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Die Verfuehrerin

Titel: Die Verfuehrerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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sich nicht eine Weile in den Schatten?«
    »Nein, vielen Dank, und überdies ist das gar nichts im Vergleich zu den zwei Jahren, die ich hinter mir habe.«
    »Im Gefängnis?«
    »Dort, wo solche bösen Menschen wie ich eben hinkommen. Treten Sie zur Seite, damit Sie nicht von der Sichel getroffen werden.«
    Sie gehorchte, und während sie beiseite trat, sah sie den Schweiß in Strömen über sein Gesicht laufen und hinuntertropfen in seinen offenen Hemdkragen. Einem Impuls folgend, hob sie den Eimer mit dem Wasser hoch, das noch die angenehm kühle Temperatur seiner unterirdischen Quelle hatte, und schüttete es über seinen Hinterkopf.
    Tynan stöhnte leise unter dem Schock des kalten Wassers und drehte sich dann wütend zu ihr um.
    Chris wich mit einem leisen Kichern vor ihm zurück. »Ich dachte, Sie hätten eine kleine Abkühlung nötig.«
    »Bestimmt nicht von Ihnen. Von Ihnen brauche ich gar nichts.« Er begann auf sie zuzugehen.
    Chris barg die Hände auf dem Rücken und wich mit einem breiten Grinsen vor ihm unter die Bäume zurück. »Das habe ich ohne irgendwelche Hintergedanken getan. Ehrlich, Ty.«
    »Sie haben ja nie Hintergedanken, wenn Sie etwas tun, nicht wahr? Auch nicht im Regenwald, wo sie mich fast wahnsinnig gemacht hätten.«
    »Hätte ich das?« sagte sie mit unschuldiger Stimme. »Aber gestern abend schien Sie das nicht sonderlich aufzuregen, als ich mit einem anderen Mann zusammen war.«
    »Mit diesem Schwächling? Ich werde mir Gedanken machen, wenn ich sie mit einem Mann zusammen sehe.« Da war ein Hauch eines Lächelns auf seinen Lippen, als er weiter auf sie zuging und sie sich immer tiefer in den Schatten der Bäume zurückzog.
    Und dann fand sich Chris mit dem Rücken an einem Baum wieder und machte keine Anstalten, sich von ihm wegzubewegen, als Tynan auf sie zukam. Doch sie tat so, als habe sie Angst vor ihm, obwohl man ihr anmerkte, daß die Angst nur gespielt war.
    Er faßte sie um die Taille und begann, sein verschwitztes Gesicht an ihrem zu reiben. Er hatte sich an diesem Morgen nicht rasiert, und die scharfen Stoppeln zerkratzten ihr die Haut. Sie quietschte, bat, daß er damit aufhören solle, und versuchte, von ihm abzurücken, aber er hielt sie fest. Dann gelang es ihr, sich von dem Baum und ihm zu lösen und ein paar Schritte weit zu rennen. Doch er fing sie wieder ein, warf sie zu Boden und fuhr fort, sein Gesicht an ihrem Hals und ihren Wangen zu reiben.
    Chris quietschte vor Entzücken, als er plötzlich innehielt.
    Sie sah lächelnd zu ihm hoch, als er aufstand und mit ernstem Gesicht zu ihr hinuntersah. »Steh auf«, befahl er.
    Sie streckte ihm die Hand hin, damit er ihr aufhelfen sollte, und er tat es mit einigem Widerstreben. Sie suchte sich einen Moment lang an ihn zu lehnen, doch er erlaubte ihr das nicht. Schweigend drehte sie ihm den Rücken zu, damit er die Knöpfe dort wieder schließen konnte.
    »Halt dich von mir fern, Chris«, sagte er. »Du spielst mit meinem Leben, und das gefällt mir nicht.«
    Sie drehte sich wieder um, so daß seine Hände nun auf ihren Schultern lagen. »Es war mein Fehler, fortzureiten und dich zu verlassen. Ich hätte bei dem Picknick an deiner Seite stehen sollen. Ich hatte mich geirrt, und ich möchte, daß du mir bitte verzeihst.«
    Er wich einen Schritt vor ihr zurück. »Es ist besser, wenn wir getrennt bleiben. Tatsächlich halte ich es für besser, wenn wir die Maskerade hier beenden. Ich hatte zunächst geglaubt, dieses Theaterspiel könnte nicht schaden, weil Sie so etwas ja schon öfter gemacht haben. Aber es gefällt mir nicht. Morgen möchte ich Sie zu Ihrem Vater zurückbringen. Wenn ich Sie bei ihm abgeliefert habe, können Sie ja, wenn Sie wollen, wieder hierher zurückkommen. Das geht mich dann nichts mehr an, weil ich nicht mehr für Ihre Sicherheit verantwortlich sein werde. Aber so kann das nicht gutgehen; das habe ja ich eben wieder erlebt. Begeben Sie sich ins Haus zurück, waschen Sie sich und packen Sie Ihre Sachen. Ich werde tun, was getan werden muß.« Damit drehte er sich um und ging wieder hinaus in die Sonne, um Unkraut zu jäten.
    Schweigend schickte sich Chris an, ins Haus zurückzukehren.

Kapitel 14
    Als Chris sich dem Haus näherte, sah sie Owen in eine Kutsche steigen und fortfahren. Lionel attackierte einen jungen Baum mit einer stumpfen Axt, Unity und diese liebliche Pilar hängten Wäsche an der Leine auf, und da Asher ja auswärts Besorgungen machte, hatte Chris das Haus für sich.
    Sie wusch

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