. Ich würde ihm andere Räumlichkeiten zur Verfügung stellen.“
    „Gut.“ Zögernd macht Cassie einen Schritt auf ihn zu, legte ihm leicht die Hand auf den Arm. „Kein Kind kann hier glücklich sein.“
    „Es ging nie darum, glücklich zu sein. Hier ging es um Disziplin, Ehre und Stärke.“
    „Darum, unfehlbar zu werden“, murmelte Cassie.
    „Unbesiegbar“, korrigierte er. Seine Schultern, die eben noch angespannt gewesen waren, sanken nach vorn. Sein ganzer Körper schien zu erschlaffen. Er ließ sich auf die Truhe sinken. „Hier habe ich gelernt, was der Wahlspruch meiner Familie bedeutet. Es war eine schwere Lektion. Und ich habe sie nicht vergessen.“ Aufstöhnend barg er das Gesicht in den Händen.
    Am liebsten hätte Cassie ihn in die Arme geschlossen und getröstet. Bisher war er ihr stets so stark, so verlässlich, so …, ja, so unbesiegbar erschienen. Zum ersten Mal erlebte sie ihn als schwachen, verletzlichen, von der Vergangenheit gequälten Menschen. Was sollte sie tun?
    Sie gehorchte ihrem Herzen, ließ sich vor Jamil auf die Knie sinken und zog seinen Kopf an ihre Schulter. Mit den Händen fuhr sie ihm durchs Haar, begann dann, die verhärteten Muskeln in seinem Nacken sanft zu massieren.
    Er zitterte am ganzen Körper. Doch nach einer Weile wurde er ruhiger. Er rührte sich nicht. Cassie zog ihn fester an sich. Ihre Stellung war äußerst unbequem, eines ihrer Beine war bereits eingeschlafen, doch das kümmerte sie jetzt nicht. Wichtig war nur, dass sie diesem von Kummer und Schmerzen heimgesuchten Mann helfen konnte. Sie flüsterte ihm tröstliche Worte ins Ohr und drückte den einen oder anderen kleinen Kuss auf seinen Scheitel.
    Lange verharrten sie so. Nach und nach entspannte Jamil sich, und endlich wagte Cassie sich zu bewegen, um eine bequemere Stellung zu finden. In diesem Moment wurde ihr bewusst, dass Jamils Kopf an ihrer Brust lag.
    Und plötzlich war alles anders. Den Mann, den sie gerade noch getröstet hatte wie ein kleines Kind, gab es mit einem Mal nicht mehr. Sein Körper schien plötzlich eine erschreckend große Macht auf den ihren auszuüben. Ihr Puls beschleunigte sich, ihr Herz begann zu rasen, ihre Brustknospen wurden hart.
    Jamil hob den Kopf. Und erschrocken über das, was gerade geschehen war, ließ Cassie ihn los. Das Blut stieg ihr in die Wangen, und beschämt wandte sie den Blick von ihm ab.
    „Es tut mir leid“, murmelte Jamil und kam, etwas unsicher noch, auf die Füße.
    „Sie brauchen sich nicht zu entschuldigen.“
    „Ich hätte meiner Schwäche nicht nachgeben dürfen. Darf ich Sie bitten zu vergessen, was Sie gesehen haben?“
    Sie biss sich auf die Unterlippe. Wenn sie das Thema nicht fallen ließ, würde sie ihn verärgern. Aber sie konnte nicht schweigen. „Jamil, es ist kein Zeichen von Schwäche, wenn man zugibt, dass man

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