Die Verführung des Mondes (German Edition)
Dornröschen!“
„Guten Morgen!“
„Ich habe dich möglichst lange schlafen lassen, aber falls du noch Duschen und ins Bad möchtest, musst du jetzt aufstehen! Wenn du mir verrätst, wo Dein Autoschlüssel ist, dann gehe ich es holen und wir treffen uns in einer halben Stunde unten! Ich habe dir etwas zum Anziehen ins Bad gelegt, du kannst ja schlecht im Abendkleid zur Arbeit.“. Sie zwinkert mir zu. “Ich habe mir gedacht, wir frühstücken im Laden? Ich könnte Zimtschnecken und Milchkaffee holen, bei unserem Lieblingsbäcker!“
„Perfekt. Alles! “ Ich krame in meiner Handtasche und gebe ihr den Schlüssel und gehe ins Bad.
„Aspirin sind im Schrank!“, ruft Ella mir noch zu, anschließend höre ich die Haustür hinter ihr ins Schloss fallen.
Sie hat mir einen Rock, Bluse, Strumpfhose und frische Wäsche hingelegt, ich ziehe alles bereitwillig an. Nur ihre Schuhe passen mir leider nicht, also schlüpfe ich zunächst in die Abendschuhe von gestern, im Auto müsste irgendwo noch ein Ersatzpaar herumfliegen.
Als ich das Haus verlasse, steht Ella schon in meinem Auto vor der Tür und wartet auf mich. Sie fährt mich bis zu unserem Laden, ich schließe auf und sie sucht einen Parkplatz und verspricht, Kaffee und Frühstück zu besorgen.
Heute ist Samstag und das Wetter ist schlecht, das bedeutet meist einen ruhigen Tag mit wenigen Postkarten kaufenden Touristen und wenig Laufkundschaft. Ich schalte den Computer ein und lasse ihn hochfahren, um zu überprüfen, ob es Internetanfragen für irgendwelche Bücher gibt. Den größten Teil unseres Umsatzes machen wir damit. Wir verschicken seltene Buchbände in fast die ganze Welt. Auch, wenn man es unserem Laden auf den ersten Blick nicht ansehen mag, haben wir ein hervorragend ausgestattetes Antiquariat. Ella arbeitet ein paar Stunden weniger im Laden als ich und klappert dafür Flohmärkte und Haushaltsauflösungen ab und sucht nach seltenen oder gut verkäuflichen Büchern und ein paar Kuriositäten, die wir zusätzlich im Laden verkaufen. Ein paar Antiquitäten, seltenes Geschirr, alten Schmuck, Ella hat ein gutes Gespür für solche Dinge und auch wenn es viele nicht für möglich halten, können wir von unserem Laden tatsächlich beide gut leben.
Während ich Zahlungseingänge und Bestellungen überprüfe und die ersten Bücher in Kartons verpacke, ist Ella mit dem Frühstück wieder da. Wir setzen uns hinter den Tresen und essen Zimtschnecken und trinken Kaffee in schweigendem Einvernehmen. Irgendwann sieht Ella mich an und grinst.
„Und, meinst du Ihr werdet Euch wieder treffen?“
„Nein“, antworte ich, ohne lange zu zögern, obwohl ich mir noch gar nicht wirklich Gedanken über das Thema gemacht habe. Ella zieht die Augenbrauen fragend nach oben.
„Ich dachte, es wäre toll gewesen?“
„War es auch. Aber es war … wild und leidenschaftlich. Und wir waren beide ein bisschen betrunken. Es war nicht so, wie sich erste Küsse anfühlen müssen und irgendwie haben wir einfach ein paar Schritte übersprungen, die man sonst macht, wenn man sich kennenlernt. Jedenfalls, wenn man sich so kennenlernt, dass man sich wieder trifft.“
Ella sieht mich amüsiert an.
„Seit wann bist du denn so spießig?“
„Ach, ich weiß auch nicht. Irgendwie war ich gestern nicht so ganz ich selbst. Es war ein toller Abend, wirklich. Aber er ist glaube ich eine Nummer zu groß für mich! Und ich habe mich ihm so an den Hals geschmissen, ich vermute, er denkt, ich mache so etwas ständig und hat ohnehin nicht mehr Interesse an mir!“ Ich schaue krampfhaft auf meinen Kaffeebecher.
„Luna, du bist doof. Wirklich, total doof!“, Ella gibt mir einen leichten Klaps auf den Oberarm. „Zum einen bist du eine tolle Frau, Du bist intelligent, witzig, einfühlsam und du siehst toll aus. Auch wenn du mir das nie glauben willst!“
Ich seufze.
„Du bist alles, was ein Mann sich nur wünschen kann. Und übrigens habe ich mir mal sagen lassen, dass Männer es ganz gerne mögen, wenn Frauen leidenschaftlich sind und sexuelles Interesse zeigen!“ Ella grinst und ich ringe mich zu einem schiefen Lächeln durch. „Wenn ich er wäre, ich würde nicht mehr essen und schlafen können, bis ich dich erobert hätte.“ Sie zwinkert mir zu.
Den Rest des Vormittages arbeiten wir beide konzentriert, gegen Mittag mache ich mich auf den Weg um Katie bei meinen Eltern abzuholen. Ich umarme Ella, als wir uns verabschieden.
“Bis Montag dann. Ich wünsche dir ein
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