Die Verführung des Mondes (German Edition)
viel!“
„Irgendwie habe ich mir das schon gedacht, frag mich nicht warum. Möchtest du Milchkaffee und Orangensaft?“
„Oh ja bitte!“, ich bin erstaunt, dass er sich gemerkt hat, dass ich Milchkaffee trinke.
„Wenn ich an unseren letzten gemeinsamen Kaffee denke, bin ich mir allerdings nicht ganz sicher, ob ich noch genug Zucker da habe!“, er schiebt mir die Zuckerdose hin und grinst.
„Du willst wohl heute Morgen Streit mit mir haben?“ Ich ziehe spielerisch übertrieben die Augenbrauen hoch.
„Nein, niemals läge es in meiner Absicht, Sie mit Vorsatz zu verärgern, Gnädigste, auch wenn Sie mich für einen Unsympathen halten!“, er kommt zu mir und haucht mir einen Kuss auf den Scheitel.
Dann stellt er die Eier und Speck auf den Tisch, Toast und Butter und setzt sich zu mir.
„Es ist schön, dich hier beim Frühstück sitzen zu haben, ich könnte mich daran gewöhnen.“
„Von einem Mann, der nie ein zweites Date zu haben pflegt, ist das wohl ein riesen Kompliment.“
„Ist es. Ich mag es mit dir. Alles.“
Ich bin irgendwie so gerührt, dass mir nichts einfällt, das ich darauf erwidern könnte. Ich greife nach seiner Hand und küsse seine Handfläche. Er riecht nach Seife und gebratenem Speck. „Ich danke dir“, ist alles, was mir dann doch noch einfällt und Phillip lehnt sich zurück, isst sein Frühstück und lächelt und sieht rundum zufrieden aus.
„Wie lange kannst du heute bleiben?“ Er schaut von seinem Teller hoch und gießt mir Orangensaft nach.
Ich werfe einen Blick auf meine Armbanduhr, es ist 10:00 Uhr morgens.
„Um 14:00 Uhr muss ich Kate bei meinen Eltern abholen. Und wenn du kein Interesse daran hast, dass spätestens morgen Mittag die halbe Stadt weiß, dass wir die Nacht zusammen verbracht haben, dann sollte ich das in anderen Klamotten und mit meinem Auto tun! Meine Mutter hat heute Nachmittag nämlich ihr zweiwöchentliches Häkelklub-Treffen.“ Ich gebe ein Geräusch von mir, das eine Mischung aus Seufzen und Lachen ist.
„Meinetwegen kann es auch die ganze Stadt wissen, aber wenn du möchtest, fahre ich dich trotzdem vorher heim. Reicht es dir, wenn du eine halbe Stunde vorher zu Hause bist? Auf die Art und Weise haben wir noch ein bisschen Zeit miteinander, ich würde dir gerne noch das Haus zeigen. Und den Garten.“
„Eine halbe Stunde vorher ist perfekt!“ Ich bin wirklich neugierig auf das Haus und außerdem freue ich mich, wenn wir noch ein bisschen Zeit miteinander verbringen können.
Phillip isst noch einen Moment weiter, irgendwann schaut er plötzlich hoch.
„Dass deine Mutter einen Häkelclub hat, war ein Scherz, oder?“
Ich schüttele mit dem Kopf. „Leider nein!“
Phillip sieht jetzt ernsthaft erschüttert aus.
„Ich dachte immer, so etwas würde es in der Realität gar nicht geben.“
„Leider doch. Und glaube mir, es ist in Wirklichkeit noch viel schlimmer, als man sich so etwas vorstellt! Ich habe seit Jahren die Theorie, dass der eigentliche Sinn dieses Vereins nicht das Austauschen der neuesten Häkelmuster, sondern das Austauschen der exklusivsten Neuigkeiten ist.“ Ich grinse und beiße in mein Toast. „Was das angeht, könnte ich meiner Mutter allerdings kaum einen größeren Gefallen tun. Dass ihre Tochter mit dem legendären Mr. Phillip Dawn vögelt, dürfte selbst die Hochzeitsfotos von Mrs. Meyers Tochter toppen, die heute garantiert herumgezeigt werden.“
„Vielleicht sollten wir ihr auch noch ein paar Fotos machen“, schlägt Phillip vor und seine Augen funkeln amüsiert, „Nackt im Bett oder küssend und angezogen, was meinst du würde die zarten Gemüter im Club der Häklerinnen eher erfreuen ?“
Ich muss auf einmal so sehr lachen, dass ich mich um ein Haar an meinem Rührei verschlucke.
„Nackt und mit deinem wunderschönen Hinterteil im Bild. Ich befürchte allerdings, dass es dann ab nächste Woche für alle Ehemänner der anwesenden Damen eine Anmeldung im nächsten Sportverein geben wird. Ob das unbedingt im Interesse der Männer liegt, weiß ich allerdings nicht. Obwohl es mit Sicherheit keinem davon schaden würde!“
Phillip lacht jetzt auch lauthals und er sieht wunderschön aus, wenn er so ausgelassen ist. Wir albern noch eine Weile herum und ich fühle mich wunderbar unbeschwert, so unbeschwert, wie ich es schon Jahre nicht mehr war.
Nach dem Frühstück zeigt Phillip mir das Haus und die Hofanlage. Es ist wirklich traumhaft schön, ein altes, umgebautes Bauerngut, umschlossen
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