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Die verfuehrerischen Vier

Titel: Die verfuehrerischen Vier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaby Triana
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fiel.
    Urplötzlich war Alma aufgesprungen und schubste das Mädchen ein paar Meter weg. »Hau ab mit deinen falschen Titten und deiner Unverschämtheit und verschwinde aufs Schiff zurück!«

    Heilige Scheiße!
    Plötzlich stand eine der Freundinnen des Mädchens da und zog sie am Ärmel. »Komm, wir gehen. Kümmer dich doch nicht um die dämliche Zicke.«
    Ich traute meinen Ohren nicht! Was hatten diese Gören denn für eine Kinderstube?
    Diese Gören schien auf Alma allerdings auch zuzutreffen, die ihren Stuhl fortstieß und, ich schwöre es, sich auf die Mädchen warf, bis Killian und unser Kellner sich zwischen sie zu drängen versuchten. Alles ging so schnell, dass ich gar nicht mitbekam, was vor sich ging. Ich hörte nur lautes Gekreische und war sicher, dass wir aus dem Lokal fliegen würden.
    »Alma!«, schrie ich. Yoli kam dazu und half mir, Almas Finger aus den Haaren von der Psycho-Tante zu lösen. Killians Arm war irgendwo zwischen meinem Gesicht und einer Hand voll schwarzer Locken.
    Irgendwie gelang es den Mädchen, sich zu befreien, und sie liefen die Stufen hinunter. »Pass bloß auf, puta , wenn du nicht verletzt werden willst. Das sag ich dir«, stieß die Psycho-Tante zwischen heftigem Atemholen aus. »Und haltet eure läufige Hündin an der Leine.« Sie spuckte auf die Veranda. Sie spuckte tatsächlich auf die Veranda!
    Alma stürzte los, aber Killian und ich hielten sie fest, und damit war auch endlich Schluss. Ich sah mich um und bemerkte, wie uns die Leute anstarrten, aber da der Auftritt ja jetzt vorbei war, aßen sie weiter und sprachen über die kleine Mittagsvorstellung.
    Die Reggae-Musik dudelte immer noch, als sei nichts geschehen.
    Unser Kellner fragte, ob wir noch etwas zu trinken wollten. Hatte der etwa vor, uns rauszuschmeißen? »Ihr hättet ihr die Haare ausreißen sollen«, sagte er mit dem örtlichen Akzent.

    »Hab ich ja versucht«, sagte Alma und stürzte den Rest ihrer Cola hinunter. »Aber diese Idioten haben es ja nicht zugelassen.«
    »Weil wir nicht wollten, dass du umgebracht wirst«, sagte ich, und plötzlich fiel mir wieder die blöde Madame Fortuna und ihre verdammte Prophezeiung ein. Vielleicht hatten Killian und ich sie gerade verhindert! Vielleicht konnten wir sie jetzt endgültig vergessen.
    »Und ihr macht euch Sorgen, dass ich mit meinen Titten Delfine erschlagen könnte?«, schnaubte Killian. »Während unser Biest hier andere Leute attackiert?«
    »Ich?« Alma legte sich die Hand auf die Brust. »Du hast sie doch auch attackiert!«
    »Ja, aber nur, weil du angefangen hast.«
    »Sie hat damit angefangen!«, fauchte Alma. »Wegen deinem Striptease! Wenn du vielleicht endlich mal aufhören würdest, überall, wo wir hingehen, Ärger anzuzetteln, Killian, dann müsste ich dich nicht andauernd in Schutz nehmen.«
    Killian starre Alma an. Sie war sich wohl nicht sicher, ob Alma sie auf den Arm nehmen wollte. Es war untypisch für Alma, sauer auf sie zu sein. Auf Yoli oder mich vielleicht, aber nicht auf Killian. »Also, ich hab von keinem verlangt, mich in Schutz zu nehmen.«
    Alma griff in ihre Tasche und zog wieder eine Zigarette heraus. Sie steckte sie zwischen die Lippen und kramte nach ihrem Feuerzeug. »Weißt du was? Du hast recht. Von jetzt an kannst du auf dich selbst aufpassen.« Die Zigarette schnellte beim Sprechen auf und ab. Sie fand ihr Feuerzeug, zündete sie an und inhalierte tief. Sie war eindeutig genervt.
    Yoli holte Geld aus ihrer Tasche und ließ es auf den Tisch fallen. Dann stand sie auf.

    »Wo gehst du hin?«, fragte ich.
    »Zum Schiff.«
    »Warum?«
    »Darum.«
    »Wieso darum ? Hör doch einfach nicht hin, Yoli.«
    »Weil ich die Nase voll hab. Von dem ganzen Hickhack!« Sie glitt an mir vorbei, blieb jedoch stehen, als ich sie bei der Hand packte.
    »Dann lassen wir den Hickhack. Bleib da. Komm schon, es ist erledigt. Friede, Freude, Eierkuchen! Siehst du?« Ich legte den Kopf an den von Killian. Wir grinsten beide. »Yo, Kil, Fee, Al? Freunde für immer und ewig?«
    »Hör schon auf, Fiona.« Yoli sah mich unwillig an. »Du kannst manchmal so naiv sein«, sagte sie und verschwand in den tropischen Sonnenschein.
    Ich hätte sie ja weiter gedrängt, zu bleiben, aber schließlich hatte sie mich gerade naiv genannt. Mich! Jemand, der in Bezug auf Realitätssinn zehn Grad über ihr lag, aber sie hatte die Frechheit, mich naiv zu nennen? Ich war schließlich nicht diejenige, die meinte, eine Ganzkörpermassage angezogen machen lassen zu

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