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Die Verdammnis

Die Verdammnis

Titel: Die Verdammnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
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mit einem Handschlag und einem Drink beizulegen!
    »Keine Panik«, beruhigte sie der Namenlose. Von einem seiner Gurte hakte er ein dünnes Seil los, an dessen Ende ein kleiner Anker befestigt war. Das Seil kurz gefaßt, ließ er den Anker wirbeln und schließlich in die Höhe rasen. Zielsicher flog das mehrhakige Metallstück durch das Lüftungsloch und verkantete sich draußen irgendwo mit hörbarem Klong!
    Mit affenartiger Geschicklichkeit kletterte der Fremde an dem Seil empor und war Sekunden später durch die Deckenöffnung verschwunden. Im nächsten Augenblick tauchte sein verwegenes Gesicht aber schon wieder über dem Rand auf.
    »Haltet euch daran fest!« rief er und ließ das Seil in ihre Richtung schwingen.
    »Was hat er vor?« fragte Eleya ängstlich.
    »Vertrau ihm«, riet Landru.
    »Was bleibt mir anderes übrig?«
    Sie griffen nach dem Seil, wickelten es um ihre Hände.
    Das Brüllen der Gegner hinter ihnen wurde laut und lauter. Schon konnten sie deren Schritte auf der Galerie hören. Erste Arme und Klauen reckten sich nach ihnen.
    Da ließ sich der Fremde, scheinbar in selbstmörderischer Absicht, durch die Deckenöffnung fallen!
    Augenblicke später erkannte Landru, daß auch er das Seil noch in Fäusten hielt und zusätzlich um seine Körpermitte geschlungen hatte.
    Und dann wurden Landru und Eleya auch schon in die Höhe gerissen!
    Hinter ihnen gingen die ersten Attacken ins Leere, während sie wie in einem Expreßlift dem Lüftungsloch zurasten. Das Gegengewicht und die Sturzgeschwindigkeit des Fremden verhalfen ihnen zu diesem rasanten Abgang. Durch das Loch und auf das Dach zu steigen war schließlich das kleinste Problem.
    Landru ließ das Seil nicht los, befestigte es an einer Dachaufbauten, so daß ihr Retter ebenfalls wieder zu ihnen hochklettern konnte. Sekunden später hatte er es geschafft.
    »Verdammt, soviel Spaß hatte ich lange nicht mehr«, grinste er, kaum schneller atmend.
    »Danke.« Landru streckte ihm die Hand hin, und er schlug ein.
    »Warum hast du dich so für uns eingesetzt?« wollte Landru wissen.
    Der andere zuckte die Schultern, unverändert grinsend.
    »Ihr habt mir gefallen«, sagte er leichthin. »Im Gegensatz zu den meisten anderen Typen da unten. So, genug Höflichkeiten ausgetauscht. Laßt uns verschwinden.«
    Der Fremde wies über die Dächer der Gebäude, die fast eine Welt für sich bildeten. Eine Welt, die zumindest unübersichtlich genug war, um darin untertauchen zu können.
    Als der andere sich schon zum Gehen wenden wollte, hielt Landru ihn an der Schulter zurück.
    »Für eine Höflichkeit muß noch Zeit sein. Wie heißt du?«
    »Tepes. Vlad Tepes.« Seine Hand schlug klatschend auf die pflockartige Waffe, die er zwischenzeitlich in einem Lederfutteral verstaut hatte.
    »Man nennt mich auch den Pfähler.«
    * »So, du möchtest also mehr über diese Typen erfahren, die du - wie nanntest du sie noch gleich?«
    »Vampire«, antwortete Landru.
    »Vampire, ja.« Vlad Tepes nickte und ließ sich Landru gegenüber auf das Lager fallen, das aus Tierhäuten und - pelzen gefertigt war -wie auch seine Kleidung.
    Über die Dächer der Stadt hatte der Pfähler seine beiden neugewonnenen Freunde in seinen Unterschlupf gebracht. Auf halbem Wege etwa hatten sie ihre Verfolger abgeschüttelt, aber Tepes hatte trotzdem noch ein paar Haken geschlagen, um ganz sicher zu gehen. Entsprechend weit war der Weg gewesen, und entsprechend erschöpft fühlte Landru sich jetzt. Dankbar hatte er die dargebotene Erfrischung angenommen - wenn auch nicht ohne sich vorher zu vergewissern, daß nichts Lebendes oder auch Totes darin schwamm.
    Vlads Versteck befand sich im obersten Stockwerk eines hohen Gebäudes, nicht mehr als ein schmutziger Verschlag mit kärgstem Mobiliar. Der Gestank, den Landru draußen vor der Tür im Treppenhaus hatte ertragen müssen, legte die Vermutung nahe, daß es in den tiefer gelegenen Etagen nicht anders aussah als hier - eher noch erbärmlicher. Der Geruch hatte ihn geradezu aufdringlich an die stickige Luft in einer seit langem überbelegten Gruft erinnert.
    »Nun, das trifft sich ja hervorragend«, sagte Vlad Tepes schließlich.
    »Ach ja?« machte Landru.
    Tepes nickte. »Ja. Denn du hast quasi den Experten für alle Vampirfragen gefunden.«
    Er schlug mit der flachen Hand gegen seine Brust. Das Wort Vampir betonte er jedoch, als entstammte es einer ihm fremden Sprache.
    »Wie nennst du diese Biester denn?« fragte Landru.
    »Asanbosam, Bajang, Mulo ...

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