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Die Verdammten: Endzeit-Thriller (German Edition)

Die Verdammten: Endzeit-Thriller (German Edition)

Titel: Die Verdammten: Endzeit-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett McBean
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stimmt, wird George sagen: ›Oh, er ist nur ein bisschen verloren und einsam. Aber mach dir keine Sorgen, er ist nicht gefährlich.‹«
    »Jetzt tragen Sie aber ein bisschen dick auf, finden Sie nicht?«
    Paul atmete ganz langsam aus und wischte sich noch mehr selbstmitleidige Tränen weg.
    »Möglich. Aber, Scheiße, ich weiß ja noch nicht mal, ob ich ihn je wiedersehe. Am besten warte ich, bis wir hier rauskommen, bevor ich drüber nachdenke, wer ihn auf irgendeinen Campingausflug mitnimmt.«
    »Falsch.«
    »Hä?«
    »Denken Sie ruhig an diese Campingausflüge. Das gibt Ihnen etwas, wofür es sich zu kämpfen lohnt. Einen Grund, stark zu bleiben und die Hoffnung nicht zu verlieren.«
    »Ich dachte, Sie fänden es am besten, nicht zu weit vorauszudenken und einen Tag nach dem anderen in Angriff zu nehmen.«
    »Unterschiedliche Situationen erfordern unterschiedliche Maßnahmen.«
    »Haben Sie so den Krieg überlebt?«
    »Ich habe ihn überlebt, indem ich nicht getötet wurde«, antwortete Harold.
    »Verstehe.« Paul hob einen Stock auf und stocherte damit im Feuer herum. Funken flackerten in der Dunkelheit auf. »Sie sprechen nicht gerne über den Krieg, oder?«
    »Was gibt’s da groß zu erzählen? Er ist die Hölle, wie man so schön sagt. Wenn man wie ich in der Infanterie gewesen ist, hat man andauernd im Schlamm gesessen und gefroren, war hungrig und bekam nicht genügend Schlaf. Von der Angst ganz zu schweigen. Gott, hatten wir eine Angst!«
    »Wie war es in Neuguinea? Im Dschungel, meine ich.«
    »Ganz ähnlich wie hier. Nur schlammiger.«
    »Dann haben Sie am Kokoda Trail gekämpft?«
    Harold nickte, schwieg aber.
    Paul drängte ihn nicht, und beide Männer saßen wortlos da und lauschten dem lauten Summen und Brummen der Natur ringsum.
    Pauls Gesicht brannte noch immer, auch wenn er sich nicht sicher war, ob es an der Hitze des Feuers oder daran lag, dass er sich dafür schämte, wie er sich vor Harold aufgeführt hatte.
    Der gute Mann denkt vermutlich, dass ich genauso verrückt bin wie Bruce. Schlimmer – er denkt wahrscheinlich, ich sei ein schlechter Vater.
    Was er, wie Paul sinnierte, während er in die Flammen starrte, vermutlich wirklich war.
    »Ich wünschte, wir hätten ein paar Marshmallows«, sagte Paul nach einer Weile.
    »Das wär nett«, stimmte Harold ihm zu.
    Ein Rascheln in der Nähe des Autos erregte Pauls Aufmerksamkeit. Er schnappte sich seinen Speer und spähte mit zusammengekniffenen Augen in die Finsternis.
    »Was?«, fragte Harold.
    »Ich dachte, ich hätte da drüben was gehört.«
    »Wahrscheinlich nur der Wind, der durch die Farne rauscht.«
    Gott, das hoffe ich, dachte Paul. Er stellte sich einen Dingo vor, der durch den Dschungel streifte, oder eine Schlange, die sich durchs Unterholz schlängelte.
    Aber als Paul in einiger Entfernung ein Licht entdeckte, das wie ein kleines Feuer flackerte, sprang er abrupt auf. »Ich seh was.«
    Harold drehte sich um. »Wo?«
    »Da …« Das Licht verschwand. Paul stand mit einer tiefen Falte in der Stirn da. »Ich hab definitiv was gesehen. Ein Licht, wie eine Flamme.«
    »Wahrscheinlich hat der Fluss nur unser Feuer reflektiert.«
    Paul war anderer Ansicht.
    Er blieb stehen, den Speer fest mit der rechten Hand gepackt.
    Mit einem Seufzen erhob sich auch Harold. »Möchten Sie, dass ich mal nachsehe? Wenn es ein Dingo ist und ich ihn mit dem Speer erwische, könnten wir uns ein richtiges Festmahl braten.«
    »Nein«, erwiderte Paul. »Nein, ich gehe.«
    »Okay. Aber ich bin sicher, dass da nichts ist«, meinte Harold und setzte sich wieder auf den Baumstamm.
    Sicher, nichts, dachte Paul. Er nahm einen der Äste aus dem Feuer und machte sich mit wild pochendem Herzen auf den Weg.
    Auch wenn allein der Gedanke daran, riesige Fleischbrocken verspeisen zu können, für Paul ausreichte, sich in den dichten Dschungel vorzuwagen, hoffte er doch, dass nichts weiter als der Wind dahintersteckte. Er verspürte nicht die geringste Lust auf ein nächtliches Duell mit einem Dingo.
    Er watete durch den Fluss ans andere Ufer und stapfte dann weiter durch den Dschungel, wobei er unzählige Kletterpflanzen zur Seite schieben musste, die inzwischen überall herabzuhängen schienen. Als er sich dem Wagen näherte, schwenkte Paul die Fackel in der Hoffnung hin und her, dadurch sämtliche Biester zu vertreiben, die womöglich darauf lauerten, ihn anzugreifen.
    Er konnte nichts erkennen. Nur den BMW, der inmitten der üppigen Vegetation stand und aussah wie

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