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Die Verdammten: Endzeit-Thriller (German Edition)

Die Verdammten: Endzeit-Thriller (German Edition)

Titel: Die Verdammten: Endzeit-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett McBean
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wahr, und er bekam das Gefühl, sein Magen würde am liebsten aus seinem Körper hüpfen und zu der Nahrungsquelle rübergerennen.
    »Mensch, riecht das gut«, sagte Graham keuchend.
    Nick lief das Wasser im Mund zusammen und er leckte sich die Lippen.
    Dann sah er Rauch in den Himmel steigen – ein gutes Zeichen dafür, dass sich Menschen in der Nähe aufhielten, wie Josephine es vermutet hatte.
    Als das Gemurmel der Unterhaltungen näher kam, bemerkte Nick ein großes Objekt zwischen den Bäumen. Zuerst hielt er es nur für einen der hohen, dünnen Bäume, aber als er dichter heranging, erkannte er, dass es keine Äste besaß. Außerdem schien es von Menschenhand gemacht zu sein: ein langes, rechteckiges Teil mit perfekt abgeflachten Seiten. Auf etwa zwei Drittel seiner Länge war ein kastenförmiger Gegenstand angebracht. Aufgrund der Kletterpflanzen, die sich wie Lametta an einem Weihnachtsbaum um das turmartige Objekt rankten, fiel es jedoch schwer, genau zu erkennen, worum es sich handelte.
    »Was ist das?«, gab Nick von sich, aber seine Frage war an keinen im Besonderen gerichtet.
    »Ich hab keine Ahnung«, antwortete Josephine trotzdem. »Ich stamme aus Sunshine – ich bin vorher noch nie so weit auf dem Nepean Highway gereist.«
    »Das ist ein Glockenturm«, meinte Graham. »Das ist der Glockenturm des Moorabbin Arts Centre.«
    »Stammst du aus der Gegend hier?«
    »Ich bin aus Cheltenham, das ist nicht allzu weit entfernt. Ich bin Hunderte, wahrscheinlich sogar Tausende Male an dem Turm vorbeigefahren. Ich hätte nie gedacht, dass ich ihn mal so sehe.«
    Graham drehte sich um. »Wir müssen gerade die South Road überquert haben.« Er schüttelte den Kopf. Seine Augen schienen in eine andere Zeit zu reisen, eine bessere Zeit, wie Nick vermutete.
    Als auch das restliche Gebäude des Kunstzentrums erkennbar wurde, schlichen Graham und Josephine zu einer Eberesche und versteckten sich hinter ihrem mächtigen Stamm, während Nick hinter einem Baumfarn in Deckung ging.
    Er schaute zum Kunstzentrum hinüber und konnte zwei Gebäude erkennen. Eines, ein kleinerer brauner Ziegelbau mit zwei Stockwerken, war halb zerstört, aber der stattliche überdachte Eingang inklusive der Steinsäulen schien noch intakt zu sein. Eine große Palme, die inmitten der Vegetation der kälteren Klimazone seltsam fehl am Platz wirkte, ragte neben dem größtenteils eingefallenen Gebäude in die Höhe.
    An seiner Seite schloss sich ein größeres Gemäuer an, zu dem auch der Glockenturm gehörte. Es machte einen recht schmucklosen, aber heimeligen Eindruck und war besser in Schuss als der edwardianische Bau nebenan. Von der Fassade war nur noch eine lange, leere Front erhalten, und Nick vermutete, dass sich darin einst große Glasscheiben und die Glastüren des Haupteingangs befunden hatten. Über dem Vordach konnte man nach wie vor eine Inschrift entziffern: Rathaus Kingston.
    Aus diesem Gebäude stieg auch der Rauch auf. Als Nick hinter die Baumfarne blickte, die die Fassade säumten und wie Wachposten wirkten, nahm er im Inneren Bewegung wahr.
    Sämtliche Merkmale eines Lagers von Überlebenden waren vorhanden.
    Nick schaute zu Josephine und Graham hinüber. »Was denkt ihr?«, fragte er, so leise er konnte.
    »Ich finde, es sieht sicher aus«, meinte Graham.
    Josephine nickte.
    »Okay. Gut, gehen wir. Josephine, jetzt wäre vielleicht ein guter Zeitpunkt für ein Gebet.«
    »Keine Sorge, schon erledigt«, erwiderte sie ohne den geringsten Anflug von Humor oder Ironie.
    Sie setzten sich in Bewegung und fielen ganz natürlich in eine Marschreihe: Nick ging voran, seine Waffe erhoben und einsatzbereit, gefolgt von Josephine in der Mitte, während Graham am Schluss lief.
    »Halt!«, brüllte jemand.
    Nick blieb etwa fünf Meter vom Eingang entfernt stehen. Auch seine beiden Reisegefährten verharrten in der Bewegung.
    »Bleibt einfach cool«, murmelte Nick.
    Eine Gestalt trat aus den Schatten. Der groß gewachsene, kräftig aussehende Mann hatte schulterlanges braunes Haar, trug relativ ordentliche, saubere Jeans und eine Jacke und hatte ein Gewehr in der Hand. Die Waffe war auf Nick gerichtet.
    Nick hatte seit Jahren kein Gewehr mehr gesehen. Der Anblick der Waffe machte ihm Angst, und Nick hoffte, dass der Typ, der sie in der Hand hielt, zumindest halbwegs bei geistiger Gesundheit war.
    »Ihr seht alle aus wie Überlebende«, stellte der Mann fest. »Was wollt ihr?«
    Nick wollte gerade antworten, als Josephine einen Schritt nach

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