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Die Verführung des Mondes (German Edition)

Die Verführung des Mondes (German Edition)

Titel: Die Verführung des Mondes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Kaiser
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Kopf und versuche ihn selbst sicher anzulächeln. Ich hasse es, ungeduscht und ungeschminkt zu sein und dazu noch ungeputzte Zähne zu haben. Ich mag kaum sprechen, weil ich nicht will, dass er meinen schlechten Atem riechen kann. Auch wenn er so weit wegsteht, dass meine Sorge völlig unberechtigt ist, fühle ich mich trotzdem völlig gehemmt.
    „Wenn du fertig bist, komm einfach runter, okay? Lass dir ruhig Zeit.“
    „Mache ich“, murmele ich und verschwinde ins Bad.
     
    In meiner Handtasche finde ich ein Zopfband, das ich irgendwann mal darin vergessen haben muss, vielleicht ist es auch eigentlich von Katie. Ich binde meine Haare zusammen, danach drehe ich das heiße Wasser auf und stelle mich unter die Dusche. Ich genieße einen Moment lang die Wärme und schaue mich nach Duschbad um, finde aber nur irgendeine teuer aussehende Flasche, die Phillip vermutlich verwendet. Ich traue mich irgendwie nicht, das noble Zeug zu benutzen und befinde, dass heute heißes Wasser genügen muss. Ich will Phillip nicht zu lange warten lassen, also drehe ich das Wasser nach drei Minuten wieder ab.
    Ich trockne mich mit dem traumhaft weichen Handtuch ab, wickele mich darin ein und putze mir dann die Zähne, diesmal nehme ich ohne zu zögern Phillips Zahnpasta, es ist eine ganz normale Sorte.
     
    Anschließend schaue ich, was ich in meiner Handtasche an Restaurationsmöglichkeiten für mein Gesicht finde. In der kleinen Schminkschatulle ist ein kleines Döschen Make-up, das man mit einem dazugehörigen Schwämmchen auftragen muss, es gibt Rouge, Mascara und Puder, alles mit dazugehörigen Pinselchen. Unglaublich, was alles in so eine kleine Schatulle passt und es genügt, damit ich mich wieder wohlfühlen kann. Ich schminke mich sorgfältig, kämme mein Haar mit den Fingern durch und binde es zu einem Pferdeschwanz. In weiser Voraussicht habe ich gestern noch schnell einen sauberen Slip in meine Handtasche gestopft, aber mir bleibt nichts anderes, als Kleid und Blazer wieder anzuziehen, in meinen High Heels stöckel ich schließlich die Treppe runter. Die Treppe führt in eine Art Salon oder Empfangshalle oder wie man das auch immer bezeichnen möchte. Als ich die letzte Treppenstufe erreicht habe, bleibe ich unschlüssig stehen, doch bevor ich mir Gedanken machen kann, wo ich jetzt hingehen soll, geht eine Tür auf und Phillip kommt auf mich zu, begleitet vom Duft nach Kaffee und gebratenem Speck.
    Er zieht mich hinter sich her in die Küche und weist mir einen Stuhl zu.
    Die Küche ist groß, weiß und gemütlich, Tisch und Stühle sowie die Arbeitsplatte sind aus massiver Eiche und ich bin wieder erstaunt. Ich hatte mir eher etwas Modernes und Cleanes vorgestellt, als ich an Phillip gedacht habe und nicht so einen Landhaustraum. Aber wenn ich ihm jetzt zusehe, wie er sich hier bewegt, dann passt es erstaunlich gut zu ihm, es ist auf unaufdringliche Weise rustikal und wirkt irgendwie sehr männlich.
    „Hast du gut geschlafen, Luna?“
    „Erstaunlich gut!“, normalerweise habe ich woanders immer Schwierigkeiten einzuschlafen und wache ständig auf. „Und du? Du warst früh wach heute Morgen!“
    „Das bin ich immer. Ich wache meist mit dem Morgengrauen auf.“
    „Wie unsympathisch!“ Ich grinse und Phillip lacht und schmeißt einen Topflappen nach mir.
    „Was machst du da eigentlich?“, ich deute auf die Pfanne, in der er herumrührt.
    „Eier mit Speck. Ich hoffe, du magst sowas? Ansonsten gibt es auch Erdnussbutter, Marmelade, Cornflakes, Honig und auf Wunsch mache ich dir auch Pancakes …“
    „Du kannst kochen? Ich dachte, Leute wie du hätten für solche Dinge Personal!“
    „Ich hatte mal was mit der Köchin meiner Eltern.“, er zwinkert mir zu und mir entgleisen für einen Augenblick die Gesichtszüge, bis ich bemerke, dass er mich nur auf den Arm genommen hat und fange erleichtert an zu lachen. Ich weiß ja, dass ich nicht die erste Frau in seinem Leben bin, aber das wäre mir doch ein bisschen mehr Information gewesen, als ich hätte haben wollen.
    „Stimmt natürlich nicht. Die Köchin meiner Eltern war dick und mütterlich, als wäre sie einem Bilderbuch entsprungen. Aber die Küche war mein Lieblingsort und sie hat mir tatsächlich einiges übers Kochen beigebracht.“ Er dreht sich zu mir um. „Also, was darf es sein? Eier und Speck mit Toast oder Pancakes oder beides?“, er fuchtelt mit dem Kochlöffel durch die Luft.
    „Eier sind ganz wunderbar, ich esse morgens aber ohnehin noch nicht sehr

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