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Die Verdammnis

Die Verdammnis

Titel: Die Verdammnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
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weibliches Wesen so behutsam behandelt wie Eleya.
    Seine Hände hielten ihr Gesäß so vorsichtig umfaßt, als könnte er ihr wehtun - was ihn nie interessiert hatte in jenem anderen Leben, das unendlich weit entfernt schien, besonders in Momenten wie diesen.
    Seine Bewegungen und die ihren waren eins, ein Rhythmus, der sie vereinte, beinahe miteinander verschmelzen ließ.
    Ihre Stimme war das Instrument, das in diesem Rhythmus erklang, zauberhafte Musik in Landrus Ohren.
    Jede ihrer unbewußten Gesten deutete er richtig, ließ sich ganz und gar ein auf das, wonach ihr verlangte, stellte eigene Wünsche zurück und machte sich zum Diener ihrer Lust und Befriedigung.
    Sie hatte es ihm dutzendfach gedankt in der Zeit, die seit seiner Genesung verstrichen war, und sie würde es wieder tun. Dennoch erreichte Landrus Zufriedenheit nicht jenen Grad, den er erwartet hätte. Etwas stand dieser Entwicklung entgegen: sein Wissen um Eleyas Vergangenheit - um ihre Herkunft, mit der seine eigene so eng verknüpft war.
    Und dieses Wissen machte es Landru unmöglich, all das, was ihm mit Eleya widerfuhr, als Glück zu betrachten. Vielmehr schien ihm auch dies nur ein weiterer Teil der Verdammnis zu sein, in die er gestürzt worden war.
    Mittlerweile hatte Landru erkennen müssen, daß es nicht die Erde war, auf die es ihn verschlagen hatte. Nicht einmal in einer noch so fernen Epoche konnte die Welt der Menschen ein Gesicht wie dieses gehabt haben.
    Denn inzwischen wußte Landru auch, wer sie waren.
    In seiner Welt hätte er sie Vampire genannt.
    Hier jedoch waren sie nichts anderes als Monstren, unter deren Knute alles hier zum Leben Verdammte stöhnte und litt.
    Eleyas Bewegungen veränderten sich. Landru spürte, daß sie kurz vor dem Gipfel höchster Wonne stand, und forcierte sein eigenes Bemühen, um diese höchste Lust gemeinsam mit ihr zu erlangen.
    Wieder wurde ihm deutlich, wie sehr sie beide eins waren. Und doch legte diese Erkenntnis einen bitteren Geschmack auf seine Zunge.
    Ermattet lagen sie schließlich nebeneinander auf dem Lager, das sie sich im Schutz eines Waldes gebaut hatten.
    Vor Tagen, hatte Landru in Gedanken anfügen wollen, doch Tage waren etwas, das es hier nicht zu geben schien. Der Übergang zwischen Tag und Nacht war in dieser Welt so fließend, daß ein Unterschied kaum festzustellen war. Anfangs hatte Landru noch versucht, die verstreichende Zeit zu schätzen. Inzwischen hatte er diese Versuche eingestellt. Zeit war hier kein meßbarer Faktor und somit ohne Bedeutung.
    Landru hoffte nur, daß seine Verbindung mit Eleya in dieser Zeit-losigkeit nie enden würde.
    Obwohl ihr Anblick ihm mitunter wie ein glühender Dorn ins Herz fuhr. Wenn er die Erinnerung an damals wachrief ...
    »Kommt es nicht dem gleich, was man in deiner Welt ein Wunder nennt?« fragte sie nach einer Weile leise, während ihre Finger sanft seinen Körper zu erkunden begannen.
    In deiner Welt...
    Auch dieser Ausdruck betrübte Landru, beschämte ihn fast. Er hatte Eleya eine Geschichte über seine Herkunft aufgetischt, in der die Wahrheit die allerkleinste Rolle spielte. Im Grunde stimmte nicht mehr daran, als daß er tatsächlich aus einer anderen Welt stammte.
    Wie die Lüge doch zur Geißel eines Menschen werden kann , befand Landru mit müdem Lächeln.
    »Was meinst du?« fragte er dann, ebenso flüsternd wie Eleya, als wollte er die andächtige Stille um sie her nicht stören.
    »Daß wir hier sein dürfen, miteinander.«
    Er nickte. »Ja, das kommt wohl einem Wunder gleich. Daß wir ihnen entkommen konnten, scheint mir noch jetzt unmöglich.«
    »Irgendeine Macht war uns wohlgesonnen«, meinte sie.
    Das kann ich mir nicht vorstellen, dachte Landru bitter. Vielleicht wird es sich letztlich noch als Strafe erweisen, daß wir entkamen. Für mich ist es das beinahe jetzt schon ...
    Irgendwie war es ihnen damals - vor Wochen oder schon Monaten? - gelungen, in den Schutz einer entfernten Höhle zu fliehen. Dort hatte Eleya ihn aufopfernd gepflegt und selbst über seinen Schlaf gewacht, ohne von seiner Seite zu weichen.
    Das Band zwischen ihnen war stärker und stärker geworden in dieser für Landru mitunter schrecklichen Zeit, da er geglaubt hatte, den Schmerzen nicht länger widerstehen zu können. Mehr als einmal war er nur zu bereit gewesen, dem Lockruf in ein dunkles Reich zu folgen, weil daraus nur für ihn hörbar das Versprechen kam, daß er aller Schmerzen ledig sein würde, wenn er sich nur fallen ließ.
    Jenes Band, das

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