Die Verführung einer Fremden - Teil 2 (German Edition)
Leid.“
„Okay, ich bringe dich noch rauf zur Tür.“
Somit gingen wir die Kellertreppe wieder hinauf, Christian öffnete mit galant die Eingangstür der Bar und folgte mir dann nach draußen.
„Du bist wirklich eine besondere Frau, Sarah. Das meine ich ernst.“
Ich errötete. Diesmal war kein breites Lächeln in seinem Gesicht zu sehen, nur ein leidenschaftliches Funkeln in seinen Augen, während er mich ernst ansah.
„Danke. Ich... ich...“ stotterte ich.
„Ich weiß, du hast einen Freund. Aber anstatt bei deinem Freund zu sein an einem Samstag abend, bist du lieber hier zu mir gekommen. Ich denke, dass sagt einiges. Und ich freue mich sehr, dass du gekommen bist.“
Hatte Christian etwa Recht? Hatte ich den Abend lieber flirtend mit ihm verbracht, anstatt zu meinem Freund zu gehen und meine Probleme mit ihm zu lösen? Ich musste zugeben, ich hatte den Abend sehr genossen und hatte fast kein einziges Mal an Ben- Oder Kate- denken müssen. Zum ersten Mal seit Kates Auftauchen hatte ich mich wirklich glücklich gefühlt und unbeschwert. Und das war Christian zu verdanken. Ich blickte ihn noch immer an, unfähig zu protestieren gegen das, was er gesagt hatte.
„Ich... muss jetzt los.“ stotterte ich wieder.
Völlig unerwartet ging Christian einen Schritt auf mich zu, packte mich an den Schultern, zog mich sanft, aber fordernd in seine Arme und drückte seine Lippen auf die meinen. Mein Herz schien fast zu explodieren vor Überraschung und Nervösität. Seine Lippen waren warm und weich, sein Griff fest. Es fühlte sich gut an. Für einen Moment schien ich mich fast fallen zu lassen, wehrte mich nicht gegen seinen Kuss. Dann erst kamen die Schuldgefühle wieder in mir hoch. Ich küsste einen anderen Mann. Ein anderer Mann hatte mich im Arm. Ben wußte von nichts. Ich riss mich los, drehte mich wortlos um und begann zu laufen. Ich hörte Christian meinen Namen rufen, aber ich drehte mich nicht um. Ich wollte nur weg, weg von Christian, weg von der Bar, weg von dem, was ich gerade getan hatte.
Kapitel 18
Ich ging nicht zurück nach Brooklyn, sondern zu Bens Apartment. Selbst nach dem Streit, den wir hatten und selbst nachdem er mich sozusagen als Lügnerin hingestellt hatte, vermisste ich ihn, wollte mit ihm reden, wollte einfach bei ihm sein. Ich wollte ihm sogar von Christian erzählen, ich wollte einfach keine Geheimnisse vor Ben haben. Alles, was ich wollte war, dass alles wieder so war wie vorher. Kate und Julian würden wir gemeinsam schon irgendwie geschaukelt kriegen, dachte ich. Ich öffnete die Tür zu Bens Apartment. Im Wohnzimmer sah ich Licht, sie waren also noch nicht schlafen gegangen. Rasch ging ich aufs Wohnzimmer zu, schob die Tür zur Seite und- sah, wie Kate Ben küsste. Ihre Arme lagen um Bens Hals, während Ben einfach nur so da stand, ohne sie zu berühren, aber auch, ohne sich zu wehren. Sie waren so in ihren Kuss vertieft, dass sie mich nicht einmal in der Türschwelle stehend bemerkten. Der Mann, den ich liebte, küsste eine Andere. Seine Ex-Freundin, die Mutter seines Kindes. Es war, als brach der Himmel über mir zusammen. Erst jetzt drehte Ben seinen Kopf zur Seite und sah mich erschrocken an.
„Sarah. Mein Gott, du hast mich erschreckt. Ich habe versucht, dich anzurufen, du bist nie rangegangen. Wo zur Hölle warst du?“ Seine Stimme spiegelte alle möglichen Emotionen wieder, Erschrockenheit, Wut, Eifersucht und auch Scham. Leer sah ich ihn an.
„Was ist hier los?“ überging ich seine Frage.
„Nichts.. absolut gar nichts. Es ist nicht so, wie es aussieht. Glaub mir.“
Ben ließ Kate stehen und ging auf mich zu, die Arme nach mir ausstreckend. Ich wich zurück.
„Ich wußte doch, dass da etwas zwischen euch läuft. Ich wußte, dass sie es bei dir versuchen wird.“
Kate schwieg, sah wie unangenehm berührt auf den Boden, als hätte sie mit alldem nichts zu tun. Ben sah mich erschrocken an und schüttelte den Kopf.
„Nein, so ist es nicht. Ich weiß nicht, wie es gerade dazu kommen könnte. Ich denke, ich bin einfach verwirrt und überfordert,weiß nicht, wo mir der Kopf steht.“
Er war verwirrt. Die Mutter seines Sohnes, die er mal geliebt hatte, taucht auf und bringt seine Gefühlswelt ins Wanken, ging es mir durch den Kopf. Sie hat sein Kind, nicht ich. Sie wird immer gewinnen.
„Es ist
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