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Die Verfuehrung Des Ritters

Die Verfuehrung Des Ritters

Titel: Die Verfuehrung Des Ritters Kostenlos Bücher Online Lesen
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nicht«, bemerkte er voller Wärme. Das erstaunte Gwyn. »Dann ist es ausgemacht?«
    »Ja.«
    »Nein.«
    Griffyns Stimme ließ beide herumfahren. Zum ersten Mal, seit er von ihrem Verrat erfahren hatte, schaute er sie an. Er ließ den Blick nicht von ihr, als er sagte: »Lasst uns allein, fitzMiles. Sie wird Euch nicht heiraten.«
    Gwyn streckte eine Hand nach ihm aus. Ihre Finger berührten seinen Arm. »Griffyn, ich muss es tun! Sie hängen dich, wenn sie das mit Eustace herausfinden.«
    »Für Euch gibt es hier nichts zu holen, Marcus«, sagte er, als hätte er ihre Worte nicht gehört. »Es gab nie etwas zu holen für Euch. Und noch etwas, fitzMiles«, fügte er hinzu. Sein Blick richtete sich auf Marcus' gerötetes Gesicht. »Mit diesem Hochverrat habt Ihr Euer Lehen aufs Spiel gesetzt, das Euch von Everoot übertragen wurde. Ich werde die Ländereien einziehen.«
    Marcus lachte heiser auf. »Henri fitzEmpress wird mir einfach ein anderes Stück Land geben.«
    Während dieser Auseinandersetzung hatte sich Griffyns Miene nicht ein einziges Mal verändert, aber jetzt sah Gwyn, wie seine Züge weich wurden. »Damit habe ich nichts zu tun«, entgegnete er ruhig. »Ich stehe nur für die Verträge ein, die mit Everoot geschlossen wurden.«
    Sein Gesicht verschloss sich wieder zu einer undurchdringlichen Maske, während er sich halb zu Alex umwandte. »Wenn seine Männer sich nicht in zwanzig Minuten von den Hügeln zurückgezogen haben, hast du den Befehl, sie alle zu töten.«
    Er wandte sich ab und ging davon. Gwyn schaute in die entsetzten Gesichter der Männer und machte einen Schritt, um Griffyn zu folgen.
    Aber Marcus, ein Meister des Ränkespiels, hatte noch einen vergifteten Pfeil im Köcher. Einen letzten Trumpf, mit dem er versuchte, das Blatt für sich zu wenden.
    »Ihr werdet sie nie öffnen können, Sauvage!«, rief er Griffyn nach. »Ich habe einen der Schlüssel!«
    Gwyn sank das Herz.
    Griffyn war stehen geblieben und hatte sich umgewandt. Marcus hob die Kette hoch, die er um den Hals trug. Daran baumelte ein silberner Schlüssel. Gwyn schnappte überrascht nach Luft. Beinahe wäre sie losgesprungen, um nach dem Schlüssel zu greifen.
    Aber im selben Moment fasste Griffyn unter sein Kettenhemd und zog ebenfalls eine Kette hervor. Er hielt sie hoch. »Ihr meint den hier?«, fragte er unbekümmert.
    Auch von seiner Kette baumelte ein Schlüssel.
    Eigentlich waren es zwei Schlüssel: der eine aus dunklem Eisen, der zweite aus Silber. Marcus starrte auf den Schlüssel. Dann kniff er die Augen zusammen und fuhr zu de Louth herum, der rechts neben ihm stand. De Louth schloss kurz die Augen.
    »Du Mistkerl!«, spie Marcus aus, als ihm dämmerte, was geschehen war. »Du hast eine Kopie anfertigen lassen, als du die Kette geholt hast.«
    Griffyn blickte de Louth an. »Was Eure Tochter betrifft: Ihr könnt sie schon jetzt zu mir schicken. Kommt selbst, wenn Ihr möchtet. Ihr werdet bei mir auf immer ein Auskommen haben.«
    Dann drehte er sich um und ging. Gwyn folgte ihm.
    Die Ritter von Everoot drängten Marcus' Männer langsam zurück.
    Gwyn erschauerte. Sie eilte an Griffyns Seite. »Was bedeutet das alles? Was hat Marcus?«
    »Ein Gefäß«, sagte er tonlos.
    »Nein!«, schrie Marcus hinter ihm. »Guinevere ist das Gefäß! Mein Gott, habt Ihr das denn nicht gewusst?« Sein Lachen klang wie das eines Wahnsinnigen und veranlasste Griffyn, stehen zu bleiben. »Wenigstens hat mir das mein Vater beigebracht. Die Frauen, die die Rosen hüten, sind die Gefäße. Aber dass Ihr das nicht gewusst habt?« Er lachte erneut. »Das heißt, Ihr habt auch die Heiligtümer noch nicht gefunden, stimmt's?«
    Griffyn ging weiter.
    Gwyn starrte Marcus an, der regungslos dastand und lächelte. »Welche Heiligtümer?«, wollte sie wissen.
    Er grinste. »Die kleine Schatulle Eures Vaters, Gwynnie. Erinnert Ihr Euch daran?«
    Griffyn blieb stehen.
    »Euer Griffyn will sie haben, Gwyn!«, rief Marcus. Er schien sich über die Entwicklung der Dinge sichtlich zu freuen. »Sehr sogar!«
    »Bitte, Griffyn.« Gwyn hatte zu ihm aufgeschlossen. »Lass mich mit ihm gehen. Es wäre Wahnsinn, wenn ich bleibe. Jedes Mal, wenn du mich ansiehst, wirst du an meinen Verrat erinnert. Jedes Wort, das ich sage, wird dir verdächtig vorkommen.
    Lass mich gehen.«
    Er blickte sie finster an. »Nein.«
    Tränen brannten in ihren Augen. Sie atmete heftig aus. »Beim heiligen Judas, Griffyn! Lass mich gehen. Man wird dich töten! Ich kann dich retten

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