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Die Verdammnis

Die Verdammnis

Titel: Die Verdammnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
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befreite sie aus den Klauen der Unheimlichen. Gemeinsam nutzten sie die Verblüffung derjenigen, die einen Ring um sie gebildet hatten, und brachen durch.
    Weit kamen sie trotzdem nicht.
    Denn so unterschiedlich die hier versammelten Gestalten auch sein mochten - die Aussicht auf Gewalt schien sie zu solidarisieren.
    Drei oder vier Kreaturen, die sich ihnen in den Weg stellten, konnten Landru und Eleya noch ausweichen - an der nächsten, rund anderthalb mal so groß wie Landru und gut und gerne doppelt so breit, scheiterten sie. Das haarige Ungetüm stand wie ein Fels und quittierte Landrus Versuch, ihn beiseite zu stoßen, mit dröhnendem Gebrüll. Und es klang nicht schmerzvoll, sondern nur zutiefst wütend.
    Im ersten Moment jedenfalls.
    Im zweiten änderte sich die Tonart. Zwar brüllte das Monstrum auch jetzt nicht vor Schmerz, sondern allenfalls vor Überraschung, aber das war Landru herzlich egal.
    Wichtig war nur, daß der Kerl fiel wie ein gefällter Baum!
    Zugleich wurde Landru auf einen anderen Schrei aufmerksam, in dem sich Kampfeslust und Triumph zu einer ohrenbetäubenden Mixtur vermengten. Ein Schatten schwang dicht über ihren Köpfen hinweg, dessen Füße das zottelige Ungeheuer gerade niedergestoßen hatten.
    »Was war das?« entfuhr es Eleya.
    »Offenbar jemand, der zur Abwechslung mal auf unserer Seite steht«, gab Landru zurück.
    Ihr unbekannter Retter ließ das Seil, an dem er sich quer durch den Raum geschwungen hatte, fahren und stürzte sich mitten in den Pulk ihrer Verfolger. Allein sein Aufprall riß drei oder vier nieder; den anderen setzte der Fremde augenblicklich mit Tritten und Hieben und einer stockähnlichen Waffe zu. Schreie gellten, Blut spritzte.
    »Laß uns verschwinden«, hauchte Eleya, »schnell, solange es noch geht.«
    »Nein«, erwiderte Landru. »Ich kann ihn nicht alleine lassen, wer er auch sein mag. Er riskiert sein Leben für uns, und ich tue dasselbe für ihn.«
    »Du bist verrückt!«
    »Natürlich. Nach dir.«
    Landru blinzelte seiner Gefährtin zu, hauchte ihr eine Kußhand hin - und stürzte sich ins Getümmel!
    Allein den anderen kämpfen zu sehen, gab Landru die Energie, wenigstens zu versuchen, ihm in nichts nachzustehen. Er prügelte sich ebenso kompromißlos wie sein namenloser Partner mit den Gegnern und setzte alles, was sich irgendwie anbot, als Waffe ein.
    Zwischendurch riskierte er immer wieder einmal einen Blick auf seinen Helfer in größter Not. Ein Humanoider, wenn auch eine höchst abenteuerliche Gestalt. Eine Art lederner Rüstung kleidete ihn, ließ aber genügend Lücken, um feststellen zu können, daß sein Körper sehnig und muskulös war. Sein dunkles Haar wehte im Kampf wie die Mähne eines Löwen, sein Gesicht war hart geschnitten und wirkte - zumal jetzt, da es verzerrt war - brutal und doch auch interessant.
    Ein aufgerissenes Maul raste Landru entgegen.
    Seine Faust stoppte es. So heftig, daß er das Splittern von Zähnen spüren konnte. Den Schwung des Angreifers nutzte Landru, ihn über sich hinwegzuhebeln und zwei weiteren Gegnern in den Weg zu schleudern.
    »Wir sollten uns allmählich aus dem Staub machen«, rief ihm sein unbekannter Partner zu, während er mit dem spitzen Ende seines Pfahls ein drittes Nasenloch in das Gesicht eines Kontrahenten stanzte.
    »Dein Vorschlag hat was für sich«, meinte Landru. Er hatte eben die Stabilität eines Stuhls erprobt - der Rücken des Gegners hatte sich als unnachgiebiger erwiesen.
    »Dann los! Und vergiß dein Mädchen nicht!«
    Landru nahm Eleyas Hand und zog sie mit sich, dem anderen nach. Der wies auf eine Treppe, die zur ersten der ineinander verschlungenen Galerien des Etablissements führte.
    Ihre Art zu kämpfen hatte ihnen einigen Respekt verschafft, so daß sich ihnen kaum noch Gegner in den Weg stellten. Die wenigen, die es trotzdem taten, erledigten sie buchstäblich im Vorbeigehen.
    »Sollten wir nicht besser versuchen, hier herauszukommen?« warf Landru ein, als der Fremde sie immer höher hinauf führte.
    »Tun wir doch.« Der andere zeigte nach oben, wo sich in der Decke eine Lüftungsöffnung befand - allerdings so weit entfernt, daß sie schlicht nicht erreichbar war.
    »Was immer wir tun, wir sollten es schnell tun!« rief Eleya. Sie hatte einen Blick zurückgeworfen. Unter ihnen formierte sich die Gegnerschaft neu. Verletzter Stolz schien ihnen eine mächtige Triebfeder zu sein. Sie kamen die Treppen hoch - und sie taten es ganz offensichtlich nicht, um die Angelegenheit

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