Die verfuehrerischen Vier

Titel: Die verfuehrerischen Vier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaby Triana

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Holzring hing. Was war nur los mit ihr? »Schwört ihr, dass ihr Yoli nichts sagt?«
    Ein paar einheimische Kinder kreischten, als sie an uns vorbeitollten. Alma schnappte nach Luft. »Du hast mit ihm geschlafen!«
    Killian versuchte gekränkt dreinzublicken. »Ich hab doch gesagt, dass ich das nicht getan habe, Alma. Warum sollte ich lügen?«
    »Was ist dann los?«, fragte ich, berührte mein Armband und fühlte den glatten Larimar-Stein.
    Killian zog das Tuch aus dem Ring und band es sich um den Hals. »Tyler und die anderen?«
    »Mm-hm …?« Sie hätte sich mit ihren Enthüllungen nicht mehr Zeit lassen können.

    »Ihr findet, dass ich verrückt bin? Die Kerle sind viel verrückter. Sie fahren jedes Jahr nach den Abschlussprüfungen auf dieser Kreuzfahrt mit und feiern fast jeden Abend kranke Partys in ihren Kabinen.«
    »Krank?«, fragte ich. Wollte ich das wirklich wissen?
    »Ja.«
    »Die sind also schon auf dem College?«, fragte Alma, um die Fakten klarzustellen.
    Killian lachte sarkastisch. »Ja. Und sie sind alle Alkies. Sie saufen, was ihnen unterkommt. Und Tyler hat alle möglichen … Sachen.«
    »Drogen«, vermutete ich etwas zu laut.
    Killian hob warnend die Hände und sah mich an. »Noch lauter, Fiona, damit es jeder hören kann.«
    »Entschuldigung.« Ich war verschreckt. »Sag mir, dass du bei nichts davon mitgemacht hast neulich Nacht.«
    Killian zupfte das Tuch zurecht und zuckte die Schultern. »Als ob ich so was brauche, um high zu werden.«
    »Stimmt«, sagte Alma und sah einem großen, eleganten Mann nach, der vorbeiging. »Deine Droge ist die Welt.«
    »Genau.« Killian versuchte sich in einem trüben Spiegel zu sehen, der an einer Holzstrebe hing. »Seh ich darin wie’ne alte Frau aus?«
    »Ja«, sagten Alma und ich gleichzeitig. Killian nahm das Tuch wieder ab und steckte es durch den Ring.
    Wir verließen den Laden und gingen langsam in Richtung der Bushaltestelle. »Du warst also nur mit ihnen zusammen, sonst ist nichts gewesen?«, fragte ich. Wenn ich sie oft genug fragte, würde die Wahrheit schon noch rauskommen.
    »Ich hab in ihrer Kabine ein paar Bier mit ihnen getrunken«, sagte sie. »Aber das war’s auch schon, ich schwöre es. Die meiste Zeit habe ich sie einfach beobachtet. Es war schon
komisch. Sie sind Abschaum … echter Abschaum. Den ganzen Abend sind irgendwelche Mädchen in die Zimmer rein- und rausgegangen. Eine rannte mit einem Bikini aus Schlagsahne herum.« Sie lachte. »Sie ist mit einem von Tylers Kumpeln im Bad verschwunden, und ihr wisst ja, wie winzig die Bäder sind!«
    »Du hast also doch gelogen!« Ich trat erregt von einem Fuß auf den anderen. Aha!
    Killian lächelte. »Nichts Besonderes. Ich war ja nur ganz kurz dort.«
    »Die feiern also wilde Partys in ihren Kabinen«, fasste ich zusammen und versuchte mir das Studentenleben der Jungs vorzustellen. So lief das wohl tatsächlich. Ich hatte es oft genug im Kino gesehen.
    Killian riss die Augen auf. »Genau, nur, dass das alles nur ein Spiel für sie ist. Ihnen geht es nur darum, es mit so vielen Mädchen wie möglich zu treiben. Darum, wer mit den meisten schläft.«
    »Woher willst du das wissen?«, fragte Alma.
    Killian wackelte ein wenig mit dem Hintern. »Aus Erfahrung.« Sie gluckste.
    »Na klasse.« Alma stieß ein stakkatoartiges Schnauben aus. »Sie liefern sich also Bums-Schlachten.«
    Ich bezweifelte, dass es so etwas am Französischen Kulinarischen Institut gab, und ich war auf jeden Fall froh, dass niemand hinter mir her war. Das waren so College-Geschichten, die mir ganz bestimmt entgehen würden. Was aber auch völlig in Ordnung war. Ich war nicht dazu geschaffen, mit miesen Aufreißern zu feiern. Killian gefiel so was aber nur zu gut.
    Tja, ganz schön schockierend, aber es hätte schlimmer kommen können. Zum Beispiel hätten sie nach Sex-Sklavinnen
Ausschau halten können, darauf aus, ein paar amerikanische Teenies in ferne Länder zu verschleppen. Aber wenn dem so war, würden sie es dann groß rumposaunen? Normalerweise hielt ich mir solche Gedanken als neurotischen Unsinn vom Leib, aber da war ja immer noch diese Geschichte mit der Vorhersage, auf die wir achten mussten, deshalb war mir doch etwas mulmig. Wir sollten uns von den Kerlen fernhalten, nur zur Sicherheit.
    Alma kramte schon wieder nach einer Zigarette in ihrer Tasche. Sie musste den Landgang ausnutzen. »So, jetzt fragen wir zum letzten Mal … hast du, oder hast du nicht?«
    Killian lachte abfällig. »Nein! Warum glaubt