Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die verfuehrerischen Vier

Titel: Die verfuehrerischen Vier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaby Triana
Vom Netzwerk:
Rücken und deck dich mit dem Laken zu.« Er deutete auf den Massagetisch.
    »Okeydokey«, sagte ich, was sonst nur hoffnungslose Hinterwäldler sagen.
    Bruno lächelte höflich und schloss die Tür.
    Ich wartete eine Minute, falls er was vergessen haben sollte und noch mal reinkam. Dann wurde mir klar, dass ich mich lieber beeilen sollte, sonst würde er wirklich zurückkommen, während ich mich noch auszog. Ich schlüpfte also schnell aus
T-Shirt und Shorts. Beim BH zögerte ich. Lorenzo bringt mich um, Lorenzo bringt mich um … Aber da ich noch nie gehört hatte, dass ein Masseur einem den Busen massiert, zog ich ihn dann doch aus und ließ nur den Slip an. Lorenzo würde das alles sowieso nicht verstehen.
    Ich legte mich auf den Tisch und zog mir das Laken bis ans Kinn. Dann fand ich, das sähe doch zu sehr nach Panik aus, und zog das Laken wieder etwas herunter, gerade über den Busen. Jetzt hatte ich das Gefühl, doch zu viel zu zeigen, also zog ich es auf Schulterhöhe. So. Weder unerfahren noch aufreizend. Ich seufzte erleichtert auf und versuchte mich auf das Vibrieren des Schiffes zu konzentrieren, auf den Sound von einer CD mit Meereswellen, die an den Strand schlugen. Ich überlegte, wie es den anderen gerade ging. Vielleicht hatte Killian ihren Masseur schon ausgezogen. Yoli hatte ihre Sachen vielleicht angelassen. Und Alma kritisierte Wellnessbäder, weil sie den Frauen ein bestimmtes Schönheitsideal vorgaben.
    Fast wäre ich eingeschlafen. Aber dann kam Bruno herein und presste die Hände aneinander. »Also, sollen wir anfangen?« Er schloss die Tür.
    »Mhm«, nuschelte ich, den Blick zur Decke gerichtet. Ich hörte, wie sich Bruno irgendein Öl in die Hände spritzte und sie rieb. Mmm, Mandelduft.
    »Ich fange mit Hals und Schultern an, dann kommen die Arme, Beine und Füße. Dann drehst du dich um und wir machen uns an den Rücken. Raff mal bitte dein Haar von den Schultern«, sagte er.
    Ich tat, wie befohlen. Sobald er mich mit seinen warmen Händen berührte, muss ich sagen, dass es schwer war, an etwas anderes zu denken. Es war professionell und gleichzeitig intim. Ich versuchte, alle Gedanken an Lorenzo fortzuschieben
und mich ganz auf Bruno zu konzentrieren. Mmm, Mr Bruno, Sie sind ja so ein guter Masseur.
    »Wie ist der Druck? In Ordnung?«, fragte er.
    »Super.«
    »Gut.«
    Er machte weiter. Und je mehr er meinen Nacken und meine Schultern knetete, desto mehr verliebte ich mich. In die Zuwendung, meine ich. In das Loslassen und es einem anderen zu erlauben, die Führung zu übernehmen, einfach dazuliegen und das schöne Gefühl zu genießen. Bei Lorenzo hatte ich immer das Gefühl, alles richtig machen zu müssen. Aber hier musste ich gar nichts machen.
    Daran könnte ich mich gewöhnen.
    Den ganzen Tag.
    Die ganze Nacht.
    Ich könnte mich daran gewöhnen. Hatte ich das schon erwähnt?
    »Alles okay?« Brunos Stimme kam wie von weit weg.
    »Mmfm, gnnn«, erwiderte ich.
    Seine kräftigen Hände bearbeiteten meine Arme. Am liebsten hätte ich sie mit nach Hause genommen und Lorenzos Hände mit denen von Bruno ersetzt. Oder vielleicht einfach Bruno stattdessen mitgenommen, verdammt. Aber leider war er ja verheiratet und außerdem im Alter meiner Mutter, also lag ich einfach nur da und tat so, als sei ich - okay, seine Frau, wenn auch nur für eine Dreiviertelstunde, während er an jedem einzelnen Finger zog, ganz bis zu den Fingerspitzen.
    Ooh …
    Wunderbare Gefühle. Hundebabys, Geschenke, Sorbets …
    Ja. Das war das Leben.

    Als Bruno das Laken anhob, um an Schenkeln und Beinen fortzufahren, merkte ich es kaum. Ich war ihm schon verfallen. Er konnte mich total nackt sehen und es würde mich nicht kümmern. Der einzige neurotische Moment kam, als mir einfiel, dass ich mir heute nicht die Beine rasiert hatte. Aber heute Morgen hatten sie noch ziemlich glatt gewirkt, deshalb machte ich mir nicht weiter Gedanken darüber. Bruno schien sich auch nicht darum zu kümmern. Aber wer weiß? Für ihn war ich wahrscheinlich schon ein Genuss, indem ich einfach da vor ihm lag mit meinen achtzehn Jahren und einer ganz anständigen Figur.
    Ich schwamm eindeutig in einem Meer der Ruhe. So entspannt, um genau zu sein, dass ich kaum an Lorenzo dachte, daran, wie sehr es ihn aus der Fassung gebracht hatte, dass ich mit den Mädels auf diese Kreuzfahrt ging. Er war der Meinung, Killian und Alma auf einer Kreuzfahrt wären eine Nummer zu viel für mich und Yoli, wohingegen ich ihm versicherte, wir würden schon

Weitere Kostenlose Bücher