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Die Verdammten: Endzeit-Thriller (German Edition)

Die Verdammten: Endzeit-Thriller (German Edition)

Titel: Die Verdammten: Endzeit-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett McBean
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verschwitzten Hand und drehte sich wieder um.
    Sie erkannte das orangefarbene Fell des Dingos, der ihnen den Weg versperrte, bevor sie sein Knurren hörte. Als sie seine gefletschten Zähne und glasigen Augen sah, dachte sie nur noch:
    Mein Gott.
    Beth glaubte fest, dass sie sterben mussten.
    Während er mit dem Tier kämpfte und Speichel über sein Gesicht tropfte, machte irgendetwas in Paul klick .
    In seinem Magen rumorte es, sicher, und er hatte Todesangst, aber er spürte auch etwas Feuriges, Mächtiges, das alles andere überdeckte. Er stieß einen Schrei aus, packte das Tier am Hals und schleuderte es von sich.
    Er hörte, wie der Dingo auf dem Boden aufschlug, hörte ihn jaulen, und obwohl er völlig zerschunden war und ihm alles wehtat, sprang Paul voller Energie auf, als ob er unter Strom stand. Dank des spärlichen Lichts am anderen Ende des Korridors konnte er die vage Gestalt des Dingos erkennen, der ebenfalls gerade auf die Beine kam.
    Paul wusste, dass der entscheidende Moment nahte. Töten oder getötet werden.
    Er hob seinen Speer vom Boden auf, hielt ihn hoch und stürzte sich nach vorne.
    Das Tier blieb wie angewurzelt stehen.
    Während er sich dem Wildhund näherte, hob Paul den Speer noch höher, und als er den Dingo erreichte, ließ er die Waffe herabsausen.
    Er stach ihm in die Flanke, und das Tier jaulte erneut auf. Paul zog den Speer heraus und stach ein zweites Mal zu, diesmal etwas höher, in den Schulterbereich.
    Der Dingo fiel zu Boden.
    Paul brüllte noch immer und stach so lange zu, bis ihm der Arm wehtat und er völlig außer Atem war.
    Er riss den Speer aus dem reglosen Körper, ließ ihn fallen und suchte den Boden nach seinem Feuerzeug ab. Als er es fand, ließ er die Flamme auflodern, hielt das Zippo mit überraschend ruhiger Hand fest und starrte auf seine Beute.
    Das Tier lag blutüberströmt da. Aus den zahlreichen Wunden quoll dunkelrote Flüssigkeit. Der halbe Kopf war eingedrückt, ein Teil von Hirn und Schädelknochen freigelegt.
    Keuchend und triefend vor Schweiß hob Paul seinen Speer auf und trabte den Korridor entlang.
    Als er an den winselnden Welpen vorbeikam, die furchtbar eingeschüchtert wirkten, blieb er stehen.
    In diesem Alter waren sie wirklich niedlich, aber sie würden schon bald zu wilden Jägern heranwachsen. Eine Gefahr für jeden, der in diesem unterirdischen Dschungel ums Überleben kämpfte.
    »Tut mir leid, Jungs«, sagte Paul, und dann nahm er einen nach dem anderen hoch und drehte ihnen den Hals um. Er warf den letzten toten Welpen auf den Boden, wandte sich ab und trat auf die relativ helle Freifläche von Parkdeck drei.
    Diese Ebene unterschied sich deutlich von der darunterliegenden – die Vegetation wirkte hier nicht annähernd so dicht und bestand lediglich aus den Kronen der Baumfarne, Stämmen und Kletterpflanzen. Der Boden glich einem weiten Meer aus losen Betonplatten, die von den noch stehenden Pfeilern eine Etage tiefer wie auf Händen getragen wurden. Es gab unzählige Schlaglöcher, sowohl kleine als auch erschreckend große. Der Boden machte einen instabilen Eindruck. Jeder Versuch, darauf zu laufen, bedeutete ein Risiko.
    Aber darüber konnte er sich später noch Sorgen machen. Als viel drängender empfand er das flaue Gefühl im Magen. Er eilte zu einem der Löcher im Boden und stellte sich an den Rand, schloss die Augen, beugte sich vor und übergab sich.
    Sein Erbrochenes schmeckte wässrig und säuerlich. Es brannte in Kehle, Nase und Augen.
    Als er fertig war, wischte er sich das Gesicht mit dem Ärmel seines Hemds ab. Er fühlte sich besser, nun, wo er seinen Magen entleert hatte, und richtete den Blick auf die gegenüberliegende Rampe.
    Er sah sofort, dass er dort nicht hinaufkam. Eine der Eschen hatte sich mitten durch die Piste gebohrt.
    Paul kam nicht umhin, den Weg zu den anderen Rampen auf sich zu nehmen. Er musste an gestern denken, an die stete Lawine aus Steinen und Geröll, die durch das mächtige Loch in der Decke gestürzt war. Allem Anschein nach hatte Bruce versucht, einen Weg in die zweite Ebene freizuräumen – der Tatsache nach zu urteilen, dass Paul keine Stimmen, sehr wohl aber Schreie in der Ferne gehört hatte, war ihm das auch gelungen. Paul hoffte, dass auch er es nach oben schaffte.
    Wo Bruce wahrscheinlich schon auf mich wartet, um zu Ende zu bringen, was er mit Harold begonnen hat.
    Paul umklammerte seinen Speer noch fester.
    Und wagte sich weiter voran.
    Beth erstarrte. Sie sah dem riesigen Dingo

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