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Die Verdammten: Endzeit-Thriller (German Edition)

Die Verdammten: Endzeit-Thriller (German Edition)

Titel: Die Verdammten: Endzeit-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett McBean
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direkt in die Augen und konnte den Tod darin erkennen. Keinen Hass, aber einen mächtigen Überlebensinstinkt.
    Beth wusste, dass sie etwas unternehmen, dass sie agieren musste, bevor der Dingo sie angriff. Sie wäre am liebsten weggerannt, in der Hoffnung, dass die Bäume und andere Hindernisse sie davor bewahrten, dass der Dingo sie zum Frühstück verspeiste.
    Candice. Ich kann nicht weglaufen. Sie kann kaum stehen. Gott, sie ist so leichte Beute.
    »Was machen wir denn jetzt, Mum?«
    Beth schluckte. »Ich weiß es nicht«, erwiderte sie. Ihre Handflächen waren feucht und ihr Herz pochte heftig in ihrer Brust.
    Sie wusste es wirklich nicht. Aber sie hatte bereits so lange in diesem Dschungel überlebt und ihre Erfolgsbilanz in Sachen Improvisation konnte sich sehen lassen. Bisher hatte sie noch für jedes Problem, das sich ihr in den Weg gestellt hatte, eine Lösung gefunden.
    Ja, aber bisher musstest du dich auch noch nicht gegen wilde Tiere behaupten.
    Nach allem, was sie durchgemacht hatten, beschlich sie das Gefühl, dies sei nun das Ende.
    »Geh einfach denselben Weg zurück, auf dem wir hergekommen sind«, sagte Beth zu Candice. »Geh zurück zu unserer kleinen Höhle.«
    »Den ganzen Weg?«
    »Wenn wir uns langsam bewegen, folgt der Dingo uns hoffentlich nicht. Wenn wir erst mal in der Höhle sind, können wir über eine andere Möglichkeit nachdenken, wie wir die erste Ebene erreichen – oder zumindest abwarten, bis das Biest verschwindet.«
    Mit entschlossenen Schritten wichen sie langsam zurück.
    Der Dingo folgte jedem ihrer Schritte, trottete vorwärts und hielt ein wachsames Auge auf die beiden Frauen.
    Dann, scheinbar aus dem Nichts, flog ein Speer durch die Luft.
    Beth machte einen Satz.
    Der Dingo jaulte auf, als der Speer ihn in die linke Seite traf.
    Das Tier wurde auf seine rechte Seite geschleudert und blieb zitternd am Boden liegen. Die Beine zuckten, während Blut aus der Wunde spritzte.
    Kurz darauf quoll schaumige rote Flüssigkeit aus dem Maul und im nächsten Moment hing die Zunge schlaff heraus. Das Tier blinzelte noch ein paarmal, dann rührte es sich nicht mehr.
    Beth atmete langsam und zitternd aus und drehte sich in die Richtung, aus der der Speer gekommen war.
    Ganz in der Nähe sah sie Bruce stehen. Er lächelte.
    Sie schnappte nach Luft und legte eine Hand auf ihren Mund.
    Bruce war nackt, der blasse, dürre Körper von einer Art dunkler Kriegsbemalung bedeckt, das Gesicht beinahe komplett grün und schwarz bepinselt. Das Weiß seiner Augen glühte förmlich in der Dunkelheit, ebenso seine Zähne. Sein Glied stand stramm. In einer Hand hielt er einen weiteren Speer und er trug einen primitiven Gürtel aus Rinde, an dem seine selbst gebastelten Dolche hingen.
    »Guten Morgen«, grüßte er, und sein Grinsen wurde noch breiter.
    Als Paul die anderen Rampen erreichte, blieb er vor dem klaffenden Loch stehen.
    Die Rampe, die nach oben führte, wurde von zerstörtem Zement und anderem Schutt bedeckt, aber es blieb eben noch genügend Platz, dass er hindurchklettern konnte.
    Ich muss nur erst mal da rüberkommen.
    Sein Blick fiel auf die Kletterpflanzen, die sanft vor ihm schaukelten.
    Er wusste, dass die Lianen stabil waren, aber hielten sie auch einen erwachsenen Mann aus, der wie ein übergewichtiger Tarzan daran hin und her schwang?
    Er hoffte es – er sah keine andere Möglichkeit, über das Loch und auf die Rampe zu gelangen.
    Paul streckte eine Hand aus, schnappte sich die nächstbeste Kletterpflanze und zog sie zu sich heran. Er zerrte ein paarmal an der Liane, und sie schien ebenso stark zu sein wie die anderen. Er holte kurz Luft, sprach ein noch kürzeres Stoßgebet und stieß sich ab.
    Es dauerte höchstens ein paar Sekunden, bis er die andere Seite erreichte, aber Paul kamen sie wie ein ganzes Leben vor.
    Als er sicher über festem Boden schwebte, ließ er die Liane los. Seine Rippen brüllten vor Schmerzen, als er auf den Füßen landete, dann jedoch das Gleichgewicht verlor und stürzte.
    Er hielt einige Augenblicke inne, um wieder zu Atem zu kommen, rappelte sich auf, klopfte sich ab und drehte sich zur Rampe um. Er hatte nicht die Kraft, den Schutt zur Seite zu schaffen. Außerdem wollte er Beth und Candice lieber früher als später finden, also trat er auf den steinigen, instabilen Geröllhaufen und begann, ihn zu erklimmen.
    Er befand sich auf halber Höhe, als er einen Schrei hörte.
    Beth?
    Obwohl seine Rippen noch immer schmerzten, bemerkte er sie kaum, als er

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