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Die verbotenen Küsse des Scheichs (German Edition)

Die verbotenen Küsse des Scheichs (German Edition)

Titel: Die verbotenen Küsse des Scheichs (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marguerite Kaye
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du siehst aus, als sei jemand gestorben.“
    Tränen traten ihr in die Augen, und ihre Stimme zitterte, als Cassie sagte: „Etwas ist gestorben, nicht jemand. Und dabei liebe ich ihn so sehr.“
    „Wen liebst du?“
    „Jamil. Scheich Jamil. Ich liebe ihn mehr als alles in der Welt.“
    „Ach, du meine Güte …“
    Nervös zupfte Cassie an den Troddeln eines Kissens. Sie hatte nicht erwartet, dass sie eine solche Erleichterung verspüren würde, wenn sie die Wahrheit laut aussprach. „Er will mich heiraten. Und er ist schrecklich zornig, weil ich Nein gesagt habe. Er hat behauptet, dass er mit Prinzessin Adira verlobt ist, habe nichts zu bedeuten. Und …“
    „Er ist mit einer anderen verlobt?“
    „Jetzt vielleicht schon nicht mehr. Er hat Daar verlassen, um der Prinzessin und ihrer Familie mitzuteilen, dass die Verlobung gelöst wird. Deshalb gibt es nun gar keine Frau mehr, die ihm einen Erben schenken wird. Außerdem will ich nicht, dass ihm irgendeine Frau Kinder schenkt. Aber ich will auch nicht, dass er allein bleibt.“ Sie lachte kurz auf. Es hörte sich hysterisch an. „Ach, Celia, es ist hoffnungslos. Ich muss hier weg. Das verstehst du doch? Ich darf ihn nicht wiedersehen. Doch ich kann den Gedanken daran, ihn nie wiederzusehen, nicht ertragen. Ich kann es nicht! Bitte, bitte, nimm mich mit!“
    Normalerweise hätte Cassie sich spätestens jetzt laut schluchzend in Celias Arme geworfen. Diesmal jedoch fuhr sie einfach fort, hektisch an den Troddeln des Kissens zu zupfen. Smaragdfarbene und goldene Fäden lösten sich, und Cassie schlang sie um ihre Finger. Ihre Augen starrten ins Leere, und ihr Gesicht spiegelte deutlich die Qualen wider, die sie litt.
    So unglücklich, fuhr es Celia durch den Kopf, hat sie nur nach Mamas Tod ausgesehen. Auch damals hatte Cassie keine Tränen vergossen. Sie war wie versteinert gewesen. Genau wie jetzt. Aber irgendwie musste man diese Mauer doch durchbrechen können!
    Vorsichtig begann Celia ein paar Fragen zu stellen. Zum Glück beantwortete Cassie zumindest einige davon. Auch aus den Punkten, auf die ihre Schwester nicht eingehen wollte, konnte Celia durchaus Rückschlüsse auf die Geschehnisse ziehen. Da sie zudem aus eigener Erfahrung wusste, wie leicht man als Frau von einem attraktiven Scheich verzaubert werden konnte und welch entscheidende Rolle der Wüste bei solchen Romanzen zukam, hatte sie bald eine recht genaue Vorstellung von dem, was Cassie widerfahren war.
    Sie biss sich auf die Unterlippe. Cassie hatte es mit keinem Wort zugegeben, aber es konnte kein Zweifel daran bestehen, dass sie ihre Jungfräulichkeit verloren hatte. Nun, das kann ich ihr nicht einmal zum Vorwurf machen, dachte Celia. Denn auch sie hatte sich der Liebe hingegeben, schon vor der Heirat mit Ramiz. Aber sie selbst hatte immerhin geheiratet. Wohingegen Cassie wohl niemals heiraten würde. Denn für sie kam ebenso wenig wie für sie selbst eine Ehe infrage, in der es an Liebe fehlte.
    „Du bringst mich fort von hier?“, vergewisserte Cassie sich schließlich. Dabei starrte sie verwirrt auf ihre mit grünen und goldenen Fäden umwickelten Finger und auf das Kissen, dem sie arg zugesetzt hatte. „Gleich morgen? Ich muss mich nur noch von Linah verabschieden. Sie wird enttäuscht und unglücklich sein. Wir haben einander sehr gern. Ich bin froh, dass ich sie nicht ganz allein zurücklassen muss. Sie hat ihre Freundinnen und sie hat Jamil, den sie liebt und der ihre Liebe erwidert.“
    Da Celia aus Cassies Briefen von den anfänglichen Schwierigkeiten zwischen Linah und Jamil wusste, sagte sie: „Du hast eine Menge erreicht, Cassie. Was du für Linah getan hast, sollte dich mit Stolz erfüllen. Morgen, wenn du dich von dem Mädchen verabschiedet hast, brechen wir auf nach Balyrma.“
    Cassie war sehr blass. Aber sie nickte entschlossen.
    Linah brach in Tränen aus, als Cassie ihr mitteilte, dass sie fortgehen würde. Schlimmer noch: Das Mädchen war davon überzeugt, selbst die Schuld daran zu tragen. Sosehr Cassie sich auch bemühte, das Gegenteil zu beteuern – es nützte nichts. Linah war verzweifelt.
    Schließlich bat sie Cassie, ein letztes Mal mit ihr auszureiten. Und so kam es, dass die beiden am nächsten Morgen zu den Stallungen gingen. Dort erfuhren sie, dass der Bursche, der sie sonst begleitete, erkrankt war. Ein Blick auf Linahs Gesicht genügte, um Cassie davon zu überzeugen, dass sie dem Kind nicht noch eine weitere Enttäuschung bereiten durfte. Sie beschloss,

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