Die verfuehrerischen Vier
klarkommen und -
Uiii. Bruno machte sich an meine Beine und Füße. Das war der Hammer, absolut. Oooh … ich liebe dich, Bruno. Die Kreuzfahrt war ihr Geld bereits wert.
Aber um auf Lorenzo zurückzukommen …
Ich lag lange da und dachte über die zwei letzten Jahre nach, die ich mit ihm zusammen war. Es hatte unheimlich intensiv angefangen, wie bei jedem anderen Paar, aber inzwischen hatte es sich etwas gelegt. Trotzdem, abgesehen von dem einen oder anderen Eifersuchtsanfall wie gestern ging es mir gut mit ihm. Manchmal ging es vielleicht ein bisschen zu gemütlich zu. Als ob wir schon verheiratet wären. Als ob wir nichts Neues mehr entdecken könnten. Alma belehrte mich, das läge daran, dass unsere Beziehung bereits in festen Bahnen ablaufen würde. Was lächerlich ist, wenn
man es sich genau überlegt, denn alle Paare kommen doch mal an den Punkt, an dem man was dafür tun muss, um die Romanze am Leben zu halten. Das bedeutet nicht, dass sie vorbei ist, sondern höchstens, dass man sie aufpeppen muss.
So dachte ich zumindest.
»Hallo?«
Ich konnte mir nicht vorstellen, dass Lorenzo und ich diesen Punkt schon erreicht hatten.
»Du kannst dich jetzt umdrehen.«
Wir waren doch noch nicht mal verheiratet.
»Hmm?« Ich schlug die Augen auf.
Bruno hielt sich das Laken vors Gesicht, damit er meine nackten Brüste nicht sah. »Dreh dich um.«
»Ach so.« Wow, ich war tatsächlich auf einem anderen Planeten.
Ich drehte mich auf den Bauch. Bruno legte mir das Laken über die untere Körperhälfte, sodass nur mein Rücken frei war. Ich war total entspannt. Ganz versunken in seine Hände, die alle Spannungen in meinen Schultern und meinem Rücken dahinschmelzen ließen. So versunken, dass ich fast die Aussicht vor dem Fenster vergessen hatte. Ich drehte meinen Kopf zur anderen Seite und sah hinaus.
Aaah … so sorgenfrei.
Total.
Das Wasser war dunkelblau. Der Himmel ein helles Himmelblau. Die Sonne tauchte alles in ein glühendes Leuchten. Die Unermesslichkeit des Ozeans war schwindelerregend. Ich konnte nicht glauben, dass er vor Hunderten von Jahren von Entdeckern erforscht worden war, in primitiven kleinen Schiffen, die von den Naturgewalten umhergeworfen wurden. Sie wussten nicht, ob, wann oder wo sie landen würden.
Ich hingegen wusste genau, wo ich landen würde: im Französischen Kulinarischen Institut in SoHo und dann wieder daheim, um mit meinem Leben anzufangen. Aber aus irgendeinem seltsamen Grund wollte ich spüren, wenn auch nur für eine Sekunde, was jene Entdecker vielleicht gespürt hatten: Freiheit, verheißungsvolle Möglichkeiten, Ungewissheit in jeder Beziehung.
Daher schloss ich die Augen und überließ mich dem Fühlen.
Tag 2, 21.00 Uhr
Auf See
Partyzeit.
Es ist nicht übertrieben, wenn ich behaupte, dass wir Mädels an dem Abend aus dem gläsernen Aufzug in die Lobby kamen und jede einzelne wie eine Diva aus einem zeitlupenartig aufgenommenen Musikvideo aussah. Unsere Outfits waren sexy, unsere Haut schimmerte vor lauter Sonnenlotion, unsere Haare glänzten verführerisch. Mann, waren wir heiß!
Und es fiel den Leuten auf. Wohin wir kamen, von allen Seiten starrten sie uns an. Und du weißt einfach, dass du gut aussiehst, wenn du von anderen Mädchen angestarrt wirst, die herauszufinden versuchen, was genau du eigentlich gemacht hast, um ihnen die Schau zu stehlen.
Die Massagen hatten ihre Wirkung getan. Wir waren wie neugeboren, erfrischt, entspannt und verjüngt. Ich genoss einen der schönsten Tage meines Lebens - zumindest so weit, wie man nur kann, wenn man erfahren hat, dass man selbst oder eine von seinen Freundinnen in den nächsten paar Tagen sterben könnte. Diese Angst nagte nach wie vor in meinem Bewusstsein. Aber der Tag war ja noch nicht vorbei. Es kam schließlich noch der Empfang beim Kapitän.
Es gab wieder ein sagenhaftes Abendessen, das mit einer hammermäßigen Crème brulée und einem siebenstöckigen Schokoladenkuchen abgeschlossen wurde. Gut und gerne
hätte ich den ganzen Abend in der Küche zubringen und den Köchen bei der Zubereitung zusehen können, aber das würde ich ja bald genug in New York erleben.
Der Kapitän hieß Dimitris Soundso. Er tauchte lange genug auf, um uns allen zuzuwinken, dann verschwand er wieder, um sich im Maschinenraum um seine Messgeräte zu kümmern oder nach dem Essen seinen Sherry zu trinken oder was so ein Kapitän in seiner freien Zeit eben macht.
Danach schlenderten wir durch den Speisesaal und versuchten die
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