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Die Verführung des Mondes (German Edition)

Die Verführung des Mondes (German Edition)

Titel: Die Verführung des Mondes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Kaiser
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schönes restliches Wochenende!“
    Ella lächelt. „Bis Montag. Und trink nicht so viel Tequila und brich mir nicht noch mehr Herzen!“
    Ich schneide eine Grimasse und werfe ihr anschließend im Herausgehen eine Kusshand zu.
    Auf der Straße wandert mein Blick zum Himmel. Das Grau von gestern ist einem blauen Himmel mit ein paar Wolken gewichen und ab und an kommt sogar die Sonne hervor. Auf dem Weg zu meinem Auto denke ich noch einmal über den vergangenen Abend nach und komme mir plötzlich irgendwie verwegen vor. Ich gehe ein wenig schneller und steige gut gelaunt in mein Auto.
     
    Bei meinen Eltern angekommen springt mir Kate schon entgegen, als ich die Autotür aufmache. „Mummy!“, sie versucht auf meinen Arm zu springen und ich hebe sie hoch. Kleine Ärmchen schlingen sich um meinen Hals und drücken mich fest.
    „Hey mein Schatz!“, ich gebe ihr einen Kuss auf den Scheitel. „War es schön bei Oma und Opa?“
    Sie strahlt.
    „Wir haben Kekse gebacken, möchtest du auch welche?“
    „Kekse? Mit Schokolade?“
    „Ja. Und mit Walnüssen. Komm schnell Mummy, sonst hat Opa alle alleine gegessen!“, sie zerrt mich ins Haus und in die Küche. Meine Mutter kommt mir lächelnd entgegen und gibt mir einen Kuss auf die Wange, während Kate mir den Teller mit Keksen in die Hand drückt. Sie schmecken köstlich.
    „Hast du neue Schuhe?“, fragt meine Mutter plötzlich.
     
    Shit!
     
    Ich blicke an mir herunter und verschlucke mich fast an den Kekskrümeln. Ich habe immer noch meine Schuhe von gestern Nacht an, aus blauem Satin und eigentlich viel zu schick für mein Outfit.
    „Hmm …“, murmel ich, den Mund zu Glück zu voll von Keks um eine klare Antwort abgeben zu können, und bemühe mich um ein Pokerface. Ich merke, wie meine Mutter Luft holt, um noch irgendetwas zu sagen, als mein Vater hereinkommt.
    „Keeeeekseeeeee!“, brüllt er mit tiefer Stimme und imitiert das Krümelmonster, kommt auf den Keksteller zu und versucht sich einen der Kekse zu stibitzen, Katie kreischt lachend auf und versucht den Teller außer Reichweite zu bringen und lässt ihn dabei beinahe fallen. Meine Mutter schimpft und ich bin erleichtert darüber dass sie von meinen Schuhen abgelenkt ist und muss lachen.
    „Hier ist anscheinend alles gut gelaufen!“, stelle ich fest und betrachte mein schokoladenverschmiertes Kind.
    „Wie immer alles bestens“, antwortet mein Vater und zieht Kate sanft an einem ihrer Zöpfe.
    „ Schön“, murmel ich und stecke mir einen weiteren Keks in den Mund.
    „Hattest du auch einen schönen Abend?“
    „Hmm …“, ich esse einen weiteren Keks und drücke mich somit wieder erfolgreich vor einer klaren Antwort. Meiner Mutter scheint es dennoch zu genügen. Nach einer halben Stunde Smalltalk packe ich Kate ein und wir fahren nach Hause.
     
    Den Rest des Wochenendes verbringe ich mit Katie. Wir backen Kuchen, gehen auf den Spielplatz, räumen auf und machen sauber, gehen einkaufen und ins Kino. Es fühlt sich alles ganz normal an. Ich versuche Phillip aus meinen Gedanken zu verdrängen, versuche mich über eine aufregende Nacht zu freuen und auf gar keinen Fall an mehr zu denken. Was ich Ella erzählt habe, habe ich ernst gemeint: Ich kann mir nicht vorstellen, dass es ein „mehr“ mit ihm geben wird. Ich bin zu klein und zu unscheinbar für ihn und er schien mir nicht gerade wie der Typ Mann, der sich dauerhaft mit nur einer Frau zufriedengeben würde. Und, selbst wenn man mal all dies zur Seite lassen würde, bin ich mir gar nicht sicher, ob ich mir einen Mann in meinem Leben überhaupt vorstellen könnte. Ich habe eine Tochter, das macht alles auch nicht unbedingt unkomplizierter. Dennoch drängt sich der Gedanke an ihn immer wieder in meinen Kopf und nistet sich dort ungefragt ein.

Kapitel 7
    Ich bin froh, als es endlich Montag ist und ich zur Arbeit gehen kann. Meine Gedanken sind immer wieder zu Phillip gewandert, ohne dass ich sie hätte bei ihm haben wollen, und ich hoffe, dass die Arbeit mich jetzt ablenkt – und auf andere Gedanken bringt.
    Montags gibt es die meisten Bestellungen, die Leute haben am Wochenende Zeit für solche Dinge. Auch sonst ist viel los, die Zeit vergeht wie im Fluge. In der Mittagspause erscheint Ella mit einer Zeitung in der Hand und einem Paket unterm Arm.
    „Du bist ja heute schon so früh da!“
    Ella grinst. „Da ich seit heute mit der lokalen Prominenz zusammenarbeite ...“ Sie schiebt mir die aufgeschlagene Zeitung hin. Ein Bericht über den

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