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Die Verdammnis

Die Verdammnis

Titel: Die Verdammnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
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»Dorthin.«
    Es erwies sich als nicht sonderlich schwierig, an den von Landru bezeichneten Ort zu gelangen. Sie mußten sich nur vom Strom der Masse mitreißen lassen. Denn die meisten der Kreaturen um sie herum hatten das gleiche Ziel.
    *
    Landru hatte sich dessen nie gerühmt, aber während seiner Zeit als Hüter und auch danach, als er Amt und Kelch verlor, hatte er die wahrhaftig übelsten Spelunken der Erde kennengelernt - und in einigen davon sogar Spaß gehabt.
    Das Etablissement aber, das er nun mit Eleya betreten hatte, übertraf alles bisher Gesehene und Erlebte!
    Durch einen eher unscheinbaren Eingang waren sie in einen riesigen Amüsierbetrieb gelangt. Und die Vergnügungen, denen man hier in jeder Ecke in anderer Weise nachging, hätten selbst jenen Landru angewidert, der er einmal gewesen war.
    Nun, da er mit der Unzulänglichkeit und dem Empfinden eines Menschen geschlagen war, drehte sich ihm schier der Magen um ob der überall praktizierten Perversionen.
    Eleya indes -
    Landru sah nur kurz zu ihr hin und seufzte.
    Nun ja, ihr fehlte wiederum jede Vergleichsmöglichkeit, und die Bedeutung des Wortes abartig mochte ihr nicht geläufig sein ...
    Landru hielt beinahe gehetzt Ausschau nach einem Bereich dieser »Amüsierhölle«, wo es zumindest halbwegs zum Aushalten war. Er entdeckte etwas, das seinem Bild einer Bar oder Theke wenigstens annähernd gleichkam, und setzte sich mit Eleya in diese Richtung ab.
    Dort angelangt, wurden ihnen unaufgefordert zwei tönerne Becher hingestellt, deren Inhalt Landru lieber nicht näher untersuchte. Unzweifelhaft bewegte sich darin etwas Lebendiges .
    Eleya nippte von ihrem Becher und quittierte das Geschmackserlebnis mit wohlwollender Miene und einem weiteren Schluck.
    »Nicht übel«, befand sie, woraufhin Landru beinahe übel wurde -zumal, als er sah, wie ihr Hals sich unter mehr als nur ihres Schluckens bewegte .
    »Küß mich«, verlangte sie denn auch prompt.
    »Bin ich irre?« lehnte er angewidert und entsetzt in einem ab.
    »Wieso wolltest du hierher, wenn es dir doch offenbar nicht gefällt?« fragte sie nach einer Weile, in der sie ihn und das Treiben um sie her beobachtet hatte.
    »Ich dachte, man käme vielleicht mit jemandem ins Gespräch«, antwortete er, während er den Blick unablässig wandern ließ.
    »Und worüber wolltest du mit wem reden?« »Mit jemandem, der mir mehr über sie erzählen kann als du.«
    »Du bist immer noch an ihnen interessiert?« wunderte sich Eleya. »Warum glaubst du mir nicht einfach, daß man ihnen besser nicht nahekommt und froh sein sollte, wenn sie einem nicht nahekommen?«
    »Weil ...«, begann Landru und seufzte dann. »Ach, das ist eine lange Geschichte.«
    Und in Gedanken fügte er hinzu: Außerdem entspricht sie nicht meiner Geschichte, wie ich sie dir erzählt habe.
    Eleya musterte ihn mit unverhohlenem Mißtrauen. »Hast du am Ende doch mehr mit ihnen zu schaffen, als du mich glauben machen wolltest?«
    Ums Haar hätte Landru genickt. Gerade noch beherrschte er sich und verwandelte den Ansatz der Bewegung in eine Unverfänglichkeit.
    »Nein, nein«, wiegelte er ab. »Ich interessiere mich einfach nur für sie. Nenn' es Abenteuerlust oder ...«
    »Wahnsinn.«
    »Vielleicht auch das.«
    Im Moment jedoch sah Landru als größten Wahnsinn all das an, was sich um sie herum abspielte.
    »Wieviel?«
    Landru schrak aus seinen Gedanken. Die Stimme war laut wie Donner direkt an seinem Ohr aufgeklungen. Hastig wandte er den Kopf - und fuhr augenblicklich zurück!
    Das Gesicht des anderen war eine Ansammlung ledriger Hautfalten und - wülste, in der weder Augen noch Nase recht zu erkennen waren. Nur das klaffende Maul war nicht zu übersehen - ebensowenig wie die doppelten - und nadelspitzen! - Zahnreihen darin.
    »Bitte?« versetzte Landru verwirrt, nachdem er sich von seinem ersten Schrecken halbwegs erholt hatte.
    »Wieviel?« wiederholte die Scheußlichkeit.
    »Wieviel was wofür?« wollte Landru wissen.
    Ein dumpfes Grollen, eindeutig Ausdruck zur Neige gehender Geduld, schlug ihm inmitten einer stinkenden Atemwolke entgegen.
    »Wieviel willst du für dein Weib haben?« fragte der andere dann und wies mit seiner hornigen Klaue auf Eleya.
    »Oh.« Landru flüchtete sich in ein unverbindliches Lächeln. »Sie ist nicht verkäuflich. Tut mir leid.«
    »Ich mach' dir einen guten Preis.«
    »Ich sagte schon .«
    »Ein faires Angebot!«
    »Bedaure, aber .«
    »Ich laß dir dein Leben, wenn du sie mir freiwillig

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