Die verfuehrerischen Vier
geeignet für Primetime-Programme. Stimmt’s, Yoli?«
Yoli verdrehte nur die Augen und nippte an ihrem Wasser mit Zitrone.
»Was hat Tyler gesagt, als er bei dir ankam?«, fragte ich Killian. Wir hatten nicht über die Sache gesprochen, solange Yolis Bruder und ihre Schwägerin dabei waren.
»Nichts. Er wollte wissen, was ich später vorhabe und ob ich wieder einen draufmachen wolle.«
»Mmhm, mhm«, murmelte Alma. »Einen draufmachen.«
Killian klatschte Alma auf die Schulter. »Ja, einen draufmachen. Hast du ein Problem?«
»In keinster Weise«, murmelte sie und stocherte sich in den Zähnen herum.
»Also, was machen wir nach dem Essen? Wir haben bis sechs Zeit«, sagte ich.
Yoli zog eine Broschüre aus ihrer Badetasche. »Es gibt was, das Delfin-Begegnung heißt, da kann man mit Delfinen schwimmen.«
»Touristenzeug.« Killian nahm einen Schluck.
»Alles ist Touristenzeug«, sagte Yoli. »Wir sind Touristen. Genau wie die Hälfte der Leute hier.«
»Stimmt schon. Aber ich glaube nicht, dass die Delfine Killian überleben würden«, sagte ich lächelnd.
Killian sah echt gekränkt aus. »Was sollte ich den armen Delfinen denn antun?«
Ich kicherte. »Du könntest sie mit deinen Möpsen versehentlich erschlagen.«
»Könnte ich nicht !« Killian schlug mit der Hand auf den Tisch.
»Heißt das, dass wir nicht zu den Delfinen gehen?«, fragte Yoli dazwischen.
»Die Schätzchen haben mir schwer nach Alarmbereitschaft ausgesehen«, fuhr ich fort, aber ich merkte, dass Yoli sauer war, weil ihr niemand zuhörte.
Killian drückte ihre Brüste vor und hob sie mit den Händen an. »Ja, nicht?«
Ich sah hinaus auf die staubige Straße. Ein Mädchen in einem netzartigen Strandkleid kam die Stufen zu unserem Restaurant heraufgelaufen. Sie klammerte sich an ihre Badetasche und schob die Sonnenbrille über die wirren Haare. Mit bedeckter Brust erkannte ich sie fast nicht. Es war Tylers neue Eroberung. Ihre Freundinnen warteten am Straßenrand. Sie kam schnurstracks auf unseren Tisch zu und blieb stehen. »Ich sag dir nur eines …« Sie deutete mit dem Finger auf Killian.
Was geht denn da ab?
»Gewöhn dir mal ein bisschen Rücksichtnahme an, okay?« Sie unterstrich das okay mit einer Handbewegung.
Killian lehnte sich zurück. »Kennen wir uns?« »Besser nicht, glaub mir«, sagte die Latina-Barbie drohend.
Ich beobachtete Almas Gesicht, die gerade an einem Stück Sparerib nagte. Ihre Augen funkelten bedrohlich. O-oh. Platz, Alma … ganz ruhig, Mädchen. Den Blick kannte ich. Zum ersten Mal hatte ich ihn erlebt, als sie zwölf war, zwei Sekunden, ehe sie auf ihren Stiefvater losging, nachdem er ihre Mutter angeschrien hatte. Aber bisher, mit Ausnahme von der Goldtaschen-Oma im Hafen neulich, hatte sie sich ziemlich anständig benommen.
Killian lachte nur. Was unserer unerwünschten Besucherin gar nicht passte.
Barbie stellte sich dicht vor Killian und verwandelte sich rasant in eine Psycho-Tante. »Si , lach du nur, puta , aber wenn du das nächste Mal so’ne Show abziehst … Glaub bloß nicht, dass ich blöd bin. Ich weiß genau, was du wolltest - aber ich sag dir eins, der Typ gehört mir!«
» Puta? « Alma ließ ihr Rippchen fallen.
Ach du Scheiße.
»Hast du meine Freundin gerade puta genannt, puta wie Nutte?«
Ach du große Scheiße.
Killian legte Alma sanft die Hand auf den Arm. »Reg dich nicht auf, Süße.«
»Alma, hör auf …« Yolis Stimme kam von irgendwo hinten. Es sei doch die Sache nicht wert oder so.
Die Psycho-Tante legte den Kopf etwas schräg und stemmte eine Hand in die Hüfte. »Mit dir hab ich nicht geredet.«
»Okay, hör mal zu«, meldete ich mich zu Wort. »Wir haben hier ein privates Essen.«
»Und ich war ganz privat mit dem Jungen zusammen.«
»An einem öffentlichen Strand?« Mir war klar, dass ich uns damit Ärger einhandelte, aber mal echt, wusste sie nicht, was privat bedeutete?
»Tyler«, trällerte Killian mit engelsgleichem Gesicht, als gäbe es keinerlei Unstimmigkeiten.
Die Augenbrauen des Mädchens verrieten, dass sie keine Ahnung hatte, wer dieser Tyler sein sollte.
»Er heißt Tyler.« Killian lachte. Der anderen ins Gesicht, sollte ich wohl hinzufügen. »Das wusstest du nicht mal, stimmt’s?«
Die Psycho-Tante rückte einen Millimeter von Killian ab. »Wenn du mich noch mal auslachst, come mierda … « Dann hob sie die Hand mit ihren langen Klauen und stieß Killian so fest gegen die linke Schulter, dass diese fast vom Stuhl
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