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Die Verdammten: Endzeit-Thriller (German Edition)

Die Verdammten: Endzeit-Thriller (German Edition)

Titel: Die Verdammten: Endzeit-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett McBean
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bewegten, bevor er die Tunnelratte erkennen konnte.
    Der Tunnelbewohner brach durch das Dickicht auf die kleine Lichtung. Er war blass und sehnig, ganz typisch für seine Art. Er trug ein Bündel bei sich, das aus ein paar alten Klamotten zu bestehen schien, und Ben nahm an, dass es mit Beeren gefüllt war.
    Leichte Beute für ihn.
    Ben hob seinen Körper ganz leicht vom Boden.
    Näher … näher … gleich ist es so weit …
    Er leckte sich die Lippen.
    In einer blitzschnellen Bewegung verschwand sein Fleischbündel vom Boden neben ihm.
    Hä?
    Er drehte sich um und sah einen weiteren Tunnelbewohner. Der große, dünne Mann hielt Bens Fleisch in seinen skelettartigen Fingern. Er lachte höhnisch.
    Der Mann holte mit seinem langen Bein aus, und ein großer Fuß traf Ben unter dem Kinn.
    Sein Kopf flog zurück und er knallte auf den Boden.
    »Dummer Löwe, dummer Löwe«, lachte der Tunnelbewohner. »Dachte, er sei so schlau.«
    Bens Gesicht brannte und er rollte sich auf den Rücken. Er konnte hören, wie der andere Tunnelbewohner unter ihm kicherte.
    Derjenige, der über ihm stand, hob sein Bein und rammte es in Bens gluckernden Bauch. Die Luft wich aus seinen Lungenflügeln, als er sich zusammenkrümmte, und als der Tunnelbewohner seinen Fuß wieder wegnahm, rollte sich Ben auf die Seite und stöhnte.
    Er zog seine Knie an den Brustkorb und schnappte nach Luft.
    »Weißt du denn nicht, dass du nie ein rauchendes Feuer vor einem leeren Tunnel anzünden solltest?«, spottete die Tunnelratte. »Du bist mir ein schöner Jäger!«
    Der Tunnelbewohner versetzte Ben einen letzten Tritt in den Rücken und eilte dann den Hügel hinunter.
    Sobald er wieder atmen konnte, rappelte Ben sich auf und stolperte hinterher.
    Wenig überraschend lag der große Felsbrocken wieder vor dem Eingang. Nicht dass der Felsen einen großen Unterschied ausmachte. Ben konnte ihn bewegen, wenn er musste, aber ihn dort zu sehen, während die beiden Tunnelbewohner tief in ihrem Bau hockten, war trotzdem ein Zeichen für seine Niederlage.
    Es hatte keinen Sinn, ihnen nachzugehen – genauso gut konnte er in ein offenes Feuer rennen.
    Ben musste sich eingestehen, dass er verloren hatte. Er musste das bisschen Würde zusammenkratzen, das ihm noch geblieben war, und weiterziehen.
    Er hatte einen Fehler gemacht, hatte sich von seinen Feinden überrumpeln lassen, und er hielt es für besser, ein guter Verlierer zu sein als ein verbitterter. Löwen waren eine stolze Spezies, die stets erhobenen Hauptes aus einem Kampf davonzog.
    Trotzdem fühlte sich Ben wie ein schändlicher Verlierer, als er mit grummelndem Magen und schmerzendem Gesicht von dannen trottete, und es fiel ihm schwer, den Kopf hochzuhalten.
    Er war nicht nur von zwei mickrigen Tunnelratten besiegt worden, er hatte auch seine restlichen Vorräte verloren.
    Bislang erwiesen sich seine Versuche, es allein zu schaffen, als ziemliches Desaster.
    Während er durch den Dschungel trampelte, hatte er erneut das Gefühl, verfolgt zu werden.
    Er war ihm inzwischen egal.
    So, wie Ben sich momentan fühlte, war ihm alles egal.
    »Ich kann nicht glauben, dass du den ganzen Weg von Queensland hierher gewandert bist. Das ist verrückt.«
    Nick zuckte mit den Schultern. »Ich hatte nicht geplant, so weit zu laufen. Es ist einfach … passiert.«
    Graham, der auf dem zerstörten, überwucherten Highway neben Nick ging, schnalzte mit der Zunge. »Dann war überall Dschungel? Nichts ist verschont geblieben?« Sein langes silbernes Haar wehte hin und her, wenn er sich bewegte.
    »Überall Dschungel. Städte, Vorstädte, Berge … alles mit diesem beschissenen Grünzeug überwuchert.«
    »Scheiße. Hast du das gehört?«, rief Graham zu Josephine nach hinten.
    Josephine hing ein wenig zurück, was jedoch nicht an ihrem Zustand lag. Sie zog es vor, für sich zu bleiben. Nick glaubte nicht, dass sie schüchtern war: Sie schien nur in Gedanken versunken und angespannt zu sein. Wenn man bedachte, was sie durchgemacht hatte, fand Nick es kaum überraschend, dass ihre geistige Gesundheit nicht die beste war. »Ja, ja, ich hab’s gehört. Das heißt aber nicht, dass nicht doch irgendwo ein Gebiet dschungelfrei ist.«
    »Aber es ist kein gutes Zeichen.«
    »Josephine hat recht«, fand Nick. »Es ist zwar so, dass Queensland und die nördlicheren Gebiete mit tropischem Regenwald überwuchert sind. Aber hier unten, so weit im Süden, mag es trotzdem ein paar Ecken ohne Dschungel geben. Wer weiß? Ich bin schließlich

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