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Die Verführung des Mondes (German Edition)

Die Verführung des Mondes (German Edition)

Titel: Die Verführung des Mondes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Kaiser
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von einem riesigen Grundstück, von dem aus man die Berge sehen kann. Ich bin sehr beeindruckt.
    Es ist alles sehr exklusiv, aber es ist trotzdem nicht protzig. Die Einrichtung ist gemütlich und passt toll zu dem alten Haus, viel Holz und helle Farben, ähnlich wie die Küche ist alles eher ein bisschen rustikal als modern, ohne dabei spießig oder altmodisch zu wirken.
    „Gefällt es dir?“ Ich kann Phillip deutlich ansehen, dass er stolz auf sein Haus ist.
    „Es ist wunderschön hier. Und ich bin wirklich positiv überrascht, ich hätte irgendwie etwas ganz anderes erwartet.“
    „Eine moderne Villa, viel Personal, eine Garage voller Luxusschlitten, schwarzes Leder und viel Chrom?“, er grinst mit hochgezogenen Augenbrauen.
    Ich zucke verlegen mit den Schultern.
    „Ja, irgendetwas in der Art. Die Geschmacklosigkeiten von schwarzem Leder und viel Chrom hätte ich dir zwar nicht unbedingt zugetraut, aber ansonsten … Überflüssig groß, überflüssig teuer und überhaupt Überfluss in jeder erdenklichen Form und das Ganze in gut sichtbar. Das hatte ich mir bei den Reichen und Schönen immer so vorgestellt.“
    „Allein das Haupthaus hat über 400 m² und drei Badezimmer. Ich wohne hier alleine, ich empfinde es durchaus schon als überflüssig groß!“ Phillip grinst immer noch, er scheint meine Verlegenheit zu genießen. „Und Personal habe ich, ich habe keine Zeit, mich hier um alles selbst zu kümmern. Allein der riesige Garten …“, er legt seine Hand auf meinen Rücken „Komm, ich stelle dich vor. Rob und Marie platzen bestimmt eh schon vor Neugierde, ich bringe sonst nie Frauen mit hierher. Von meiner Mutter und meiner Schwester mal abgesehen.“
    „Nur ‚Rob und Marie‘?“, ich lache. “Ach, jetzt bin aber wirklich enttäuscht, Mr. Dawn. Ich dachte, ich hätte mir einen stinkreichen Kerl geangelt. Was ist mit Köchin, Putzfrau, Chauffeur, Bodyguard, Gärtner, Hausmeister und Portier?“
    Phillip bleibt stehen und küsst mich, ich bekomme weiche Knie.
    „Du bist ein furchtbares Frauenzimmer, Luna!“ Dann küsst er mich noch einmal. „Aber um dich nicht zu sehr enttäuschen zu müssen: Rob ist tatsächlich mein Gärtner und außerdem mein Hausmeister. Manchmal fährt er mich auch, aber meistens fahre ich selbst. Und er hat eine abgesägte Schrotflinte und ist bereit, sie auch zu benutzen. Und Marie ist wohl das, was man als Haushälterin bezeichnet. Sie hält das Haus sauber, kümmert sich um meine Wäsche, geht meistens für mich einkaufen und manchmal kocht sie auch. Sie wohnen hier, in einem der Nebengebäuden und sie sind beide die gute Seele meines bescheidenen Anwesens.“
     
    „Nur Rob und Marie!“, ich schüttele grinsend den Kopf. „Ich glaube, du bist ein heimlicher Geizhals. Was machst du nur mit deinem ganzen schönen Geld, wenn du es nicht auf den Arbeitsmarkt wirfst? Sparen?“
    „Spenden! Allein du hast mich letzte Woche 50.000 Dollar gekostet. Ich kann mir keinen Chauffeur mehr leisten.“ Er bekommt das alberne Grinsen heute anscheinend gar nicht mehr aus seinem Gesicht, aber ich glaube, mich verhört zu haben.
    „Du hast bitte was?“
    „Gespendet. Eigentlich sollte es eine Null weniger werden, aber ich hatte es eilig dich … ähm … abzuschleppen. Also habe ich es so gelassen, es war ja für einen guten Zweck und ich konnte schneller weg.“ Er macht eine kurze Pause und ich bin sprachlos „Und weißt du was, Luna? Es war jeden Cent wert!“
    Er geht weiter und lässt mich sprachlos zurück. Nach ein paar Schritten dreht er sich nach mir um.
    „Kommst du? Marie und Rob warten bestimmt schon!“
     
    Rob und Marie begrüßen mich mit einer warmen Herzlichkeit, die mich jegliche eventuelle Unsicherheit vergessen lässt. Die beiden sehen aus, wie aus einer Home & Country Zeitschrift entsprungen, sind beide in ihren späten Fünfzigern und irgendwie muss man sie einfach gern haben.
    Als sie mir die Hand schütteln und mich vorsichtig mustern, habe ich eher das Gefühl, das Phillip mich seinen Eltern und nicht seinem Personal vorstellt. Wir halten ein bisschen angenehmen Smalltalk und hinterher gehen Phillip und ich zurück in Richtung seines Hauses.
     
    „Wie lange arbeiten die beiden schon für dich?“
    Phillip überlegt kurz. „Über 15 Jahre. In meinem ersten Fall habe ich eine Firma vertreten, die Landmaschinen hergestellt hat und kurz vor der Pleite stand. Sie mussten damals massenhaft Mitarbeiter entlassen. Rob war einer davon. Er war bereits über 40

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