Die Verführung des Mondes (German Edition)
kurz entschlossen Ellas Adresse. Der kleine Laden, in dem ich heute Wein gekauft habe, ist ganz in der Nähe ihrer Wohnung und mein Auto steht immer noch dort auf dem Parkplatz, selbst fahren kann ich heute nicht mehr und morgen muss ich irgendwie zur Arbeit kommen.
Als ich bei Ihr klingel, ist es drei Uhr morgens. Ich muss zweimal klingeln, bis sie mir endlich öffnet. Sie sieht verschlafen aus, trägt ein weites T-Shirt und Pyjamashorts und als sie mich sieht, weiten sich ihre Augen.
„Luna! Ist alles Okay?“, fragt sie erschreckt über meine nächtliche Störung. Sie mustert mich, nimmt meinen seltsamen Aufzug wahr und ihr ganzes Gesicht verwandelt sich in ein Fragezeichen.
„Du hast mir gar nicht erzählt, dass du noch etwas vorhattest, heute Abend!“, sie klingt ein wenig empört, während sie mich in ihre Wohnung schiebt.
„Ich habe es Dir nicht erzählt, weil ich es nicht gewusst habe!“
„Luna?“, sie kommt ganz nah an mich heran,
„Ja?“
„Du stinkst. Du riechst nach Alkohol und ... nach Sex! “ Ella klingt fassungslos.
Ich sehe sie an und plötzlich fange ich an zu lachen. Ich kann gar nicht wieder aufhören.
Ella grinst. „Scheint als wäre es zumindest gut gewesen“
„Mehr als das!“
„Brauchst du ein paar andere Klamotten?“ Sie macht eine Kopfbewegung in Richtung meines Kleides.
„Bitte! Und eine Dusche und kann ich bis morgen früh auf deinem Sofa schlafen? Mein Auto steht ganz in der Nähe. Aber ich brauche ein paar Stunden Schlaf, bevor ich wieder fahren kann.“
„Du weißt ja, wo das Bad ist. Im Schrank müsste sogar noch eine neue Zahnbürste sein. Nimm dir einfach, was du brauchst. Ich bringe dir gleich einen Schlafanzug. Willst du auch saubere Unterwäsche?“
„Du bist die Beste!“, ich hauche ihr einen Kuss auf die Wange und verschwinde im Bad.
Eine Viertelstunde später sitze ich, sauber und in Ellas Sachen, auf dem Sofa und sie drückt mir eine Tasse Tee in die Hand.
„Erzähl!“, fordert sie mich auf, „Wer ist der Typ?“
„Sagt dir der Name Phillip Dawn etwas?“
„Der steinreiche Anwaltsfuzzi?“
„Genau der.“
„Du hast nie erzählt, dass du den kennst!“
„Das liegt daran, dass ich ihn erst heute kennengelernt habe!“
„Dann hast du aber nichts anbrennen lassen heute, scheint mir!“ Sie grinst breit.
Ich schüttele mit dem Kopf und fange wieder an zu lachen.
Die nächste halbe Stunde werde ich von Ella ins Verhör genommen, bis ich ihr alles erzählt habe, was sie wissen wollte. Die intimen Details spare ich allerdings aus, was sie zu stören scheint.
„War er gut?“, sie sieht mich erwartungsvoll an.
„Es war wahnsinnig, ich war mir gar nicht darüber im Klaren, dass Sex so sein kann!“
„Ich habe Dir ja schon immer gesagt dass Luke ...“
Ich unterbreche sie. „Nicht heute, Ella!“, ich will nicht über Katies Vater sprechen, nicht heute. Und sonst eigentlich auch nicht.
„Ist gut“, sagt sie, „Ich bin jedenfalls Stolz auf dich. Stolz, dass du endlich mal etwas Verrücktes gemacht hast und deinen Spaß hattest. Wirst du deinen Starfi… äähh… Staranwalt wiedersehen?“
Ich lache. „Ich denke nicht, nein. Ich glaube, er ist ein ziemlicher Womanizer. Nichts für mich. Zumindest nichts für mich zum Wiedersehen!“
Ich muss gähnen, ich bin plötzlich nur noch furchtbar müde. Ella steht auf und holt mir eine Decke.
„Ich glaube, wir sollten beide lieber noch versuchen, ein paar Stunden zu schlafen. Morgen früh gehen wir dein Auto holen, ich komme gleich mit in den Laden. Ich wollte ohnehin die Buchhaltung durchgehen.“. Sie küsst mir auf die Wange, „Schlaf gut!“, sagt sie.
„Du auch! Und hab Dank für die Sachen und den Platz auf dem Sofa!“, sie wirft mir im Rausgehen eine Kusshand zu und verschwindet in Richtung ihres Schlafzimmers, ich schlafe sofort ein.
Als er morgens wach wird, stellt er erstaunt fest, dass die andere Seite des Bettes leer ist. Er steht auf, in der Hoffnung, sie sei vielleicht nur ins Bad gegangen, aber all ihre Sachen sind verschwunden.
Es fühlt sich seltsam an, dass sie einfach gegangen ist, normalerweise ist er derjenige, der gleich nach dem ersten Date verschwindet und sich nie wieder blicken lässt.
Irgendetwas an dieser Frau erweckt seinen Jagdinstinkt und er beschließt, dass er unbedingt einen zweiten Blick auf sie riskieren muss.
Am nächsten Morgen werde ich davon wach, dass Ella vor mir steht und mich ansieht.
„Guten Morgen,
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