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Die Verdammten: Endzeit-Thriller (German Edition)

Die Verdammten: Endzeit-Thriller (German Edition)

Titel: Die Verdammten: Endzeit-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett McBean
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sehen«, erwiderte Josephine, und ihre Stimme klang mit einem Mal ganz leise und ernst. »Gott wird das alles nicht mehr viel länger mit ansehen. Er wird irgendetwas unternehmen, genau wie letztes Mal, und schon einmal vor sehr langer Zeit. Etwas Großes wird kommen, ich kann es fühlen. Und wenn es kommt, wirst du dich nicht mehr über mich lustig machen.«
    »Blödsinn«, höhnte Graham. »Wenn man dir glaubt, dann kommt die Entrückung schon morgen.«
    »Möglich«, erwiderte Josephine.
    Nick zweifelte allmählich daran, dass es eine gute Idee gewesen war, sich ihnen anzuschließen. Er fand zwar beide ganz nett, aber ihre Ansichten und das, woran sie glaubten, klangen doch ein wenig verrückt.
    Andererseits, stand es ihm zu, darüber zu urteilen? Wahrscheinlich hielten sie ihn auch für seltsam. Verdammt, vielleicht war er seltsam. Immerhin halten sich Verrückte selten selbst für verrückt. Dieses Urteil bleibt anderen vorbehalten.
    »Was glaubst du?«, wollte Graham von Nick wissen. »Wie erklärst du dir diesen Dschungel?«
    »Überhaupt nicht«, antwortete Nick. »Zumindest habe ich keine Theorie.«
    »Aber du musst doch eine haben«, erwiderte Graham. »Hast du nie darüber nachgedacht, wie ein kompletter Dschungel innerhalb weniger Tage wachsen kann?«
    »Natürlich hab ich darüber nachgedacht. Wer hat das nicht? Aber ich bin zu dem Schluss gekommen, dass wir es sowieso nie mit Sicherheit erfahren, also hab ich entschieden, nicht mehr darüber nachzudenken. Was soll das bringen? Es ist hart genug, vom einen auf den anderen Tag zu überleben. Warum soll ich es noch schlimmer machen? Ich akzeptiere einfach, dass er da ist, und das genügt mir.«
    »Dann hast du also gar keine Meinung?«, hakte Josephine nach. »Du hast keine Tendenz, wer oder was dafür verantwortlich sein könnte?«
    »Nein. Wenn du einen Namen für den oder das willst, dem ich die Schuld gebe, dann kannst du ihn haben: Mutter Natur.«
    »Du denkst, das hier ist ein Naturphänomen?», fragte Graham. »Das Werk der Natur als lebender, denkender Organismus?«
    »Sie war schon immer ein lebender Organismus«, antwortete Nick.
    »Du weißt, wie ichʼs meine. Mutter Natur als eine Art Überwesen, das diese Welt regiert. Die letzten Endes genug davon hatte, dass wir sie ausbeuten, und sich entschlossen hat, zurückzuschlagen. Ist es das, was du sagen willst?«
    »Nein, das ist nicht das, was ich sagen will. Wie dem auch sei, ich glaube nicht, dass Mutter Natur dafür verantwortlich zeichnet, aber …«
    »Pst«, zischte Josephine und hielt inne. »Habt ihr das gehört, Jungs?«
    Nick und Graham blieben ebenfalls stehen.
    Nun, wo der Regen aufgehört hatte und sie sich nicht mehr unterhielten, war es im Dschungel geradezu unheimlich still. Nur in der Ferne hörte Nick laute Rufe und immer wieder schallendes Gelächter.
    »Ein Rudel?«, flüsterte Graham. »Scheiße, wenn es eins ist, sollten wir uns so weit wie möglich von ihnen fernhalten. Am besten verlassen wir sogar den Highway, damit sie uns nicht riechen.«
    Nick lauschte erneut.
    »Ich glaube, nicht«, sagte er. »Ich kann kein Heulen oder Schreie hören.«
    Josephine stellte sich neben Graham und schnupperte. »Ich rieche Fleisch.«
    Nick schnupperte ebenfalls. Alles, was er riechen konnte, war der feuchte Wald.
    »Aber dann muss es ein Rudel sein«, sagte Graham. »In den meisten Menschenlagern gibt’s kein Fleisch – zumindest nicht so viel, dass man es aus der Ferne riechen kann.«
    »Nein, das ist gebratenes Fleisch. Ich kann den Rauch und den süßen Duft von gebratenem Fleisch riechen«, seufzte Josephine. »Ich hab solchen Hunger.«
    Nick sah Graham an. »Löwen braten ihr Fleisch nicht.«
    Graham nickte.
    »Denkst du, es könnte ein Lager von Überlebenden sein?«
    »Es gibt nur einen Weg, das herauszufinden.«
    »Ich laufe am besten vor und schaue nach«, schlug Nick vor. »Es ist nicht nötig, dass wir alle gehen. Wenn es ein Rudel oder ein Verbund ist, habt ihr zwei wenigstens einen Vorsprung, falls sie uns riechen und angreifen.«
    »Nein«, widersprach Josephine. »Wir gehen alle. Ich hab keine Angst. Außerdem bin ich mir sicher, dass es ein Menschenlager ist.«
    »Ich stimme Josephine zu«, sagte Graham. »Alle für einen.«
    Nick zuckte mit den Schultern. »Okay.«
    »Aber du, äh, solltest besser deine Waffe bereithalten. Nur für den Fall.«
    Die drei Wanderer kämpften sich durch die dichte Vegetation. Schon bald nahm Nick ebenfalls den Geruch von gebratenem Fleisch

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