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Die Verfuehrerin

Titel: Die Verfuehrerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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lügen, und sie haßte es ganz besonders, Asher zu belügen, der immer so nett zu ihr gewesen war.
    Er trat einen Schritt von ihr weg. »Also gut. Doch ich werde nicht aufgeben, es zu versuchen.«
    »Das hoffe ich«, erwiderte sie mit einem Lächeln. Da es keinen Wandschirm gab im Zimmer, öffnete sie die Schranktür und zog sich dahinter aus, sich nur zu sehr bewußt, daß Asher im Himmelbett lag und sie beobachtete. Das machte sie nervös und ein wenig ängstlich; weckte aber nicht das Verlangen in ihr, zu ihm ins Bett zu steigen. Sie begann sich vorzustellen, wie es wäre, wenn Tynan an seiner Stelle läge-mit nacktem Oberkörper, die Hände im Nacken verschränkt. Ihr wurde ganz heiß, wenn sie nur daran dachte.
    Sie holte ein paarmal tief Luft, ehe sie wieder hinter der Schranktür hervortrat. Ash trug ein langes Nachthemd und beobachtete sie wie die Katze eine Maus. Chris sagte leise gute Nacht, blies die Laterne aus und legte sich auf die Couch. Sie war hart und unbequem, aber immer noch besser als ihre Alternative.
    Sie erwachte am nächsten Morgen von Ashers Küssen auf ihrem Gesicht. Einen Moment lang genoß sie seine Liebkosungen, bis sie sich daran erinnerte, wer sie küßte. »Um Gottes willen!« rief sie, ihn von sich stoßend. »Sie werden sich doch hoffentlich beherrschen können, Mr. Prescott. Ich kann es nicht vertragen, wenn Sie ständig über mich herfallen.«
    »Ich habe Ihnen doch gesagt, daß ich alles versuchen werde, Sie in mich verliebt zu machen.«
    »Und Sie glauben das zu erreichen, indem Sie mich bei jeder Gelegenheit begrapschen?«
    Asher richtete sich auf. Er trug einen Morgenmantel über seinem Nachthemd, und seine Haare waren vom Schlaf zerzaust. »Genauso hat sich auch Ihr Revolverschwinger ausgedrückt: begrapschen.« Er drehte sich von ihr weg. »Heute werden Sie meine Nähe nicht ertragen müssen, weil Ihr Vetter mich bat, in die Stadt zu fahren und dort bestellte Sachen abzuholen. Ich glaube, dieser Mann beabsichtigt, uns so viel Arbeit wie möglich aufzuhalsen.«
    »Und was ist daran verkehrt?« fragte sie, während sie ihren Morgenmantel über ihrem Nachthemd anzog, ehe sie die Zudecke zurückschlug. »Wir haben ihn ja gebeten, uns zu ernähren. Das mindeste, was wir als Gegenleistung bieten können, ist tatkräftige Hilfe bei seiner Arbeit.«
    »Sie helfen Ihrem Gesetzlosen bei der Gartenarbeit, und ich verschwinde von der Bildfläche. Das paßt Ihnen wohl ins Konzept, wie?«
    »Es ist nicht mein Gesetzloser, und ich habe meine Hilfe im Garten angeboten, ehe ich wußte, daß er der Gärtner ist. Sie können mir das nicht zum Vorwurf machen. Wäre es vielleicht möglich, daß wir uns wie ganz normale Menschen miteinander unterhalten? Und Sie mir nicht erst einen Heiratsantrag machen, um mir in der nächsten Sekunde vorzuwerfen, ich hätte etwas mit einem anderen Mann?«
    Asher antwortete nicht, sondern fing an, sich anzuziehen-hinter der offenen Schranktür. Chris wußte nicht, ob aus Scham oder um sie nicht in Verlegenheit zu bringen. Sie machte sich im stillen Vorwürfe, daß sie alles kritisierte, was er tat. Als er sich angekleidet hatte, verließ er das Zimmer.
    Beim Frühstück im Erdgeschoß begann sie nun einen anderen Owen kennenzulernen. War er bisher ein Ausbund an Liebenswürdigkeit und Herzlichkeit gewesen, so erteilte er nun Chris und Asher mit der Autorität eines Generals Befehle.
    »Ich möchte, daß auf dem Acker im Norden die neue Saat ausgebracht wird, Und die zweihundert Blumenzwiebeln, die ich bestellt habe, müssen bis heute abend in der Erde sein. Whit, du bekommst von mir eine Liste, was du noch alles in der Stadt für mich besorgen mußt. Du fährst mit dem Wagen zuerst zur Sägemühle. Und wenn du nicht trödelst, kannst du alles an einem Tag schaffen. Lionel, iß deine Spiegeleier. Hast du dem neuen Hausmädchen schon gezeigt, was sie tun muß, Unity? Ich möchte, daß im Obergeschoß die Zimmerdecken abgewaschen werden.«
    Niemand sonst sagte mehr als zwei Worte am Tisch. Später begleitete Asher Chris nach draußen. »Sie müssen nicht machen, was er Ihnen aufgetragen hat. Denken Sie daran, wer Sie sind und daß wir jede Minute zu Ihrem Vater heimreiten können. Ich will nicht, daß Sie hier wie eine gewöhnliche Magd arbeiten.«
    »Das ist freundlich von Ihnen; aber mich stört diese Arbeit nicht.«
    Plötzlich rückte Asher von ihr ab. »Diana, selbst du bist nicht zu dumm dazu, ein bißchen zu arbeiten. Also geh jetzt dort hinüber und benimm

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